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50 engagierte Radfahrende haben inzwischen über 9.000 Kilometer in Brandenburg und Berlin zurückgelegt und dabei mehr als 10.000 Überholvorgänge gemessen. Gesammelt werden die Daten in einem Online-Portal des ADFC Brandenburg. Bild: A.Rentsch
50 engagierte Radfahrende haben inzwischen über 9.000 Kilometer in Brandenburg und Berlin zurückgelegt und dabei mehr als 10.000 Überholvorgänge gemessen. Gesammelt werden die Daten in einem Online-Portal des ADFC Brandenburg. Bild: A.Rentsch

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Gemeinsam für sicheres Radfahren: TH Wildau und ADFC Brandenburg schließen Kooperationsvereinbarung

Im Citizen-Science-Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“ der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) und des Innovation Hub 13 haben mehr als 50 engagierte Radfahrende inzwischen über 9.000 Kilometer in Brandenburg und Berlin zurückgelegt und dabei mehr als 10.000 Überholvorgänge gemessen. Gesammelt werden die Daten in einem Online-Portal des ADFC Brandenburg. Für dieses und weitere gemeinsame Projekte haben der Fahrradclub und die TH Wildau nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Anderthalb Meter – so groß muss der Sicherheitsabstand beim Überholen von Radfahrenden laut Straßenverkehrsordnung in Deutschland innerorts sein. Doch vielen Verkehrsteilnehmenden sind diese seit 2020 neu geltenden Vorgaben nicht bewusst. Genau hier setzt das Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“ an. Es geht mit Hilfe engagierter Bürger/-innen der Frage nach, wie nah Radfahrende von Autos oder LKWs tatsächlich überholt werden und welche möglichen Gründe hinter einer (Nicht-)Einhaltung des Sicherheitsabstands stecken können.

Löten und Radfahren für die Wissenschaft

An sieben Workshops in Wildau, Luckenwalde und Cottbus haben insgesamt 42 Bürger/-innen von Mai bis Juli ihren eigenen OpenBikeSensor (OBS) zusammengebaut. Der OBS ist ein von Bürger/-innen ehrenamtlich entwickeltes Open-Source-Projekt. Mithilfe dieses Sensors, der einfach am Fahrrad befestigt wird, lässt sich mittels Ultraschall jederzeit messen, wieviel Abstand überholende Fahrzeuge zum eigenen Fahrrad halten. Das integrierte GPS-Modul ermittelt zeitgleich den genauen Ort des Geschehens. Anschließend werden die Daten auf der integrierten SD-Karte gespeichert.

Dank der engagierten Radfahrer/-innen, die täglich mit den OpenBikeSensoren auf den Straßen unterwegs sind, werden so parallel zum subjektiven Empfinden objektive Daten erzeugt. „Als wir Anfang des Jahres unser Citizen-Science-Projekt gestartet haben, war es vollkommen ungewiss, wie viele Daten dabei am Ende herauskommen. Jetzt sind wir überwältigt von der vorliegenden Datenbasis und den engagierten Radfahrenden, die ihre Zeit in den Bau der OpenBikeSensoren gesteckt haben und täglich damit unterwegs sind”, so Zoe Ingram, Leiterin des Projekts, begeistert.

Kooperationsvereinbarung zwischen ADFC Brandenburg und TH Wildau

Mitte September unterzeichneten die TH Wildau und der ADFC Brandenburg eine Kooperationsvereinbarung. Inhaltlich geht es dabei um die Nutzung des neuen OpenBikeSensor-Portals des ADFC Brandenburg zur Speicherung und Darstellung von Daten der Überholabstandsmessung durch die Sensoren aus dem Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“. Auch bei weiteren gemeinsamen Forschungs- und Transferprojekten auf dem Gebiet der Sicherheit im Radverkehr möchten beide Institutionen zukünftig zusammenarbeiten.

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem ADFC Brandenburg und die Möglichkeit, das ADFC-Brandenburg-OBS-Portal für unser Projekt nutzen zu können. Wir hoffen, das Projekt OpenBikeSensor in Brandenburg und Berlin damit noch bekannter zu machen und dass sich noch viele Personen dem Projekt anschließen“, so Zoe Ingram von der TH Wildau.

Sicherheitsabstand in der Hälfte der Überholvorgänge zu gering

Eine erste Auswertung der bisherigen Messdaten durch den ADFC zeigte Mitte August, dass sich bisher nur die Hälfte der überholenden Kraftfahrzeuge an den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand von anderthalb Metern innerorts und zwei Metern außerorts hält. Ein ernüchterndes Ergebnis, findet auch Stefan Overkamp, Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg: „Leider spiegeln diese ersten Ergebnisse die gefühlte Realität vieler Radfahrerinnen und Radfahrer wider, auch meine. Die Unsicherheit in solchen Momenten ist groß, selbst wenn kein Unfall passiert. Dieses subjektive (Un-)Sicherheitsgefühl hält viele Menschen vom Radfahren ab, gerade in den Städten und dort, wo sichere Radwege fehlen.“

Die Datenerhebung läuft noch bis 23. September 2022. Die Projektergebnisse werden bei der Abschlussveranstaltung am 5. Dezember 2022 ab 17 Uhr sowohl in Wildau als auch online präsentiert und gemeinsam mit den Teilnehmer/-innen diskutiert. Eine verbindliche Anmeldung ist hier bereits möglich.

Mehr zum Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“: https://innohub13.de/wir-forschen/zu-nah/

Fachliche Ansprechperson TH Wildau:

Corinna Hartwig
Zentrum für Forschung und Transfer
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel. +49 (0)3375 508 667
E-Mail: corinna.hartwig@th-wildau.de

Ansprechpersonen Externe Kommunikation TH Wildau:

Mike Lange / Mareike Rammelt
TH Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel. +49 (0)3375 508 211 / -669
E-Mail: presse@th-wildau.de

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Die Campushochschule im Grünen südöstlich von Berlin mit direktem S-Bahn-Anschluss

Die Technische Hochschule Wildau ist mit rund 3.300 Studierenden eine der größten (Fach)Hochschulen des Landes Brandenburg. Ihr attraktives Studienangebot umfasst 36 Studiengänge in naturwissenschaftlichen, ingenieurtechnischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen und Managementdisziplinen. Ein besonderes Kennzeichen ist ihre Internationalität. Rund 20 Prozent der Studierenden kommen aus mehr als 70 Ländern. Kooperationsverträge, Studierenden- und Dozierendenaustausche verbinden die TH Wildau weltweit mit über 140 akademischen Bildungseinrichtungen.

Als eine der forschungsstärksten Fachhochschulen Deutschlands befördert die TH Wildau Innovationen sowie den Wissens- und Technologietransfer. Wichtige Kompetenzfelder sind Angewandte Biowissenschaften, Informatik/Telematik, Optische Technologien/Photonik, Produktion und Material, Verkehr und Logistik sowie Management und Recht.

Der Campus der TH Wildau befindet sich auf einem traditionsreichen Industrieareal des früheren Lokomotiv- und Schwermaschinenbaus. Die gelungene Symbiose aus denkmalgeschützter Industriearchitektur und preisgekrönten modernen Funktionsgebäuden setzt städtebaulich Maßstäbe.

Die TH Wildau wurde 1991 gegründet. Sie kann auf eine lange Tradition der Ingenieurausbildung im Bereich des angewandten Maschinenbaus zurückblicken. Denn die systematische Fachkräfteausbildung für die Industrie begann in Wildau bereits 1949 in der damaligen Betriebsfachschule für Lokomotiv- und Waggonbau, aus der die Ingenieurschule für Schwermaschinenbau (ISW) hervorging.

Seit der Neugründung der TH Wildau am Standort der ehemaligen ISW haben sich aus dieser maschinenbaulichen Tradition heraus neue Studieninhalte mit unikaler Profilbildung entwickelt, die sich in Lehre und Forschung außerordentlich erfolgreich am Markt positionieren konnten und u.a. hoch innovative Bereiche aus Telematik, Biosystemtechnik, Logistik und Automatisierungstechnik abdecken.

„Studieren im Grünen vor den Toren Berlins“ – dafür steht die Technische Hochschule Wildau heute. Im grünen und seenreichen Gürtel südöstlich der Hauptstadt unmittelbar am S-Bahnhof Wildau gelegen, finden Sie hier eine einzigartige Campushochschule mit ausgezeichneten Bedingungen für ein erfolgreiches Studium, aber auch für eine hohe Lebensqualität.

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