Direkt zum Inhalt springen
„Testpferd“ Lord Sincero stellte das Hebegurtsystem am 13. Mai beim Hochschulinformationstag 2023 der TH Wildau vor. (Bild: TH Wildau)
„Testpferd“ Lord Sincero stellte das Hebegurtsystem am 13. Mai beim Hochschulinformationstag 2023 der TH Wildau vor. (Bild: TH Wildau)

News -

Praktisch, hilfreich, Patent angemeldet: Permanent-Hebegurtsystem für Großtiere

Mit einem Hebegurtsystem für Großtiere hat ein Erfinder- und Entwicklerteam um Prof. Christian Dreyer, Professor für Faserverbund-Materialtechnologien an der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau), ein innovatives System entwickelt, das bspw. zur Unterstützung beim Aufrichten oder Anheben von Pferden dient. Das System wurde im vergangenen Jahr zum Patent angemeldet.

Mit einem Hebegurtsystem für Großtiere hat ein Erfinder- und Entwicklerteam um Prof. Christian Dreyer, Professor für Faserverbund-Materialtechnologien an der TH Wildau, ein innovatives System entwickelt, das bspw. zur Unterstützung beim Aufrichten oder Anheben von Pferden dient. Das System wurde im vergangenen Jahr zum Patent angemeldet.

„Pferde und andere Großsäugetiere, die krank, verletzt, nach einem operativen Eingriff oder präventiv auf den Beinen gehalten oder aufgestellt werden müssen, werden typischerweise über ein Gurtsystem angehoben und somit aufgerichtet“, sagt Prof. Christian Dreyer über die Hintergründe zur Erfindung. Die bisherigen Systeme seien jedoch aufwendig anzubringen, insbesondere, wenn das Tier bereits liegt, oft unangenehm für das Tier und nicht für einen längeren oder permanenten Trageeinsatz konzipiert.

„Ausgehend von einer 30-jährigen Stute, die aufgrund von Verkalkungen des Bänder- und Sehnenapparates der Hinterbeine Aufstehschwierigkeiten hatte, haben wir ein Gurtsystem entwickelt, das dauerhaft vom Tier getragen werden kann. Mithilfe dieser Erfindung kann das Pferd aus jeglicher Liegeposition mit geringem Aufwand, in kürzester Zeit, mit wenig Stress für Tier und Mensch und mit geringem Personalaufwand wieder aufgerichtet werden“, erklärt Prof. Dreyer das System. „Wir haben das Tier mit nur einer Person mehrfach in weniger als einer Minute wieder auf die Beine gestellt.“

Mithilfe von 21 verstellbaren Schnallen und verschiedenen Polstern kann das Gurtzeug, das kaum mehr als eine Winterdecke für Pferde wiegt, optimal an die Anatomie des Pferdes angepasst werden. Das Tier hat dabei kaum Beeinträchtigungen durch das Tragen des Gurtes und kann sich ungehindert frei bewegen, was über einen Tragezeitraum von mehr als 20 Monaten nachgewiesen wurde.

Vorteile:

  • sehr kurze Aufrichtzeit
  • Stressreduktion dank vereinfachtem Prozess
  • dauerhafte Tragemöglichkeit für präventiven Einsatz: 20 Monate erfolgreich rund um die Uhr am Pferd getestet.
  • Verbesserte Lebensqualität für das Tier: Keine nennenswerten Bewegungseinschränkungen, hoher Komfort und sicherer Sitz durch individuelle Anpassbarkeit
  • hohe Akzeptanz beim Tier

Mögliche Anwendungen

  • Präventivmaßnahme vor OPs
  • zur Unterstützung bei akuten und chronischen Bewegungseinschränkungen
  • bei tierärztlicher Behandlung
  • beim Hufschmied

Rund um die Erfindung

Die Erfindung stammt ursprünglich aus einer Projektarbeit von Prof. Christian Dreyer und seinen Studierenden, deren Resultate von der TH Wildau 2022 zum Patent angemeldet wurden. Anfang 2023 haben Prof. Dreyer und Miterfinder Benjamin Jankowski ein KickStart@FH-Stipendium zur Herstellung eines verbesserten Prototyps erhalten.

Das Erfinderteam hat das Hebegurtsystem bereits mehrfach verbessert, so auch in der Masterarbeit des Miterfinders Stefan Helmrich. Nach einer patentanwaltlichen Begutachtung meldete die TH Wildau im August 2022 die Erfindung des siebenköpfigen Teams beim deutschen Patent- und Markenamt zum Patent an.

Anschließend erörterte der Patentservice, ein Transferscout und die Erfinder Prof. Dreyer und Benjamin Jankowski mögliche Verwertungswege und identifizierten die Gründung eines Startups als Transferweg. Durch die Beratung des Startup Centers der TH Wildau wurde das KickStart@FH-Stipendium als nächster Verwertungsschritt identifiziert, da es mit dem Vorhaben der Erfinder sehr gut passfähig war und sie einen neuen verbesserten Prototyp herstellen und eine Gründungsidee evaluieren wollten. Derzeit laufen Arbeiten zur Optimierung, finanziert aus der KickStart@FH-Zuwendung.

Erfinder:

Christian Dreyer, Benjamin Jankowski, Christoph Kalinke, Stefan Helmrich, Tarek El Ghayed, Martin Stehr, Peter Wothke

Weiterführende Informationen

Webseite der Forschungsgruppe Faserverbund-Materialtechnologien: https://www.th-wildau.de/forschung-transfer/faserverbund-materialtechnologien

Fachlicher Ansprechpartner TH Wildau

Prof. Christian Dreyer
TH Wildau
Hochschulring 1
15745 WildauTel.: +49 3375 508 858
E-Mail: christian.dreyer@th-wildau.de

Ansprechpersonen Externe Kommunikation TH Wildau

Mike Lange / Mareike Rammelt
TH Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel. +49 (0)3375 508 211 / -669
E-Mail: presse@th-wildau.de

Themen

Kategorien

Kontakt

Mike Lange

Pressekontakt Presse- und Medienkommunikation +49 (0) 3375 508 211

Mareike Rammelt

Pressekontakt Presse- und Medienkommunikation +49 3375 508-669

Die Campushochschule im Grünen südöstlich von Berlin mit direktem S-Bahn-Anschluss

Die Technische Hochschule Wildau ist mit rund 3.300 Studierenden eine der größten (Fach)Hochschulen des Landes Brandenburg. Ihr attraktives Studienangebot umfasst 36 Studiengänge in naturwissenschaftlichen, ingenieurtechnischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen und Managementdisziplinen. Ein besonderes Kennzeichen ist ihre Internationalität. Rund 20 Prozent der Studierenden kommen aus mehr als 70 Ländern. Kooperationsverträge, Studierenden- und Dozierendenaustausche verbinden die TH Wildau weltweit mit über 140 akademischen Bildungseinrichtungen.

Als eine der forschungsstärksten Fachhochschulen Deutschlands befördert die TH Wildau Innovationen sowie den Wissens- und Technologietransfer. Wichtige Kompetenzfelder sind Angewandte Biowissenschaften, Informatik/Telematik, Optische Technologien/Photonik, Produktion und Material, Verkehr und Logistik sowie Management und Recht.

Der Campus der TH Wildau befindet sich auf einem traditionsreichen Industrieareal des früheren Lokomotiv- und Schwermaschinenbaus. Die gelungene Symbiose aus denkmalgeschützter Industriearchitektur und preisgekrönten modernen Funktionsgebäuden setzt städtebaulich Maßstäbe.

Die TH Wildau wurde 1991 gegründet. Sie kann auf eine lange Tradition der Ingenieurausbildung im Bereich des angewandten Maschinenbaus zurückblicken. Denn die systematische Fachkräfteausbildung für die Industrie begann in Wildau bereits 1949 in der damaligen Betriebsfachschule für Lokomotiv- und Waggonbau, aus der die Ingenieurschule für Schwermaschinenbau (ISW) hervorging.

Seit der Neugründung der TH Wildau am Standort der ehemaligen ISW haben sich aus dieser maschinenbaulichen Tradition heraus neue Studieninhalte mit unikaler Profilbildung entwickelt, die sich in Lehre und Forschung außerordentlich erfolgreich am Markt positionieren konnten und u.a. hoch innovative Bereiche aus Telematik, Biosystemtechnik, Logistik und Automatisierungstechnik abdecken.

„Studieren im Grünen vor den Toren Berlins“ – dafür steht die Technische Hochschule Wildau heute. Im grünen und seenreichen Gürtel südöstlich der Hauptstadt unmittelbar am S-Bahnhof Wildau gelegen, finden Sie hier eine einzigartige Campushochschule mit ausgezeichneten Bedingungen für ein erfolgreiches Studium, aber auch für eine hohe Lebensqualität.

Die persönliche Atmosphäre, die individuelle Betreuung durch die Lehrkräfte, die hochwertige Ausstattung der ingenieurtechnischen, natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Labore sowie eine der modernsten Bibliotheken bieten gute Voraussetzungen für die akademischen Aus- und Weiterbildung sowie für die zielgerichtete Vorbereitung auf den Berufseinstieg.

Technische Hochschule Wildau
Hochschulring 1
15745 Wildau
Deutschland