Direkt zum Inhalt springen

Pressemitteilung -

Investition in die Zukunft: Universitätsmedizin braucht verlässliche Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre

Universitäten und Medizinische Fakultäten sehen sich in vielen Bundesländern deutlichen Kürzungen oder stagnierenden Budgets gegenüber. Angesichts gleichzeitig wachsender Aufgaben der Universitätsmedizin warnt die Deutsche Hochschulmedizin (DHM) vor Einschränkungen, die eine Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben deutlich erschweren könnten. Einschnitte verlangsamen den medizinischen Fortschritt und gefährden die qualitativ hochwertige Ausbildung künftiger Ärztegenerationen. Zudem beeinträchtigen Einschnitte die internationale Wettbewerbsfähigkeit in der Forschung und schwächen die Attraktivität des Wissenschafts- und Gesundheitsstandorts Deutschland. Für die Umsetzung der umfassenden Aufgaben der Hochschulmedizin sind langfristige Planungssicherheit und Verlässlichkeit unerlässlich.

Die Universitätsmedizin übernimmt sowohl in der Krankenversorgung wie auch in Forschung und Lehre zunehmend neue Aufgaben. Diese reichen von koordinierenden und konzeptionellen Tätigkeiten zwischen Wissenschaft und Gesundheitsversorgung – etwa Innovationsförderung, Aufbau einer modernen Dateninfrastruktur und Vernetzung regionaler Versorgung – bis hin zur Beschleunigung des Transfers medizinischer Innovationen in die Anwendung.

Die Fakultäten bieten neue Studiengänge im Bereich der akademisierten Gesundheitsberufe an und tragen so zur zukünftigen Steigerung der Attraktivität der Gesundheitsberufe und zur Sicherstellung der Versorgung bei. Darüber hinaus entwickeln sie die Studiengänge von Human- und Zahnmedizin kontinuierlich weiter und verknüpfen die schnell wachsende Theoriebasis mit der praktischen Ausbildung. Die Studierendenzahlen in der Humanmedizin werden sich durch die neu geschaffenen Studienplätze der letzten Jahre bis 2030 von derzeit 12.000 auf rund 13.000 Studienanfängerinnen und Studienanfänger pro Jahr an staatlichen Universitäten erhöhen.

Zusätzlich werden die Fakultäten durch steigende Betriebs- und Personalkosten enorm belastet. Die Entscheidungen einiger Bundesländer, Landeszuführungsbeträge auf aktuellem Niveau zu halten oder gar zu kürzen, und die Ankündigung anderer, diesem Vorgehen zu folgen, stehen im Gegensatz zu den politischen Zielsetzungen, Forschung und Innovation zukunftsfest zu gestalten. Für eine effektive Umsetzung der übergeordneten Aufgaben mahnt die DHM stabile Rahmenbedingungen und eine adäquate Finanzierung an.

Stabile Basis für die Universitätsmedizin schaffen

Die Stärke der Universitätsmedizin und des Mehrwerts ihres Wirkens für die Gesellschaft liegen in der engen Verzahnung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Eine Schwächung der Bereiche Forschung und Lehre zusätzlich zu der aktuellen Defizitsituation in vielen Uniklinika hätte mittel- und langfristig auch negative Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und den Wissenschafts- und Studienstandort Deutschland.

Einschränkungen bremsen die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren, in einer Zeit, in der der medizinische Fortschritt besonders schnell voranschreitet und die Qualität der Ausbildung der zukünftigen Ärztegeneration gesichert werden muss.

Universitätsmedizin braucht verlässliche Unterstützung

Prof. Dr. Martina Kadmon, Präsidentin des MFT, warnt: „Die Hochschulmedizin benötigt verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Es ist ein fundamentaler Widerspruch, wenn auf Bundesebene richtigerweise das Ziel ausgegeben wird, Deutschland als führenden Standort der biomedizinischen Forschung im Rahmen von Hightech-Agenda und Pharmastrategie zu stärken, während auf Länderebene die finanzielle Basis dafür entzogen wird. Kürzungen bei Forschung und Lehre sind eine Sparmaßnahme, die den medizinischen Fortschritt und die Gesundheit zukünftiger Generationen riskiert.“

Prof. Dr. Jens Scholz, Vorsitzender des VUD, ergänzt: „Gesellschaft und Politik haben zurecht hohe Erwartungen an die Universitätsmedizin. Sie ist ein unverzichtbarer Akteur, wenn es darum geht, gesamtgesellschaftliche Herausforderungen zu meistern – auch bei Pandemien und im Krisen- und Verteidigungsfall. Für diese besonderen Aufgaben – hochspezialisierte Versorgung, zukunftsorientierte Forschung und die Ausbildung der besten Fachkräfte – benötigen wir vor allem eines: Verlässlichkeit.“

Links

Themen

Kategorien

Kontakt