Psychiatriehistorische Forschung und Überlieferung im Nordwesten | Universität Vechta veranstaltet am 24. und 25. Oktober 2024 einen Workshop in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesarchiv
Termin 24. Oktober 2024 13:00 – 25. Oktober 2024 13:00
Ort Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilung Oldenburg, Damm 43 26135 Oldenburg
Seelisches Leid, veränderte Persönlichkeitszustände und abweichendes Verhalten – der Umgang mit psychischer Krankheit betrifft nie nur den Einzelnen, sondern gibt Aufschluss über soziale Normen, gesellschaftliche Wertvorstellungen und Machtverhältnisse in Gegenwart und Vergangenheit. Vor rund 200 Jahren glaubte der aufgeklärte Fortschrittsoptimismus fest daran, seelisches Leiden ebenso aus der Welt schaffen zu können wie soziale Ungleichheit, Armut oder körperliche Gebrechen. Auch im Nordwesten entstanden im 19. Jahrhundert an mehreren Orten spezialisierte Heil- und Pflegeanstalten, in denen Mediziner damals neuartige psychiatrische Behandlungskonzepte erprobten.
Im Rahmen des an der Universität Vechta angesiedelten Forschungsprojekts „Zwischen Fürsorge und Zwang. Digitale Quellenedition zur Psychiatriegeschichte des Herzogtums Oldenburg“ findet am 24. und 25. Oktober 2024 im Niedersächsischen Landesarchiv Abteilung Oldenburg ein Workshop statt, um Stand und Perspektiven der psychiatriehistorischen Forschung und Überlieferung im Nordwesten zu erörtern. Das Programm umfasst Beiträge zur Geschichte der privaten und staatlichen Heil- und Pflegeanstalten in Niedersachsen und Bremen sowie kulturhistorische Fallstudien zur Geschichte des Umgangs mit psychischer Krankheit vom späten Mittelalter bis in die beginnende Moderne. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter: tagung@nla.niedersachsen.de
Detailliertes Programm: https://www.uni-vechta.de/fileadmin/user_upload/Geschichtswissenschaften/Vogel__Christine/2024-10-14_Programm_WS_Psychiatriegeschichte.pdf