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Andreas Speith, Jürgen Noch und Stefan Freitag (v.l.n.r.) blickten bei der Bilanz-Pressekonferenz optimistisch in die Zukunft.
Andreas Speith, Jürgen Noch und Stefan Freitag (v.l.n.r.) blickten bei der Bilanz-Pressekonferenz optimistisch in die Zukunft.

Pressemitteilung -

Von der Erzeugung bis zur Nutzung erneuerbarer Energie: Westfalen Weser wächst in allen Geschäftsfeldern

Westfalen Weser kommt gut in der Umsetzung der Strategie voran und zieht eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2024: Das kommunale Unternehmen ist mittlerweile nicht nur als Netzbetreiber und Anbieter von energienahen Dienstleistungen in OWL und Süd-Niedersachsen erfolgreich aktiv, sondern engagiert sich auch verstärkt im Bereich der Erzeugung und Speicherung von erneuerbarer Energie in der Region. „Die Energiewende müssen wir sektorübergreifend angehen, um sie erfolgreich gestalten zu können, und auch unsere Kunden wünschen sich ganzheitliche Energielösungen“, erläutert Jürgen Noch, Geschäftsführer der Holding Westfalen Weser Energie, die Hintergründe für die Geschäftsausweitung. Er ergänzt: „Wir sind bereit, die erforderlich hohen Investitionen zu tätigen, benötigen dafür jedoch einen verbindlichen regulatorischen Rahmen und die Beschleunigung bürokratischer Prozesse.“

Energie in der Region erzeugen und nutzen
„Die Kreise Paderborn und Höxter spielen eine wichtige Rolle in der Regionalplanung für den Ausbau der Windenergie. Als kommunales Unternehmen wollen wir diesen Prozess mitgestalten und für die Menschen, Unternehmen und Kommunen eine sichere und flexible Versorgung mit Grünstrom aus der Region gewährleisten“, so Noch. Anfang des Jahres hat sich Westfalen Weser deshalb mit 50 Prozent an dem regionalen Windkraft-Projektierer LSF Energy beteiligt, der in WN Energie GmbH & Co. KG umfirmiert. Erste der rund 30 primär in den Kreisen Höxter und Paderborn geplanten Windparks gehen zum Jahresende ans Netz. Bis Ende 2027 sollen rund 1.000 Megawatt installierte Leistung zur Verfügung stehen.

Ein gutes Beispiel für die sektorübergreifende Nutzung erneuerbarer Energie liefert das Projekt „Schlafender Riese“ in der Energiestadt Lichtenau: Hier soll ab dem ersten Quartal 2027 aus Überschussenergie der lokalen Windkraftanlagen mit Hilfe eines Elektrolyseurs grüner Wasserstoff für Verkehr und Industrie hergestellt werden. Mittlerweile hat Westfalen Weser gemeinsam mit den Stadtwerken und der Stadt Lichtenau eine eigene Gesellschaft gegründet. Aktuell wird geprüft, ob die Abwärme des Elektrolyseurs auch für das lokale Wärmenetz genutzt werden kann.

Batteriespeicher als wichtiger Baustein für die Einbindung erneuerbarer Energie
Auch Batteriespeicher leisten einen wichtigen Beitrag dazu, das volle Potenzial der Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energie nutzen zu können und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Für den von Westfalen Weser geplanten Speicherpark in Würgassen, bei dem die Infrastruktur am ehemaligen Kernkraftstandort genutzt wird, sind mittlerweile die Ausschreibungen gestartet. Mit einer Leistung von zunächst 120 Megawatt gehört er mit zu den größten Batteriespeichern in Deutschland. Westfalen Weser plant zudem weitere Projekte, auch in Form von Co-Location-Speichern an den Standorten von PV-Freiflächenanlagen.

Netzausbau und -digitalisierung elementar für erfolgreiche Energiewende
Unerlässlich für die Einbindung eines steigenden Anteils erneuerbarer Energie ist ein deutlicher Ausbau der Stromnetze auf allen Spannungsebenen sowie ihre Digitalisierung. Erklärtes Ziel von Westfalen Weser ist, Energiesysteme in Echtzeit managen zu können, um so die volatilen Energieströme zu steuern. „Damit wir diese Aufgaben schultern können, müssen allerdings die politischen Rahmenbedingungen stimmen“, erklärt der Geschäftsführer des Netzbetreibers Westfalen Weser Netz Andreas Speith: „Die aktuell im Raum stehenden Planungen der Bundesnetzagentur bieten weder einen verlässlichen Regulierungsrahmen auf der Kostenseite noch eine international wettbewerbsfähige Kapitalverzinsung zur Finanzierung der gewaltigen Investitionen. So wird die Energiewende nicht gelingen. Hier sehen wir dringenden Nachbesserungsbedarf.“

Eine weitere große Aufgabe sieht Westfalen Weser in der Transformation der Gasnetze. Unerlässlich für die Industriestandorte OWL und Süd-Niedersachsen sei, dass ein Teil des Netzes für Wasserstoff ertüchtigt werde. Speith betont aber auch: „Erdgas bleibt eine wichtige Brückentechnologie für Industrie und Wärme in den nächsten 25 Jahren, um eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Systemtransformation zu gewährleisten. Auch für einen erfolgreichen Umbau der Gasnetze müssen dringend verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.“

Energie- und Infrastrukturlösungen aus einer Hand
Den Ansatz, ganzheitlich und sektorübergreifend zu denken, hat Westfalen Weser auch für Energie- und Infrastrukturlösungen umgesetzt. Zum 1. Dezember 2024 wurden alle energienahen Dienstleistungen der Gruppe unter dem Dach der Energieservice Westfalen Weser zusammengeführt. Einen großen Hebel für die Umstellung auf erneuerbare Energie bieten dabei Wärmelösungen. „Mit der kommunalen Wärmeplanung schaffen wir für Städte und Gemeinden Transparenz und entwickeln Lösungen, die zukünftig eine klimaneutrale Wärmeversorgung in den Kommunen ermöglicht. In unserer Region liegt das Potenzial für den wirtschaftlichen Betrieb von Wärmenetzen bei rund 8 bis 12 Prozent des Wärmeabsatzes. Für den ländlichen Raum bieten sich eher dezentrale Wärmelösungen an“, berichtet Stefan Freitag, Geschäftsführer der Energieservice Westfalen Weser. Darüber hinaus ist die Gesellschaft aktiv in den Bereichen E-Mobilität, Infrastruktur und Wasser.

Wachstumskurs spiegelt sich in Geschäftszahlen und Teamstärke wider
Der Ausbau der Geschäftsaktivitäten zeigt sich auch in der Bilanz: Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen um 138 Millionen Euro auf 1.097 Millionen Euro. Knapp 56 Millionen Euro wurden an die kommunalen Anteilseigner ausgeschüttet – deren Kreis sich durch den Beitritt von Holzminden auf 57 erhöht hat. Die Investitionen beliefen sich auf rund 153 Millionen Euro, gut 39 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. „In den kommenden Jahren werden wir noch deutlich stärker investieren – sowohl in die Netze und ihre Digitalisierung als auch in unsere neuen Geschäftsfelder und innovative Technologien. Genauso wichtig sind uns aber Investitionen in die Menschen, die diesen Erfolg ermöglichen“, erklärt Jürgen Noch. 108 Stellen wurden im Geschäftsjahr 2024 neu geschaffen, knapp 1.200 Menschen arbeiten mittlerweile für Westfalen Weser. Dabei bekennt sich das Unternehmen klar zu einem wertschätzenden und offenen Arbeitsumfeld und hat deshalb im vergangenen Jahr die Charta der Vielfalt unterschrieben.


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Westfalen Weser

Wer die Zukunft nachhaltig gestalten will, muss heute gut vernetzt sein. Neben dem Bau und Betrieb regionaler Verteilnetze für Strom, Gas und Wasser arbeiten wir an der Entwicklung und Umsetzung von ganzheitlichen Energie- und Infrastrukturlösungen. Zudem engagieren wir uns in der Erzeugung und Speicherung von erneuerbarer Energie in unserer Region. Unsere Leistungen bündeln wir in einer starken, kommunalen Gruppe. Wir stehen für Vernetzung, Versorgung und Infrastruktur und verbinden die kommunalen Interessen mit den Chancen der Innovationen für die Region. 57 Kreise und Kommunen sind an dem Unternehmen beteiligt.

Unter Westfalen Weser firmiert als steuerndes Unternehmen die Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG. Das operative Geschäft ist in vier Gesellschaften organisiert: Westfalen Weser Energieerzeugung GmbH, Westfalen Weser Energiespeicher GmbH, Westfalen Weser Netz GmbH und Energieservice Westfalen Weser GmbH.

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