Größtes industrielles Wasserstoff-Brennstoffzellen-Kraftwerk der Welt nimmt Betrieb auf

Das Energieunternehmen Hanwha Energy hat in Südkorea das größte industrielle Wasserstoff-Brennstoffzellen-Kraftwerk der Welt in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich zugleich um das erste Kraftwerk, das ausschließlich Wasserstoff verwendet, der als Nebenprodukt in der petrochemischen Industrie entsteht. Bis zu 3 Tonnen recycelter Wasserstoff fallen dort stündlich an und werden über unterirdische Leitungen in das neue Kraftwerk gepumpt und direkt in die Brennstoffzellen geleitet. Das 50-MW-Kraftwerk am Standort Seosan ist in der Lage, daraus mithilfe von 114 Brennstoffzellen jährlich bis zu 400.000 MWh Strom zu erzeugen. Nach Angaben von Hanwha Energy reicht diese Menge rechnerisch aus, um 160.000 südkoreanische Haushalte zu versorgen.

„Mit der Fertigstellung dieser Anlagen werden wir der Regierung helfen, einen Fahrplan für eine Wasserstoffwirtschaft aufzustellen und gleichzeitig die lokale Wirtschaft anzukurbeln“, erklärte In-Sub Jung, CEO von Hanwha Energy, anlässlich der Fertigstellung des Kraftwerks.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken wird der Energieträger nicht verbrannt. Vielmehr findet eine elektrochemische Reaktion statt, in der Wasserstoff und Sauerstoff miteinander reagieren und Elektrizität erzeugen. Als Nebenprodukte fallen Wärme und Wasserdampf an. Der Wasserdampf, von dem so jährlich bis zu 120.000 Tonnen entstehen, wird kondensiert und zurück zur petrochemischen Anlage gepumpt.

Mit dem Bau des Brennstoffzellen-Kraftwerksreagiert die Hanwha Total Petrochemical auf den Ausbau ihrer Produktionskapazität für aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese bestehen aus Wasserstoff- und Kohlenstoffatomen und werden unter anderem für die Herstellung von Medikamenten, Farb- und Kunststoffen sowie Lösungsmitteln benötigt. Anstatt den bei der Produktion als Nebenprodukt anfallenden Wasserstoff zu verbrennen, wird dieser nun dafür genutzt, um Elektrizität für die petrochemische Anlage zu produzieren.