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Bild: Nationaler Wasserstoffmonitor von Metropole Ruhr, RWE und thyssenkrupp
Bild: Nationaler Wasserstoffmonitor von Metropole Ruhr, RWE und thyssenkrupp

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Blauer Wasserstoff: Mehrheit der deutschen Wirtschaftsentscheider unterstützt temporären Einsatz

Es ist eines der viel diskutierten Themen der Energiewende: Sollte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrie übergangsweise aus Erdgas hergestellter Wasserstoff zum Einsatz kommen oder nur der sogenannte grüne Wasserstoff, der mit Hilfe von Ökostrom erzeugt wird? Eine absolute Mehrheit der deutschen Wirtschaftsentscheider ist dafür, wie die neuesten repräsentativen Ergebnisse des nationalen Wasserstoffmonitors von Metropole Ruhr, RWE und thyssenkrupp zeigen. 55 Prozent der 2.500 Unternehmensentscheider beantworten diese Frage mit "Ja, auf jeden Fall" oder "Eher ja". 9,3 Prozent der Befragten sagen "Nein, auf keinen Fall", 11,5 Prozent "Eher nein". 24,2 Prozent sind bei dieser Frage unentschieden. Als Ausgangsstoff für blauen Wasserstoff wird Erdgas genutzt, der unter Hitze in Wasserstoff und CO2 umgewandelt wird (Dampfreformierung). Das abgeschiedene CO2 wird dann gespeichert (Carbon Capture and Storage, CCS). Das bei der Wasserstoffproduktion erzeugte CO2 gelangt so nicht in die Atmosphäre und die Wasserstoffproduktion ist somit nahezu Co2-neutral.

Mehrheit der deutschen Wirtschaft befürwortet Empfehlung des Nationalen Wasserstoffrats

Damit stellen sich die meisten deutschen Unternehmensentscheider hinter einen jüngeren Beschluss des 26 Mitglieder umfassenden Nationalen Wasserstoffrats (NWR): Das Expertengremium hatte der Bundesregierung im vergangenen Monat empfohlen, für einen schnellen Einstieg in die klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft auch blauen Wasserstoff temporär zu nutzen und zu fördern. So sollen vor allem der sehr hohe Wasserstoffbedarf der Industrie gedeckt und schneller CO2-Einspareffekte erzielt werden. Blauer Wasserstoff wird mittels Dampfreformierung auf Erdgasbasis hergestellt, dabei freigesetztes Kohlenstoffdioxid gespeichert.

Gegen diese Empfehlung stimmten die Vertreterinnen der Klima-Allianz Deutschland und des BUND. Ihr Sondervotum wurde in den Anhang des im Juli vorgestellten Wasserstoff-Aktionsplans des NWR aufgenommen. Sie fordern, bei der Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie weiterhin allein regenerativ erzeugten grünen Wasserstoff einzusetzen. Die Wasserstoffnachfrage soll insbesondere durch einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine strikte Priorisierung im Anwendungsbereich gedeckt werden.

Bereits im Mai hatte eine deutliche Mehrheit des Europäischen Parlaments in einem Beschluss zur EU-Wasserstoffstrategie gefordert, beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft CO2-armen blauen Wasserstoff kurz- und mittelfristig einzusetzen, um die klima- und umweltpolitischen Ziele der EU erreichen zu können.

Zum nationalen Wasserstoffmonitor

Mit dem nationalen Wasserstoffmonitor von Metropole Ruhr, RWE und thyssenkrupp wird kontinuierlich ein repräsentatives Meinungs- und Stimmungsbild deutscher Wirtschaftsentscheider und Selbständiger in verschiedenen relevanten Wasserstoffdimensionen erhoben. So wird der Debatte um den deutschen und europäischen Markthochlauf der Wasserstofftechnologien eine wichtige Perspektive hinzugefügt. Erste vom Meinungsforschungsinstitut Civey erhobene Umfrageergebnisse wurden im April 2021 veröffentlicht. Der Wasserstoffmonitor wird regelmäßig um anlassbezogene Fragen ergänzt.

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Selina Stolzenbach

Selina Stolzenbach

Pressekontakt Managerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 170 6589188

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