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Studie: Wasserstoffkraftwerke sichern künftig die Stromversorgung

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Studie: Wasserstoffkraftwerke sichern künftig die Stromversorgung

Gemeinsam mit dem bayerischen Fernleitungsnetzbetreiber bayernets verröfentlichten TenneT, Gasunie Deutschland und Thyssengas kürzlich die Studie "Quo vadis Wasserstoffkraftwerke". Der Fokus liegt dabei auf der Verortung und dem Einsatz des klimaneutralen Energieträgers. Das Fazit: Parallel zum Ausbau erneuerbarer Energien ist auf dem Weg zur Klimaneutralität zwingend auch der Ausbau gesicherter Erzeugungskapazitäten notwendig, mit denen Dunkelflauten, Erzeugungsschwankungen und Lastspitzen abgefedert werden können. Um den vorgezogenen Kohleausstieg 2030 zu ermöglichen und langfristig Systemsicherheit bei überwiegend volatiler Stromerzeugung zu gewährleisten, eignen sich laut den Studienautoren am besten flexibel steuerbare Gaskraftwerke, die perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden können. Die größte Wirkung würden solche Kraftwerke dabei in Süddeutschland entfalten.

In diesem Zusammenhang sprechen sich die Macher neben eines zeitnahen Anschluss Bayerns an das geplante Wasserstoffnetz für eine künftig integrierte Systemplanung aus: „Unsere Ergebnisse unterstreichen einmal mehr, dass wir Gas- und Strominfrastrukturen sowie Nord- und Süddeutschland integrativ denken müssen. Die Elektrolyse muss dort erfolgen, wo die Erneuerbaren in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Das ist vornehmlich an den Küsten der Fall und nur sehr bedingt in Süddeutschland. Neben dem Ausbau des Übertragungs- und Verteilnetzes müssen wir unsere Gasinfrastruktur soweit möglich umrüsten und parallel eine Wasserstoffinfrastruktur aufbauen. Große Elektrolyseure an der Küste liefern dann Moleküle nach Süddeutschland, um die Industrie mit Wasserstoff zu versorgen. Gleichzeitig sehen wir großes Potential für Wasserstoffkraftwerke in Süddeutschland, die uns in Zeiten von Stromflauten gesicherte Kraftwerksleistung bereitstellen. So können wir auch mittel- und langfristig teure Netzeingriffe minimieren, die Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort Deutschland nachhaltig wettbewerbsfähig gestalten,“ so Tim Meyerjürgens, COO von TenneT anlässlich der Veröffentlichung.

Dr. Matthias Jenn, Geschäftsführer der bayernets GmbH, ergänzte: „Die Studie zeigt, dass der Aufbau eines bundesweiten Wasserstofftransportnetzes für den von uns allen gewollten Erfolg der Energiewende von grundlegender Bedeutung ist. Für diesen Erfolg benötigen wir insbesondere in Süddeutschland ausreichende Erzeugungskapazitäten aus Gas- und perspektivisch Wasserstoffkraftwerken. Anders wird es uns nicht gelingen, die nuklearen und fossilen Erzeugungskapazitäten zu ersetzen sowie die volatile Stromerzeugung aus Sonne und Wind auszugleichen. Auch ist Wasserstoff das ideale Medium, um Energie in großen Mengen aus dem Norden Deutschlands nach Süden zu transportieren sowie über lange Zeiträume zu speichern. Aus diesem Grund muss das vom Gesetzgeber jüngst angestoßene Wasserstoffkernnetz, das wir sehr begrüßen, alle potentiellen Standorte für Wasserstoffkraftwerke in Süddeutschland anbinden.“

Die rund 50-Seiten lange Studie können Interessierte hier nachlesen.

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