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Ebola: SOS-Kinderdorfmutter stirbt in Liberia

Monrovia/München – Der Ebola-Virus hat das erste Todesopfer bei den SOS-Kinderdörfern in Liberia gefordert. Eine SOS-Mutter des Kinderdorfes Juah Town hatte sich bei einem Besuch ihrer erwachsenen leiblichen Tochter in Liberias Hauptstadt Monrovia mit dem tödlichen Erreger infiziert und starb kurze Zeit später an den Folgen der Krankheit.

„Es war ein Schock“, sagte George Kordahi, SOS-Leiter in Liberia. Die SOS-Mutter ist die erste SOS-Mitarbeiterin in allen betroffenen Ländern, die infiziert wurde. Die SOS-Kinderdörfer beschäftigen in Liberia rund 250 Mitarbeiter, darunter allein 70 in einer SOS-Klinik, eines der größten Krankenhäuser in der liberianischen Hauptstadt.

„Die Kinderdörfer in Liberia sind hermetisch abgeriegelt“, erklärte Kordahi. „Da die SOS-Mutter nach dem Besuch nicht in das Kinderdorf Juah Town zurückkehrte, können wir eine Ansteckung der Kinder ausschließen“, versicherte Kordahi. Die Sicherheits- und Schutzmaßnahmen wurden in den Kinderdörfern in Monrovia und Juah Town trotzdem verstärkt. Ein Team der SOS-Klinik desinfizierte die Wohnhäuser.

Die SOS-Kinder dürfen nur noch auf dem Kinderdorf-Gelände spielen. „Sie haben sich so auf den Schulbeginn gefreut, um ihre Freunde wieder zu treffen. Stattdessen blicken sie einer unbestimmten Zeit entgegen, in der sie das SOS-Kinderdorf nicht verlassen dürfen“, berichtete Kordahi. Die SOS-Schulen und -Kindergärten wurden bereits vor Wochen auf Veranlassung der Regierung geschlossen, um Infektionswege zu verringern.

Unterdessen läuft der Betrieb der SOS-Klinik in Monrovia auf Hochtouren. Viele öffentliche Krankenhäuser mussten schließen, weil Ärzte und Personal sich mit dem Virus infizierten oder aus Angst vor Ansteckung flohen. „Unsere Klinik nimmt Patienten rund um die Uhr auf und unsere Mitarbeiter arbeiteten bis zur Erschöpfung“, beschreibt Kordahi die Lage. 

 

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Boris Breyer

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