Direkt zum Inhalt springen

Pressemitteilung -

Aktiv gegen Krebs: Gesund durch die Festtage: Warum Krebsprävention nicht bis Neujahr warten sollte

Bayern, 22. Dezember 2025: In der kalten und dunklen Jahreszeit zieht es die Menschen nach drinnen. Bewegung kommt seltener vor, stattdessen wird es gemütlicher auf dem Sofa. Im Advent locken Lebkuchen, Plätzchen und Schokolade, an den Festtagen folgen dann noch Weihnachtsgans, Festbraten und üppige Menüs – oft begleitet von Alkohol und langen Sitzzeiten. Spätestens zu Silvester werden dann gute Vorsätze für das neue Jahr gefasst, die jedoch häufig schon nach wenigen Wochen wieder verblassen.

Dabei wäre gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, bewusst gegenzusteuern und der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun. Die Bayerische Krebsgesellschaft ruft dazu auf, die Festtage nicht als Ausnahmezustand zu betrachten, sondern als Chance, Krebsprävention alltagstauglich umzusetzen – mit maßvoller, abwechslungsreicher Ernährung und regelmäßiger Bewegung, etwa durch Spaziergänge an der frischen Luft.

„Krebsprävention beginnt nicht am 1. Januar. Sie beginnt heute – mit dem, was wir essen, wie wir uns bewegen und wie wir mit unserem Körper umgehen, auch und gerade in der dunklen Jahreszeit“, sagt Prof. Dr. med. Volker Heinemann, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft (BKG). „Niemand muss auf Genuss verzichten. Aber jeder Spaziergang und jede ausgewogene Mahlzeit sind ein Schritt hin zu mehr Gesundheit – für uns selbst und für unsere Familien.“

Diese Haltung entspricht den Handlungsempfehlungen des ersten Nationalen Krebspräventionsgipfels 2025, auf dem Experten betonten, dass Krebsprävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und dort ansetzen muss, wo Menschen leben – im Alltag, in Familien, Bildungseinrichtungen und der Arbeitswelt. Nachhaltige Prävention entsteht nicht durch kurzfristige Verbote, sondern durch gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen und praktikable Alternativen.

Wintergewohnheiten früh reflektieren – im Interesse der nächsten Generation

Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem Zusammenhang die Ernährung von Kindern. UNICEF warnte in seinem jüngsten Bericht: „Feeding Profit: How Food Environments are Failing Children” * vor den gesundheitlichen Folgen eines hohen Konsums stark verarbeiteter Lebensmittel. Diese enthalten häufig viel Zucker, Salz und ungesunde Fette, liefern aber kaum wertvolle Nährstoffe. Der regelmäßige Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel steht in direktem Zusammenhang mit Übergewicht, Adipositas und einem erhöhten Risiko für chronische Erkrankungen, die sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen können.

Gerade in der Weihnachtszeit, wenn Süßigkeiten allgegenwärtig sind, prägen sich Essgewohnheiten besonders stark. „Was in Familien als normal gilt, wirkt oft weit über die Feiertage hinaus“, so Prof. Heinemann. „Wer Kindern jetzt eine ausgewogene Ernährung vorlebt, stärkt ihre langfristige Gesundheit und leistet einen wichtigen Beitrag zur Krebsprävention.“

UNICEF macht deutlich, dass ungesunde Ernährung heute kein Randphänomen mehr ist. Laut aktuellen Auswertungen ist Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen weltweit erstmals häufiger als Untergewicht. Als zentrale Ursache nennt UNICEF die ständige Verfügbarkeit und intensive Vermarktung stark verarbeiteter Lebensmittel – auch im digitalen Raum. Gesunde Entscheidungen seien daher nicht allein eine Frage des individuellen Willens, sondern des Umfelds, in dem Kinder aufwachsen.

Diese Einschätzung greift auch der Nationale Krebspräventionsgipfel auf: Prävention soll unterstützen, Orientierung geben und gesunde Entscheidungen erleichtern – statt zu überfordern.

Orientierung am Europäischen Kodex gegen Krebs

Eine verlässliche Grundlage für die Krebsprävention bietet der Europäische Kodex gegen Krebs. Er empfiehlt unter anderem:

  • nicht zu rauchen und Passivrauchen zu vermeiden
  • sich regelmäßig zu bewegen und ein gesundes Körpergewicht anzustreben
  • sich ausgewogen, überwiegend pflanzenbasiert zu ernähren
  • Alkohol möglichst zu vermeiden
  • sich vor intensiver UV-Strahlung zu schützen
  • empfohlene Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen

Praktische Tipps für Weihnachten und den Jahreswechsel

  • Festliches Essen ganz bewusst mit allen Sinnen genießen: Klasse statt Masse
  • Mehr Frisches auf den Tisch: Wintergemüse, Obst, Nüsse und selbst zubereitete Speisen unterstützen das Immunsystem.
  • Bewegung einplanen: Spaziergänge nach dem Essen oder kurze Bewegungseinheiten helfen, aktiv zu bleiben.
  • Alkoholfreie Alternativen entdecken: Tee, Gewürze, Orangen und roter Traubensaft lassen sich zu wohlschmeckenden Punschvarianten kombinieren.

Die Bayerische Krebsgesellschaft ermutigt dazu, die Festtage nicht nur als Zeit des Genusses, sondern auch als Zeit der Fürsorge für die eigene Gesundheit zu begreifen. „Krebsprävention ist kein Neujahrsvorsatz – sie ist eine Investition, die sich jeden Tag lohnt. Wer bereits in der Weihnachtszeit kleine, gesunde Routinen entwickelt, startet entspannter und nachhaltiger ins neue Jahr“, so Professor Heinemann.

Weitere Informationen: https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de/praevention/

*Quelle: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/erstmals-mehr-kinder-und-jugendliche-weltweit-fettleibig-als-untergewichtig-/382412

Bildquelle: KI-generiertes Bild: ©Midjourney

Pressekontakt: Bayerische Krebsgesellschaft e.V.
Cornelia Gilbert M.A., Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 089-54 88 40 –45, Fax 089-54 88 40 -40,
E-Mail: gilbert@bayerische-krebsgesellschaft.de
Nymphenburger Straße 21 a, 80335 München

Links

Themen

Kategorien


Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. hilft seit 1925 Menschen mit Krebs und deren Angehörigen bei der Bewältigung der Krankheit. In 13 Krebsberatungsstellen und 27 Außensprechstunden beraten qualifizierte Mitarbeiter Ratsuchende und begleiten sie in allen psychischen und sozialen Fragen – kompetent, vertraulich und kostenfrei. Vorträge und Kurse sowie medizinische Fragestunden ergänzen unser umfassendes Angebot. Unsere rund 160 ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen, die wir bei ihrer Arbeit professionell unterstützen, leisten in ganz Bayern unschätzbare Hilfestellung: von Betroffenen für Betroffene - direkt vor Ort. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Versorgungsforschung, der Fortbildung von onkologischen Fach- und Pflegekräften, der Krebsfrüherkennung und beraten politische Gremien. Die Bayerische Krebsgesellschaft finanziert ihre Arbeit durch öffentliche Gelder und Spenden. Spendenkonto: SozialBank AG, BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE51370205000007801700

100 Jahre Bayerische Krebsgesellschaft e.V. – Mut, Respekt und Miteinander

Seit 100 Jahren engagieren sich Ärzte und Krebsbetroffene in Bayern, um über Krebs aufzuklären. Was mit Information und Selbsthilfegruppen begann, ist heute eine wichtige Säule der onkologischen Versorgung: Psychoonkologen unterstützen in ambulanten Psychosozialen Krebsberatungsstellen Betroffene und Angehörige bei der Krankheitsbewältigung und helfen, neue Lebensperspektiven zu entwickeln.

Kontakt

  • 06-frau_schlittschuh_01-1920x1080.png
    Lizenz:
    Nutzung in Medien
    Dateiformat:
    .png
    Dateigröße:
    1920 x 1080, 3,21 MB
    Download
  • Pm_Gesund durch die Festtage_Krebsprävention final 2025-12-22.pdf
    Lizenz:
    Nutzung in Medien
    Dateiformat:
    .pdf
    Download