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Pressegespräch in Eggenfelden. Zahlen, Daten, Fakten zum Netzausbau in der Region präsentierten (v.l.) Dr. André Zorger, Thomas Kotarski, Peter Ketterl, Maximilian Schmauß und Fabian Brunner.

Pressemitteilung -

Netzausbau mit Tempo und Rekordbudgets

78,5 Millionen Euro für den Netzausbau in den Landkreisen Altötting, Dingolfing-Landau, Mühldorf am Inn, Passau, Rottal-Inn und Traunstein ++ Vorstellung Bauprogramm der Bayernwerk Netz GmbH

Eggenfelden/Regensburg. Das Kundencenter Eggenfelden der Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa 245.000 Menschen in 75 Gemeinden in den Landkreisen Altötting, Dingolfing-Landau, Mühldorf am Inn, Passau, Rottal-Inn und Traunstein mit Energie. Transportiert wird diese über ein 10.942 Kilometer langes Stromnetz (Nieder- und Mittelspannung), das über 25 Umspannwerke miteinander verbunden ist. „Mit Rekordbudgets setzen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus in der Region fort“, sagt Fabian Brunner, Leiter des Kundencenters. Für die Energiezukunft in der Region nimmt der größte bayerische Verteilnetzbetreiber Rekordsummen in die Hand. Für 2025 liegt das Budget bei etwa 78,5 Millionen Euro allein für das Versorgungsgebiet des Kundencenters Eggenfelden, 2026 wird es um mehrere Millionen weiter aufgestockt. Bei einem Pressegespräch am 4. November informierten Fabian Brunner und Maximilian Schmauß, Leiter Planung, Bauausführung und Netzkundenbetreuung (Kundencenter Eggenfelden), gemeinsam mit Peter Ketterl, Leiter Technik Ostbayern, Thomas Kotarski, Abteilungsleiter Betrieb Umspannwerke, und Dr. André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern, über aktuelle und geplante Projekte in der Region.

Alle brauchen Netze und deren Kapazitäten

Die Anschlussanfragen sind in den letzten Jahren nach oben geschnellt, besonders stark im sonnenreichen Niederbayern. Von beinahe 2.500 im Jahr 2021 auf 5.500 im Jahr 2024 allein im Versorgungsgebiet des Kundencenters Eggenfelden. Parallel steigen die angefragten Leistungen. „Allein bei der Erneuerbaren Erzeugung bewegen wir uns bei der angefragten Leistung immer häufiger im zweistelligen Megawatt-Bereich“, erklärt Fabian Brunner. Bis 2030 rechnet der Verteilnetzbetreiber bayernweit mit einer Versechsfachung der PV-Freiflächenanlagen, bei den PV-Aufdachanlagen mit einem Faktor 1,6, bei Windanlagen mit einem Faktor 2,6. Alle brauchen die Netze und deren Kapazitäten.

Netzausbau mit Weitblick und Tempo

„Um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, gehen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus konsequent weiter“, betont Fabian Brunner. „Beim Netzausbau geht es neben Weitblick um Verlässlichkeit, Sicherheit und Gerechtigkeit“, ergänzt Peter Ketterl. Dr. André Zorger konkretisiert: „Netzanschlüsse müssen strategisch gesteuert werden. Das heißt, der Zubau von Einspeisern beziehungsweise Beziehern orientiert sich an den vorhandenen Netzkapazitäten und am geplanten Netzausbau.“ Darüber hinaus heißt es weiterhin Tempo, Tempo, Tempo beim Netzausbau. Gleichzeitig müssen, neben dem Bau zentraler Kraftwerke, dezentrale Potentiale gehoben werden. Schließlich braucht es einen verlässlichen Regulierungsrahmen und Innovationen.

Netzbau in der Region – ein Ausschnitt

Auch 2026 nimmt die Bayernwerk Netz GmbH ein Rekordbudget für den Netzbau in den Landkreisen Altötting, Dingolfing-Landau, Mühldorf am Inn, Passau, Rottal-Inn und Traunstein in die Hand. Maximilian Schmauß und Thomas Kotarski stellten bei dem Pressegespräch ausgewählte Maßnahmen im regionalen Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetz vor:

Kapazitätssteigerung in Marklkofen

Um weitere dezentrale Energieerzeugungsanlagen ins Netz integrieren zu können, erweitert die Bayernwerk Netz GmbH das Umspannwerk Marklkofen. Noch in diesem Jahr werden die direkten Stromkreise UW Marklkofen – Schalthaus Reisbach in Betrieb genommen. Hierfür wurden über eine Länge von 6,6 Kilometer zwei jeweils 630 mm² Erdkabel verlegt. Die restlichen Stromkabel werden im kommenden Jahr verlegt. Die Maßnahme ist mit 2,8 Mio. Euro budgetiert.

Gleichzeitig wird das Umspannwerk technisch umfassend aufgerüstet. Die Investition von etwa 2 Mio. Euro zielt auf die bessere Netzsteuerung und die Integration neuer dezentraler Anlagen ab. Die Maßnahme beinhaltet die Erneuerung der so genannten Hochspannungssekundärtechnik – der „Steuerzentrale“ der Anlage – sowie die Erweiterung der Mittelspannungsschaltanlage. Projektstart war Anfang 2024, die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

Mehr Kapazitäten für Pocking

Um dem steigenden Energiebedarf im Gewerbegebiet „Gewerbepark Königswiese“ gerecht zu werden, werden zwei neue Versorgungsleitungen je 5 km Länge verlegt. Gleichzeitig wird das im Umspannwerk liegende Schalthaus ausgebaut, um den Anschluss der neuen Leitungen zu ermöglichen. Die zweifache Ausführung garantiert eine ausfallfreie Versorgung. Baustart ist in Q2/2026, budgetiert ist die Maßnahme mit etwa 2 Mio. Euro.

110-kV-Leitung Pocking – Egglfing

Mit einer geplanten Investition von etwa 33,2 Mio. Euro steht der Ersatzneubau der 110-kV-Leitung zwischen Pocking und Egglfing an. Diese Maßnahme ist essenziell für die Erhöhung der Übertragungsfähigkeit im südöstlichen Netzgebiet. Hierfür wird die gesamte Leitung durch einen Ersatzneubau mit modernen Bündelleitern versehen. Eine solche Bündelung der Leiterseile ermöglicht eine deutlich höhere Stromübertragungskapazität, wodurch die Leitung für die Anforderungen der Energiewende gerüstet wird. Das Gesamtprojekt soll Ende 2027 starten und ist bis Mitte 2029 angesetzt. Im ersten Schritt wird die Anbindung des UW Weidach bis Ende 2027 erneuert.

UW Eggenfelden

Etwa 3,5 Mio. Euro nimmt die Bayernwerk Netz GmbH in die Hand, um die Netzkapazität in und um Eggenfelden deutlich zu erhöhen, indem die Leitungen und Kabel vom Umspannwerk Eggenfelden Richtung Wurmannsquick ausgetauscht beziehungsweise erneuert werden. Hierfür werden circa 15 km Mittelspannungskabel verlegt, alte Trafostationen entlang der Strecke ersetzt und zusätzliche digitale Ortsnetzstationen aufgestellt, um mehr Bezug in der Niederspannung bereitstellen zu können. Die Baumaßnahmen sind für die Jahre 2026 und 2027 geplant und mit 3,5 Mio. Euro budgetiert.

Sonderfokus Bayerisches Chemiedreieck – über 53 Mio. Euro für Netzausbau und Modernisierung

Das Bayerische Chemiedreieck ist einer der Motoren für die Bayerische Industrie. Die Bayernwerk Netz GmbH investiert hier massiv in die Modernisierung der Infrastruktur, um die Versorgungssicherheit für Industrie und Bevölkerung zu garantieren und um zukünftige Lasten integrieren zu können.

Leitung Pirach – Töging – Neuötting – Braunau

Die Leitung zwischen Pirach und Töging wird durch einen Ersatzneubau mit Bündelleitern versehen, was die Übertragungsfähigkeit massiv erhöht (Fertigstellung bis Ende 2027). Zwischen Töging und Neuötting erfolgt zusätzlich eine Sanierung, um einen 80°C-Betrieb zu ermöglichen, was ebenfalls zur Kapazitätssteigerung beiträgt. Zur Modernisierung der Netzsteuerung und -kommunikation werden auf dem Abschnitt von Töging bis Braunau die Lichtwellenleiter getauscht. Das Projekt startet Ende 2025 und wird voraussichtlich Anfang 2028 abgeschlossen. Für dieses Großprojekt zur Modernisierung der Übertragungswege im Chemiedreieck investiert die Bayernwerk Netz GmbH etwa 38,5 Mio. Euro.

Umspannwerke Burghausen, Pirach und Winhöring

Die drei zentralen Umspannwerke des Chemiedreiecks erhalten eine tiefgreifende Modernisierung und Erweiterung mit einem Investitionsvolumen von etwa 14,6 Mio. Euro. Die Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung und werden bis Ende 2027 abgeschlossen. Das UW Burghausen erhält einen Ausbau der Hoch- und Mittelspannungsschaltfelder und eine Erneuerung der Sekundärtechnik. Das UW Pirach wird um einen weiteren Transformator erweitert und auf zusätzliche Transformatoren vorbereitet, zudem wird die Mittelspannungsanlage für zusätzliche Einspeiser erneuert. Am UW Winhöring werden die Mittelspannungsschaltfelder ausgebaut und die Hoch- und Mittelspannungsanlagen komplett erneuert.

Smartes Netz für Ostbayern

Im Versorgungsgebiet des Kundencenters Eggenfelden werden pro Jahr über 100 Ortsnetzstationen digitalisiert, in den meisten Fällen in Verbindung mit einer Trafoverstärkung. Die moderne, digitale Technologie ermöglicht die Fernüberwachung des Netzes und die Steuerung der Stromflüsse. So können Stromengpässe vermieden, Lasten besser verteilt und erneuerbare Energien optimal genutzt werden. Digitale Ortsnetzstationen sind eine Schlüsseltechnologie hin zu einem intelligenten Stromnetz.

Netzinnovationen in Ostbayern

Die Bayernwerk Netz GmbH gestaltet aktiv die Transformation des Energiesystems. „Mit neuen Ideen, Pioniergeist und intelligenten Lösungen“, erklärt Dr. André Zorger. Die Region Ostbayern ist Pilotregion des Bayernwerks, wenn es um Innovationen geht. Drei Beispiele für innovative Bausteine für das Energiesystem von morgen: die Einspeisesteckdose (1), der netzdienliche Speicher (2), die Überbauung (3).

  • Bei der Einspeisesteckdose handelt es sich um einen Netzverknüpfungspunkt, der ausschließlich dazu dient, in der Region erzeugten, grünen Strom im Netz aufzunehmen. Spatenstich war am 19. März 2025 im Landkreis Dingolfing-Landau (Gemeinde Niederviehbach).
  • Als erster Verteilnetzbetreiber in Deutschland wird die Bayernwerk Netz GmbH einen netzdienlichen Speicher mit einer Leistung von 5 MW in ihr Netz integrieren. Standort ist die Gemeinde Wald im Landkreis Cham.
  • Beim Thema Überbauung geht es um die Optimierung von Netzanschlusspunkten für dezentrale Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik und Windkraft, die sich künftig einen Netzanschluss teilen können. Mittels einer Online-Plattform können sich Interessierte unkompliziert und unverbindlich über potenzielle Einspeisepunkte im Bayernwerk-Netz informieren. Kick-off der Plattform SNAP Pro war Mitte August dieses Jahres.

Bayernwerk Netz GmbH – zuverlässiger Partner der Regionen

Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa sieben Millionen Menschen in Bayern mit Energie. Ansprechpartner der Menschen vor Ort sind die Kolleginnen und Kollegen der bayernweit 19 Bayernwerk Netz-Kundencenter, sieben davon in Ostbayern. Ein Standort ist Eggenfelden (Landshuter Straße 22, 84307 Eggenfelden). Sie erreichen die Kolleginnen und Kollegen per Mail: Eggenfelden@bayernwerk.de oder telefonisch unter 08721-9800.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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