Duale Hochschule Sachsen kommt!

Sächsischer Landtag beschließt das Gesetz zur Weiter­entwicklung der Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule

Ab Anfang 2025 wird die sächsische Hochschullandschaft um die neue Hochschulart Duale Hochschule Sachsen (DHSN) erweitert. Der Sächsische Landtag hat dazu am 31. Januar 2024 das Gesetz zur Überführung der Berufsakademie Sachsen (BA) in die Duale Hochschule Sachsen beschlossen. Damit wird ein zentrales wissenschaftspolitisches Vorhaben des Koalitions­vertrages umgesetzt.

Der Präsident der Berufsakademie Sachsen Prof. Dr.-Ing. Andreas Hänsel sagte zum Landtags­beschluss: »Ich freue mich sehr, dass die sächsische Koalition mit dem gestrigen Beschluss dieses für die Fachkräftesicherung im Freistaat so wichtige Vorhaben auf den Weg bringt. Damit entwickeln wir das Wissenschaftsland Sachsen weiter und stärken mit den künftigen sieben Akademiestandorten auch den ländlichen Raum. Hinzu kommt, dass wir mit der Dualen Hochschule die kooperative Forschung weiter ausbauen können – ein Vorteil insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen.«

Die Gründungsphase der Dualen Hochschule Sachsen startet am 01. April 2024; der Regel­betrieb ist ab dem 01.01.2025 geplant.

Was bleibt und was ändert sich?

• Das duale Studienmodell der heutigen BA bleibt im Kern erhalten: Das bedeutet, die wissenschaftlich-theoretischen Studienabschnitte werden an den etablierten sieben Akademie­standorten und die praktischen Studienabschnitte bei einem anerkannten Praxispartner aus der Wirtschaft, Einrichtungen von Trägern sozialer Aufgaben sowie sonstiger Körperschaften realisiert. Der Dualen Hochschule eröffnen sich auf dem Gebiet der kooperativen Forschung erweiterte Gestaltungsspielräume.
• Aufbau der Dualen Hochschule: Organisatorisch entspricht die Struktur der künftigen Dualen Hochschule den bewährten Strukturen anderer Hochschulen. Es wird ein zentrales Rektorat mit Sitz in Glauchau geben, das für die sieben Akademiestandorte verantwortlich ist. Sonder­regelungen sichern die regionale Funktionsfähigkeit der Akademien.
• Aufwertung der Abschlüsse: Die schon bisher erfolgreiche Berufsakademie Sachsen wird zur vollwertigen Hochschule, die gleichberechtigt neben den anderen Hochschulformen in Sachsen steht. Der Hochschulabschluss wird als akademischer Grad vergeben, und es wird die Möglichkeit von dualen Masterstudiengängen geschaffen.
• Studieren ohne Abitur – mit einschlägiger Berufsausbildung: Eine wichtige Änderung ist der erleichterte Zugang für junge Menschen ohne Abitur. Wer eine mindestens dreijährige Berufsausbildung hat, kann an der Dualen Hochschule studieren. Diese Öffnung des Hoch­schul­zugangs für berufliche qualifizierte Bewerber_innen ohne mehrjährige Berufs­erfahrung soll nur für die Duale Hochschule Sachsen gelten und fachgebunden sein, d.h. auf einen der beruflichen Ausbildung entsprechenden Studien­gang beschränkt bleiben.

Über die Berufsakademie Sachsen

Die Berufsakademie Sachsen mit ihren sieben Studienakademien in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig sowie Plauen und Riesa bietet ein dreijähriges duales Studium in den Bereichen Wirtschaft, Technik sowie Sozial- und Gesundheitswesen in über 40 Studien­gängen an. Die 4.265 Studierenden werden sowohl in den Studienakademien als auch bei den jeweiligen Praxispartnern auf eine berufliche Tätigkeit vorbereitet. Nach erfolgreichem, dreijährigem Studium (inzwischen 34.130 Absolvent_innen) verleiht der Freistaat Sachsen einen anerkannten Abschluss „Bachelor“. Im Anschluss besteht für die Absolvent_innen die Möglichkeit, ein Masterstudium an einer Hochschule aufzunehmen, sofern die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind. Der Bachelorabschluss der Berufsakademie Sachsen ist dem Bachelorabschluss der Hochschulen gleichgestellt. Die Vermittlungsquote der Absolvent_innen ist mit über 90 Prozent überdurchschnittlich hoch.