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Bild: DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT

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DIHK-Studie rät zu Cap-and-Trade-System für Emissionshandel

Die Energiewende in ihrer aktuellen Ausgestaltung führt langfristig zu massiven Kostenbelastungen für Unternehmen und Haushalte, die mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland nur schwer vereinbar sind. Das geht aus der Studie "Neue Wege für die Energiewende ('Plan B')" der Wirtschaftsberatung Frontier Economics hervor. Die Studie appelliert an eine technologieoffene Energiewende, die Kosten reduziert, Raum für Innovationen schafft und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz ernst nimmt.

Bei der Energiewende, seien in Deutschland bereits beachtliche Erfolge erzielt worden, jedoch gehe die industrielle Transformation auch mit erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten einher. Steigende Energiekosten für Unternehmen und Haushalte seien bereits heute spürbar - mitunter die höchsten im internationalen Vergleich - was zu zunehmenden Wettbewerbsrisiken für die deutsche Wirtschaft führe. Jedes zweite Unternehmen aus der Industrie bewerte die Energiewende bereits heute als nachteilig für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Erste Verlagerungen energieintensiver Produktion ins Ausland („Carbon Leakage“) zeigen sich bereits.

Die bisherige Strategie in der Energiewende setze auf Elektrifizierung, hohe Steigerung und einen nahezu vollständigen Ausbau von erneuerbarer Energien – mit steigenden Belastungen für Haushalte und Unternehmen. Laut der Studie führe dies zu hohem Investitionsbedarf, steigenden Systemkosten und Umsetzungsproblemen.

Als Alternative schlägt die Studie ein umfassendes Cap-and-Trade-System für alle Treibhausgasemissionen vor. Dieses soll international anschlussfähig sein, auf Innovation und Wettbewerb setzen und bürokratische Detailsteuerung vermeiden. Der Zielpfad könne sich an internationalen Vergleichsgruppen (z. B. G20) orientieren, um Wettbewerbsnachteile zu verhindern.

Der Staat hätte vorrangig koordinierende Aufgaben: Netzinfrastruktur, Innovationsförderung, Risikoabsicherung neuer Technologien sowie soziale Flankierung. Durch Technologieoffenheit für alle emissionsarmen Technologien und flexible Investitionspfade könnten bis 2050 Einsparungen von über einer Billion Euro erreicht werden.

Die Studie komme zu dem Ergebnis, dass der bisherige Kurs der Energiewende kaum tragfähig sei. Der vorgeschlagene "Plan B" biete eine Alternative, die ambitionierten Klimaschutz mit wirtschaftlicher Stärke, Kosteneffizienz und internationaler Wirksamkeit verbindet.

Die Studie wurde von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beauftragt. DIHK-Präsident Peter Adrian betont: "Die Zahlen zeigen: Mit der aktuellen Politik ist die Energiewende nicht zu stemmen. Dabei funktioniert die Energiewende nur mit einer leistungsfähigen Wirtschaft." Investitionen in die Energiewende stünden häufig kein direkter Ertrag gegenüber. Deshalb müssten diese Gelder erst an anderer Stelle erwirtschaftet werden. "Die Belastung von Unternehmen und Bevölkerung erreicht jedoch ein Niveau, das unseren Wirtschaftsstandort, unseren Wohlstand und damit auch die Akzeptanz der Energiewende gefährdet", so der DIHK-Präsident.

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