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Drei Fragen an Alexander Schuh, Vaillant
Vaillant ist ein international tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Remscheid. Seit seiner Gründung im Jahr 1874 entwickelt und produziert das Familienunternehmen Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik. Zum Produktportfolio gehören unter anderem Wärmepumpen, Gas- und Brennwertgeräte sowie Lüftungssysteme. Heute liegt ein Schwerpunkt auf Lösungen, die einen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien leisten.
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Der Wärmemarkt stagniert auf niedrigem Niveau. Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Gründe dafür?
In erster Linie sind es die komplexen gesetzlichen Rahmenbedingungen, durch das Zusammenspiel von Gebäudeenergiegesetz und Kommunaler Wärmeplanung. Beide Instrumente verfolgen richtige Ziele, sind in ihrer Ausgestaltung aber schwer verständlich und überfrachtet. Dadurch fehlt es an Klarheit. Für Investitionsentscheidungen im Wärmesektor brauchen Verbraucher, Handwerker und Heizgerätehersteller Planungssicherheit durch eine einfache Regulatorik.
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Die Wärmewende wird stark über staatliche Förderprogramme flankiert. Wie beurteilen Sie die aktuelle Förderkulisse?
Die staatliche Förderung ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidungsfindung für die Kunden. Der Staat entfaltet damit eine Lenkungswirkung und kann den Markthochlauf neuer Technologien befördern. Die derzeitigen Förderprogramme sind gut ausgestattet. Vor dem Hintergrund der Haushaltsdiskussionen ist eher davon auszugehen, dass dies in Zukunft nicht gehalten werden kann. Jetzt zu modernisieren ist sicher eine gute Option.
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Welche Handlungsmöglichkeiten sehen Sie für die Politik, um dem Wärmemarkt wieder Dynamik zu verleihen?
Die Politik hat mehrere Stellschrauben, um den Kunden wieder Sicherheit zu geben. Eine zentrale wäre, die EPBD, die europäische Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden, so zeitnah wie möglich in nationales Recht umzusetzen. Damit ließe sich sowohl ein klarer Fahrplan für Einsparziele als auch mehr Planungssicherheit für alle Akteure schaffen. Wir benötigen klar definierte, sofort gültige Technologieoptionen ohne Fristen aus der Kommunalen Wärmeplanung.“ Eine weitere Möglichkeit ist, dass aktuelle GEG deutlich einfacher zu gestalten.