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Drei Fragen an Ulrich Benterbusch, GASCADE
Mit der Inbetriebnahme von rund 400 Kilometern Wasserstoffleitung setzt GASCADE einen zentralen Baustein des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes um. Die neue Nord-Süd-Achse markiert nicht nur einen technischen Meilenstein, sondern sendet auch ein wichtiges Signal an Industrie und Marktteilnehmer. Im Interview spricht GASCADE-Geschäftsführer über die größten Herausforderungen der Umstellung, die Bedeutung der Infrastruktur für den Markthochlauf – und darüber, welche politischen Weichen jetzt gestellt werden müssen.
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Was war die größte Hürde bei der Umstellung der 400 Kilometer Leitung auf Wasserstoff?'
Wichtig war die gründliche Vorbereitung. Dazu gehörten die umfassende Prüfung aller Anlagenteile sowie die Entwicklung und Schulung neuer Arbeitsabläufe im Wasserstoff-Umfeld. Wo es erforderlich war, haben wir die Komponenten entsprechend zertifiziert. Dank dieser Vorarbeit verlief die technische Umstellung exakt nach Plan. Unser gesamtes GASCADE-Team hat in den vergangenen drei Jahren hervorragende Arbeit geleistet – nur so war die erfolgreiche Umsetzung möglich.
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Was bedeutet die Inbetriebnahme der Nord-Süd-Achse für Industrie und Marktteilnehmer?
Mit der Inbetriebnahme ist ein zentraler Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes Realität geworden. Die Infrastruktur geht damit in Vorleistung und schafft Investitionssicherheit für die vor- und nachgelagerten Marktstufen. Ganz konkret eröffnet die Nord-Süd-Achse von Flow – making hydrogen happen der Industrie in den neuen Bundesländern die Chance, frühzeitig auf Wasserstoff zu setzen und ihre Prozesse zu dekarbonisieren.
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Welche politischen Entscheidungen braucht es, damit der weitere Ausbau des Kernnetzes gelingt?
Wir sind auf einem guten Weg – doch jetzt braucht der Wasserstoff-Markt klare politische Unterstützung und gezielte finanzielle Anreize. Die Energiezukunft basiert auf beidem: Molekülen und Elektronen. Deshalb gilt es, bestehende Hemmnisse entlang der gesamten Wertschöpfungskette abzubauen und den Markthochlauf gemeinsam zu beschleunigen. Nur so können CO₂-freie Moleküle endlich die Förderung erhalten, die sie verdienen.