Pressemitteilung -
Neue Familienchronik über Lothar von Faber – „Bleistiftbaron“ und Familienoberhaupt der 4. Generation
Lothar von Faber war einer der bedeutendsten deutschen Unternehmer des 19. Jahrhunderts. Sein umfangreicher schriftlicher Nachlass zählt zu den Schätzen des Archivs Faber-Castell. Archivarin Dr. Renate Hilsenbeck hat aus hunderten von zum Teil unveröffentlichten Dokumenten des Unternehmers und seiner Familie nun eine Chronik geschrieben, die ein neues Licht auf die „Bleistiftdynastie” wirft. Sie porträtiert nicht nur den industriellen Visionär und sein Lebenswerk, sondern schafft durch überraschende Einblicke in sein Privatleben auch eine neue Perspektive auf die Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im 19. Jahrhundert.
Stein, 22. November 2024. Während das unternehmerische Wirken Lothar von Fabers bereits in mehreren Publikationen gewürdigt worden ist, eröffnet die Auswertung bisher unbekannter privater Korrespondenz neue und mitunter unerwartete Einblicke in das Leben des Firmenchefs und seiner weit verzweigten Familie. Aus diesen einzigartigen Dokumenten ist eine spannende Chronik entstanden, die den „Bleistiftbaron“ mit seinen Angehörigen in einem neuen und sehr privaten Licht erscheinen lässt. Hilsenbecks Studie beleuchtet nicht nur die Entstehung eines erfolgreichen globalen Wirtschaftsunternehmens, sondern beschreibt auch den sozialen Aufstieg und den damit verbundenen veränderten Lebensstil einer Industriellenfamilie im 19. Jahrhundert. Die Briefe lassen uns unmittelbar teilhaben an Freuden und Leiden einer Dynastie, deren Schicksal sich vor dem Panorama einer bewegten weltgeschichtlichen Epoche entfaltet.
Inhalt
Als Lothar Faber 1839 im Alter von 22 Jahren die Bleistiftfabrik seiner Vorfahren übernahm, stand sie vor dem Ruin. Doch nur wenige Jahrzehnte später waren die Schreibgeräte aus Stein bei Nürnberg weltbekannt, Lothar besaß ein großes Vermögen, genoss hohes gesellschaftliches Ansehen und war in den Freiherrnstand aufgestiegen.
Geschäft und Familie bildeten für ihn eine untrennbare Einheit – allen voran seine junge Ehefrau Ottilie und sein Sohn Wilhelm. Auch seine Geschwister band er in das Unternehmen mit ein. Doch als Lothar 1896 starb, hinterließ er keinen männlichen Erben. Seine Vision, sein Lebenswerk nachfolgenden Generationen übergeben zu können, schien ernsthaft in Gefahr zu sein. Er konnte nicht ahnen, dass durch die Heirat seiner Enkeltochter Ottilie mit Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen die Firma mit großem Erfolg unter dem Namen „A.W. Faber-Castell“ weitergeführt werden würde.
Wir erleben die Jahre zwischen 1840 und 1900 mit ihren gewaltigen Umwälzungen im sozialen, wirtschaftlichen und technischen Bereich aus der Perspektive von Zeitzeugen – nicht nur aus Stein, sondern auch aus Paris, Berlin und London, insbesondere aber aus Amerika, wo sich Lothars Bruder Eberhard und sein Neffe Eugen Richter eine neue Existenz aufgebaut hatten. Hilsenbecks Studie trägt auf diese Weise über firmen- und familiengeschichtliche Aspekte hinaus auch zum Verständnis der ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im 19. Jahrhundert bei.
R. Hilsenbeck: Lothar Freiherr von Faber und die Bleistiftdynastie.
472 Seiten, 247 Abbildungen, hrsg. von der Gesellschaft für fränkische Geschichte e.V. (Reihe XIII. Neujahrsblätter Bd. 54), Neustadt/Aisch (PH.C.W. Schmidt), 2024, 59,00 €.
Autorin
Renate Hilsenbeck studierte in Würzburg Germanistik und Romanistik. Nach Lehrtätigkeit und Promotion an der Universität Eichstätt war sie zunächst am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg tätig, bevor sie über zwanzig Jahre lang das Firmen- und Familienarchiv Faber-Castell in Stein leitete.
Buchvorstellung mit Autorin und Mitgliedern der gräflichen Familie
(Presseakkreditierung s. QR Code)
11. Dezember 2024, 18-20 Uhr
Schloss Faber-Castell, Nürnberger Str. 2, 90546 Stein
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verlag@verlagsdruckerei-schmidt.de
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Faber-Castell bewegt Menschen dazu, ihre kreativen Fähigkeiten freizusetzen. Die weltbekannte Marke verdankt ihre Strahlkraft einem hohen Qualitätsanspruch sowie einer wertegeprägten, nachhaltigen Unternehmenskultur. Gegründet 1761 und seit neun Generationen in Familienbesitz ist Faber-Castell ein global agierender Player in der Produktion und Vermarktung hochwertiger Schreib- und Zeichengeräte sowie in der Entwicklung und Fertigung innovativer und dekoraktiver Kosmetikprodukte. Das Unternehmen verfügt über eigene Produktionsstätten in zehn sowie Vertriebsgesellschaften in 22 Ländern weltweit. Mit über zwei Milliarden Blei- und Farbstiften pro Jahr und rund 6.500 Mitarbeitenden ist Faber-Castell der bedeutendste Hersteller von holzgefassten Stiften.