Pressemitteilung -
Freelancer sprechen sich gegen Rentenversicherungspflicht aus
München, den 23.9.2025 – Eine aktuelle Umfrage unter 200 Freelancern auf freelance.de zeigt: Eigenverantwortliche Altersvorsorge ist längst Realität – doch die geplante gesetzliche Rentenversicherungspflicht stößt auf breite Ablehnung. Gleichzeitig sorgt die aktuelle Debatte um die geplante „Aktivrente“, von der Selbstständige ausgeschlossen sind, für zusätzlichen Unmut.
Laut freelance.de setzt die Mehrheit stattdessen auf eigenverantwortliche Altersvorsorge
Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Mehrheit der Befragten bereits in die Zukunft investiert. Besonders beliebt sind kapitalbasierte Modelle:
- 37 % setzen auf ETFs, Aktien oder andere Investments.
- 22 % nutzen private Rentenversicherungen.
- 20 % zahlen freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung ein.
- 13 % sichern sich über Rürup-Renten ab.
- Nur 9 % der Freelancer haben aktuell noch keine konkrete Altersvorsorge.
Damit zeigen Freelancer ein ähnlich hohes Vorsorgeniveau wie die Gesamtbevölkerung: Laut einer aktuellen Jimdo-ifo-Umfrage gaben lediglich 3 % der Selbstständigen an, keinerlei Altersvorsorge zu betreiben. Rund zwei Drittel setzen dort auf Investmentfonds, Wertpapiere oder Immobilien, mehr als die Hälfte auf private Versicherungsmodelle.
Haltung zur Rentenversicherungspflicht
Die große Mehrheit spricht sich klar gegen eine verpflichtende Absicherung ohne Wahlmöglichkeit aus:
- 60 % lehnen die Rentenversicherungspflicht ab, da sie selbst über ihre Vorsorge entscheiden wollen.
- 21 % wären für eine Pflicht, wenn sie die Form der Vorsorge selbst wählen könnten.
- 10 % halten eine generelle Pflicht unabhängig von der Form für sinnvoll.
- Weitere 10 % sind unentschlossen.
Erfahrungen mit Scheinselbstständigkeit und Rentenversicherung
Auch bei verwandten Themen zeigt die Umfrage Handlungsbedarf:
- 68 % haben keine Einstufung als scheinselbstständig erlebt,
- 26 % machen sich dennoch Sorgen, dass dies passieren könnte,
- 6 % sind bereits betroffen gewesen.
Im Umgang mit der Deutschen Rentenversicherung fühlen sich viele Freelancer nicht ausreichend berücksichtigt:
- 56 % fühlen sich nicht verstanden,
- 35 % sind unsicher,
- Nur 9 % fühlen sich verstanden
Einordnung und politische Debatte
„Die Ergebnisse zeigen, dass Freelancer sehr wohl vorsorgen und dies auf vielfältige Weise“, betont Robin Gollbach, CEO von freelance.de. „Was sie nicht brauchen, ist eine starre Pflicht, die ihre Eigenverantwortung untergräbt. Stattdessen wünschen sich viele von ihnen klare Regeln, weniger Bürokratie und eine Politik, die die Realität der Selbstständigen stärker berücksichtigt.“
Besonders deutlich wird die Benachteiligung in der aktuellen Diskussion um die geplante Aktivrente. Diese soll Arbeitnehmern ermöglichen, länger zu arbeiten und dafür mit finanziellen Anreizen belohnt zu werden – Selbstständige bleiben jedoch außen vor. Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) kritisiert dies scharf: „Aktivrente nur für Arbeitnehmer – das ist ein Schlag ins Gesicht der Selbstständigen“, so der Verband in einer aktuellen Stellungnahme.
Vor dem Hintergrund der geplanten Einführung einer allgemeinen Rentenversicherungspflicht und des Ausschlusses von Selbstständigen bei neuen Modellen wie der Aktivrente liefert die Umfrage wichtige Impulse für die politische Debatte: Eigenvorsorge ist weitverbreitet – das Vertrauen in staatliche Institutionen jedoch gering.
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