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LVN-Hochspannungsleitung, die jetzt erneuert wird
Die LVN hat mit der Erneuerung des Hochspannungsleitung zwischen Horgau und Erlingen begonnen - dem letzten Teilstück einer 86 Kilometer langen Leitung (Archivfoto der Leitung bei Horgau, Download unten)

Pressemitteilung -

LEW Verteilnetz startet Erneuerung der Hochspannungsleitung zwischen Horgau und Meitingen

Die LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat mit der Erneuerung der 110-kV-Hochspannungsleitung zwischen Horgau und Erlingen begonnen. Der 19 Kilometer lange Abschnitt ist das letzte Teilstück der insgesamt rund 86 Kilometer langen Leitung zwischen Balzhausen und Meitingen, die LVN seit 2021 schrittweise modernisiert hat. Sowohl die 70 Masten als auch die Leiterseile der in den 1940er Jahren errichteten Leitung haben das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht und werden nun gegen neue ersetzt. Die Erneuerung erfolgt weitgehend in der bisherigen Trasse, wobei einzelne Maststandorte in Abstimmung mit Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern sowie Kommunen optimiert wurden. Mit der Erneuerung dieser wichtigen Verbindung wird die regionale Netzinfrastruktur gestärkt und die Kapazität für Strom aus erneuerbaren Energien erhöht.

Schrittweise Erneuerung der Leitung

Der Abschnitt der Stromleitung, der nun erneuert wird, führt von Horgau über Adelsried, Heretsried und Salmannshofen bis nach Erlingen. In den vergangenen Wochen hat die LVN zunächst Zufahrten zu den Maststandorten für Fahrzeuge und Baumaschinen hergestellt. Im nächsten Schritt werden die Betonfundamente für die neuen Masten gegossen – meist parallel zu den bestehenden Masten. Sind diese ausgehärtet, beginnt die Montage der neuen Stahlrohrmasten. Die Monteure bauen dafür zunächst die einzelnen Stahlteile am Boden zusammen und heben sie dann mit einem Autokran auf die Fundamente. Sobald ein neuer Mast steht, legt die LVN die alten Leiterseile auf die neuen Masten um und baut anschließend die alten Masten ab.

Leistungsfähige Leiterseile

Wenn mehrere neue Masten errichtet sind, ziehen Monteure die neuen Leiterseile ein. Sie haben eine höhere Übertragungskapazität. Dies ist wichtig im Hinblick auf die weiterwachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien. Für den Austausch der Leiterseile werden zunächst Laufräder an den Traversen der Masten montiert. Anschließend wird das alte Leiterseil aus seiner Halterung – den sogenannten Ketten – gelöst und auf die Laufräder gelegt. Das neue Leiterseil wird dann am alten befestigt und mithilfe einer Seilzugmaschine eingezogen. Dabei dient das alte Seil als Zugseil für das neue. Sobald das neue Leiterseil vollständig eingezogen ist und auf den Laufrädern liegt, wird es wieder in die Ketten eingehängt und befestigt.

Versorgung jederzeit gewährleistet

Die Leitung wird im laufenden Betrieb erneuert und lediglich tageweise vom Netz genommen. In dieser Zeit ist die Versorgung über andere Leitungen im Netz gewährleistet. Netzkunden merken von den Arbeiten nichts.

LVN investiert rund 18 Millionen Euro in die Maßnahme. Die Arbeiten werden bis ins kommende Jahr hinein andauern.

Transformation des Energiesystems braucht Netzausbau 

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt schnell und stark an. Die Lechwerke, zu denen die LVN gehört, setzen deshalb ein umfangreiches Investitionsprogramm um: Innerhalb von fünf Jahren planen die Lechwerke Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon fließt in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes.

Bestandteil dieses Programms ist die Beteiligung an einer groß angelegten Beschaffungsinitiative des E.ON-Konzerns: Für rund 300 Millionen Euro sichert sich LVN wichtige Netzkomponenten wie Transformatoren, Schaltanlagen, Ortsnetzstationen sowie Mittel- und Niederspannungskabel. Diese langfristigen Beschaffungsverträge mit europäischen Herstellern schaffen Planungssicherheit, sichern Lieferketten und ermöglichen eine beschleunigte Umsetzung der Investitionsvorhaben in der Region.

Ein weiterer Teil fließt in Innovationsprojekte zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromverteilnetzes: Mit dem Pilotprojekt „Einspeisesteckdose“ zeigt die LVN außerdem, wie sich der Anschluss der erneuerbaren Energien ans Stromnetz effizienter und kostengünstiger gestalten lässt.

Weitere Informationen zu LVN und den Projekten finden Sie unter www.lew-verteilnetz.de.

Info: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland   

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). Die LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.   

 Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetzedienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.   

 Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.  

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.  

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.  

Niederspannung (230 bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.   

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen. 

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).

Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de

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