Pressemitteilung -
Gen Z setzt auf Sicherheit: Praktische Ausbildungsberufe gewinnen an Bedeutung
- Neue LinkedIn Umfrage zeigt: Mehr Sinn, Work-Life-Balance und Gehalt – Ausbildungsberufe werden für Gen Z attraktiver
- Knapp die Hälfte der 18 bis 28-Jährigen zieht einen praktischen Beruf einem Bürojob in der Unternehmenswelt vor
- Mehrheit der Gen Z trifft Karriereentscheidungen auch danach, wie “KI-sicher” ein Beruf ist
München, 08. Dezember 2025 – Fast jeder zweite junge Erwachsene in Deutschland sieht in gewerblich-technischen Ausbildungsberufen eine zukunftssichere Perspektive und zieht einen praktischen Beruf einem klassischen Bürojob vor. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von LinkedIn. Für die Generation Z spielen dabei nicht nur finanzielle Chancen (53 Prozent) und eine bessere Work-Life-Balance (49 Prozent) eine Rolle, sondern auch die Frage, wie „KI-sicher“ ein Beruf ist (53 Prozent). 57 Prozent empfinden technische und handwerkliche Tätigkeiten außerdem als sinnstiftender als klassische Bürojobs.
„Wir beobachten, dass sich der Berufseinstieg gerade stark wandelt, unter anderem durch den Einfluss von KI. Junge Menschen stehen vor der Aufgabe, sich auf veränderte Anforderungen einzustellen und suchen nach krisensicheren, sinnstiftenden Alternativen zu klassischen Bürojobs. Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass die Gen Z sich verstärkt Berufen zuwendet, die weniger von technologischen Umbrüchen abhängig sind. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels ist das für viele Arbeitgeber eine sehr positive Entwicklung”, sagt Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei LinkedIn.
„Technische und handwerkliche Ausbildungsberufe werden für junge Menschen attraktiver – darin liegt gerade großes Potenzial vor allem für kleine und mittelständische Arbeitgeber. Während bei großen Industrieunternehmen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage die Personalplanung vorwiegend restriktiv ausgerichtet ist, können kleinere Betriebe jetzt ihre Position stärken und gut ausgebildete Fachkräfte und Auszubildende für sich gewinnen“, ergänzt Dr. Lukas Kagerbauer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt.
Soziale Anerkennung steigt, aber Vorbehalte bleiben
Die soziale Anerkennung für praktische Berufe ist in den letzten fünf Jahren gestiegen – das findet die Mehrheit der Befragten aller Generationen. Jobs in diesen Bereichen werden insbesondere von der Gen Z häufig mit Teamwork (32 Prozent) und Kreativität (24 Prozent) in Verbindung gebracht. Dennoch erleben viele junge Menschen, dass ihr Umfeld Karrieren in Fachberufen als weniger erstrebenswert einstufen. So fühlen fast 40 Prozent der Gen Z sich sozial unter Druck gesetzt, einen Bürojob zu wählen, weil sie befürchten, dass Familie und Freunde einen gewerblich-technischen Beruf weniger wertschätzen. Etwas mehr als vier von zehn jungen Erwachsenen geben an, dass ihnen von ihren Eltern aktiv von einer nicht-akademischen Berufslaufbahn abgeraten wurde.
Erschwerend für eine Entscheidung für eine nicht-akademische Karriere ist auch die fehlende Präsenz: Über die Hälfte der Gen Z gibt an, dass Fach- und Handwerksberufe in sozialen Medien kaum sichtbar und daher weniger erstrebenswert seien.
„Kleinere und mittelständische Betriebe haben als Arbeitgeber viel zu bieten – gerade im Hinblick auf die Aspekte, auf die es jungen Menschen im Beruf ankommt. In vielen Fällen fehlt aber die Sichtbarkeit. Wie genau sieht der Berufsalltag aus? Wie werden Auszubildende in ihrer Entwicklung gefördert? Welche Arbeitskultur wird gelebt und welche Werte sind wichtig? Wer die Vorteile einer praxisorientierten Karriere sichtbar macht und aktiv kommuniziert, hat die Möglichkeit, im Wettbewerb um Talente entscheidend zu punkten”, so Kagerbauer.
Konkrete Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber
„Unternehmen, die junge Berufseinsteiger:innen als Fachkräfte gewinnen möchten, haben jetzt die Chance, eine ganze Generation für sich zu begeistern – vorausgesetzt, die Vorteile und Perspektiven technischer und handwerklicher Berufe werden sichtbar gemacht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, auf ein starkes Employer Branding zu setzen, das Vorurteile abbaut und die Unternehmenskultur erlebbar macht”, sagt Wittmann.
Tipps für Arbeitgeber, die junge Talente für technische und handwerkliche Berufe begeistern wollen:
- Setzen Sie auf „Skills-first“-Hiring: Bewerten Sie bei der Auswahl neuer Mitarbeitender nicht nur formale Abschlüsse, sondern legen Sie den Fokus auf praktische Fähigkeiten, Erfahrungen und Potenziale. So eröffnen Sie auch Quereinsteigern und jungen Talenten neue Chancen und fördern eine vielfältige Belegschaft.
- Stärken Sie Ihr Employer Branding: Kommunizieren Sie Ihre Unternehmenskultur, Werte und Benefits aktiv und authentisch – insbesondere auf digitalen Kanälen und in sozialen Medien. Zeigen Sie, was Ihr Unternehmen einzigartig macht und wie Sie junge Menschen individuell fördern und unterstützen.
- Gestalten Sie transparente Karrierewege und Entwicklungsmöglichkeiten: Machen Sie deutlich, wie Nachwuchskräfte sich bei Ihnen weiterentwickeln können. Stellen Sie konkrete Einstiegswege, Weiterbildungsmöglichkeiten und individuelle Förderprogramme vor, um Vertrauen zu schaffen und langfristige Perspektiven zu bieten.
LinkedIn stellt neue KI-gestützte Jobsuche vor
Mit der KI-gestützten Jobsuche macht LinkedIn die Jobsuche einfacher und effizienter: Arbeitssuchende können in eigenen Worten beschreiben, was sie suchen und die Technologie schlägt passende Stellen basierend auf Fähigkeiten und Vorlieben vor. Die neue Funktion adressiert damit ein zentrales Problem vieler Jobsuchender, die nicht wissen, nach welchen Jobtiteln sie suchen sollen und relevante Angebote verpassen, weil die richtigen Filter unbekannt sind.
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen, einzig in Zitaten nutzen wir beide Formen.
Methodik
Die Ergebnisse basieren auf einer von LinkedIn beauftragten Befragung durch Censuswide. Insgesamt wurden 2004 Beschäftigte in Voll- oder Teilzeit (über 18 Jahren) in Deutschland im Zeitraum vom 17. Oktober 2025 bis zum 31. Oktober 2025 befragt.
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