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LinkedIn Daten zeigen: Der grünen Wirtschaft fehlen weltweit Fachkräfte

Pressemitteilung -

LinkedIn Daten zeigen: Der grünen Wirtschaft fehlen weltweit Fachkräfte

Weltweit verfügt nur einer von acht Arbeitnehmern über grüne Fähigkeiten – in der EU ist es sogar nur einer von neun // In Deutschland ist der Gender Gap in der grünen Wirtschaft am größten // Green Ceiling: Frauen in grünen Führungspositionen besonders unterrepräsentiert

München, 8. Dezember 2023 – Gerade kommen Staats- und Regierungschefs aus aller Welt bei der UN-Klimakonferenz (COP28) zusammen, um über die Zukunft der Klimapolitik zu diskutieren. Doch der grünen Wirtschaft fehlen in Deutschland und weltweit qualifizierte Fachkräfte, mit denen sich die auf dem Papier erarbeiteten Klimaziele praktisch erreichen lassen – das zeigen neue Daten von LinkedIn, dem weltweit größten Netzwerk für den beruflichen Austausch. Demnach verfügte zuletzt nur einer von acht Arbeitnehmern weltweit über mindestens eine grüne Kompetenz, in der EU ist es sogar nur einer von neun.

Grüner Fachkräftemangel droht Klimaziele zu kippen

Unternehmen schaffen zwar verstärkt grüne Jobs und auch die Einstellungsrate in diesem Bereich* steigt kontinuierlich an – dieses Jahr erreichte sie einen Höchstwert von weltweit 24 Prozent und 19 Prozent in Deutschland über der allgemeinen Einstellungsquote. Demgegenüber steht allerdings ein enormer Fachkräftemangel, um diese grünen Stellen zu besetzen.

Grundsätzlich ist Deutschland im Hinblick auf grüne Fachkräfte gut aufgestellt: Mit 16,8 Prozent aller Berufstätigen hat Deutschland unter den analysierten Ländern** einen der höchsten Anteile an grünen Talenten – nur Österreich (17,6 Prozent) schneidet im Vergleich besser ab. Jedoch ist ihr Anteil in den letzten fünf Jahren in Deutschland jährlich nur um durchschnittlich 5,0 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu verzeichneten andere Länder wie Frankreich (7,4 Prozent), das Vereinigte Königreich (5,7 Prozent) oder die USA (5,4 Prozent) einen etwas stärkeren Anstieg. Das bedeutet: Auch wenn der Anteil an grünen Talenten weltweit kontinuierlich wächst, passiert dieser Fortschritt nicht schnell genug, um der Nachfrage der grünen Wirtschaft gerecht zu werden.

„Die Auswertung unserer Daten zeigt, dass weltweit und in allen Branchen grüne Fachkräfte fehlen. Unternehmen schaffen zwar zunehmend grüne Arbeitsplätze, aber es gibt schlicht nicht genügend qualifizierte Fachkräfte, um diese Stellen zu besetzen und unseren Bedarf langfristig zu decken. Unsere Daten zeigen zwar, dass LinkedIn Mitglieder ihren Profilen zunehmend grüne Kompetenzen hinzufügen, aber dies geschieht nicht schnell genug. Damit wir unsere Klimaziele erreichen können, müssen klimapolitische Maßnahmen von umfassenden Schulungs- und Ausbildungsprogrammen begleitet werden, die von Unternehmen aktiv gefördert werden“, sagt Barbara Wittmann, Country Managerin bei LinkedIn DACH.

Wachsender Gender Gap in der grünen Wirtschaft

Gleichzeitig zeigen LinkedIn Daten auch, dass der grünen Wirtschaft nicht nur qualifizierte Fachkräfte fehlen – auch Frauen sind innerhalb des sogenannten grünen Talentpools unterrepräsentiert. So machen Frauen weltweit nur ein Drittel (33 Prozent) der grünen Talente aus, in Deutschland ist der Frauenanteil mit 25 Prozent sogar noch geringer. Insgesamt verfügt in Deutschland unter allen Arbeitnehmern nur knapp eine von acht Frauen (12,3 Prozent) über grüne Fähigkeiten oder Berufserfahrung, verglichen mit gut einem von fünf Männern (21,8 Prozent). Mit 9,5 Prozentpunkten ist der grüne Gender Gap in Deutschland nicht nur am größten (gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 8,4 Prozent), sondern sie wächst zusätzlich auch am schnellsten. So ist der grüne Gender Gap in Deutschland seit 2016 um 2,9 Prozentpunkte gewachsen, verglichen mit einem Wachstum von 2,7 Prozentpunkten in Frankreich und 1,4 Prozentpunkten im Vereinigten Königreich.

In Führungspositionen ist die Kluft zwischen den Geschlechtern sogar noch größer – eine Green Ceiling entsteht. In den Erneuerbaren Energien – einer der Branchen, die die grüne Transformation am stärksten antreibt – liegt der Frauenanteil in Führungspositionen weltweit bei 25 Prozent, verglichen mit 31 Prozent in anderen Branchen. Mit einem Frauenanteil von 18 Prozent in Führungspositionen im Bereich Erneuerbare Energien liegt Deutschland deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt und fällt im internationalen Vergleich zurück. So liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Bereich der erneuerbaren Energien in Frankreich bei 33 Prozent, im Vereinigten Königreich bei 22 Prozent und in den USA bei 25 Prozent.

„Wir wissen schon lange, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt unterrepräsentiert sind und unsere Daten zeigen, dass sich auch in der grünen Wirtschaft ein deutlicher Gender Gap abzeichnet. Weltweit kommen auf eine Frau, die über grüne Fähigkeiten oder Berufserfahrung verfügt, zwei Männer. In Deutschland ist der Anteil sogar noch geringer. Der grüne Gender Gap (9,5 Prozentpunkte) ist in Deutschland im internationalen Vergleich nicht nur am größten, sondern er wächst auch noch am schnellsten”, so Wittmann. „Die grüne Wirtschaft bietet bereits jetzt und langfristig sehr gute Karrierechancen, an denen auch Frauen und andere marginalisierte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt teilhaben sollten. Um die Green Ceiling einzureißen und zu verhindern, dass der Gender Gap langfristig gesamtgesellschaftlich wieder stärker wächst, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dringend Barrieren abbauen und allen Arbeitnehmer:innen Zugang zur grünen Wirtschaft und zu grünen Jobs ermöglichen.”

Was Unternehmen und Arbeitnehmer tun können
Es besteht Handlungsbedarf – doch nicht nur seitens der Regierungen, die Ausbildung, Umschulung und Weiterbildungen stärker fördern sollten. Auch Unternehmen und Arbeitnehmer müssen aktiv werden. So sollten Unternehmen sorgfältig evaluieren, welche grünen Fähigkeiten sie zur Erreichung ihrer Klimaziele benötigen und mögliche Qualifikationslücken durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen und kompetenzbasiertes Recruiting schließen.

LinkedIn stellt eine Reihe von kostenlosen Online-Lernkursen zur Verfügung, die Fachleuten und Unternehmen praktische Ratschläge zu nachhaltigen Karrieren, zur Jobsuche in den Bereichen Klima, Sustainability and Climate Leadership sowie zum Abbau der Qualifikationslücke in grünen Jobsbieten. Von diesem Angebot können sowohl Führungskräfte profitieren, die grüne Talente anwerben oder ausbilden wollen, als auch Arbeitnehmer, die sich aktiv um den Einstieg in einen grünen Job bemühen.

Der Sustainability Resource Hub von LinkedIn bietet außerdem Wissen und Tipps für Unternehmen auf dem Weg zu nachhaltigerem Wirtschaften.

Methodik

*Als grüne Skills definiert LinkedIn alle Fähigkeiten von Arbeitnehmern, die direkt dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen. Dabei kann es entweder um die Bewahrung natürlicher Ressourcen, wie beispielsweise Trinkwasser, gehen oder um Technologien, die Umweltverschmutzung beseitigen. Als grüne Jobs gelten Arbeitsplätze, die nicht ohne profundes Wissen im Bereich grüner Skills auskommen.

**Insgesamt wurden Daten in 47 Ländern erhoben. Bulgarien nicht eingeschlossen, da dort der Schwellenwert an Daten nicht erreicht wurde.

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