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Zielgruppen erreichen: Journalismus auf jungen Kanälen
Zielgruppen erreichen: Journalismus auf jungen Kanälen

Pressemitteilung -

Zielgruppen erreichen: Journalismus auf jungen Kanälen

Es sind keine einfachen Zeiten für den Journalismus: Soziale Medien, Clickbait und Fake News verändern den Markt enorm. Der digitale Wandel vereinfacht den Weg zur Publikation und sorgt für ein großes Angebot an Nachrichten, Meldungen und Hintergründen. Seriöse Journalisten müssen gegen eine große Konkurrenz ankommen und sich von fragwürdigen Informationsquellen abheben, um ihre wichtigen gesellschaftlichen Pflichten zu erfüllen. Besonders in einer Demokratie kommt dem Journalismus als vierte Gewalt eine wichtige Rolle zu – um diese im neuen digitalen Umfeld bestmöglich ausführen zu können und um auch die jungen Zielgruppen zu erreichen, muss er sich anpassen: Statt Tageszeitungen und klassischen Nachrichtenformaten im TV findet politische Bildung und Informationsbeschaffung immer öfter digital statt.

Besonders junge Menschen bilden sich durch soziale Medien und digitale Angebote. Um die Generationen Y, Z und Alpha zu erreichen, setzen Amelie Marie Weber, Head of Social Media bei der FUNKE Zentralredaktion und Solveig Gode, Wirtschaftsredakteurin & Podcast-Host bei Business Insider, daher auf neue Wege: Sie haben journalistische Formate für TikTok und Podcasts entwickelt. In unserem Tasting Talk #26 gaben die beiden Journalistinnen spannende Einblicke in ihre Arbeit und in ihre Visionen von modernem Journalismus. Das Gespräch führte wie gewohnt Dr. Jörn Krieger, freier Medienjournalist bei Broadband TV News.

Immer wieder wurde dabei auch der Multichannel-Ansatz diskutiert, um auf möglichst vielen Kanälen Reichweite zu generieren. Von unseren Zuschauern gaben tatsächlich nur 5% an, ihren Lieblingsmedien nur auf einem Kanal zu folgen – 27% dagegen folgen ihren Lieblingsmedien grundsätzlich auf verschiedenen Kanälen, 68% nur bei ausgewählten Formaten. Dieses Ergebnis sollte eine interessante Grundlage für eine spannende Diskussion darstellen. Die wichtigsten Aussagen des 26. Tasting Talks:

Amelie Marie Weber, Head of Social Media in der FUNKE Zentralredaktion, betreibt fast im Alleingang das TikTok-Profil von Funke. Gestartet mit dem Namen „Du hast die Wahl“ begann sie vor der Bundestagswahl Informationen und Wahlhilfen für die junge Zielgruppe aufzubereiten und diese „auf die Wahl vorzubereiten“. Auch wenn der Name mittlerweile ein anderer ist, ist das Ziel des Kanals immer noch, politische Bildung für junge Menschen anzubieten und das Vertrauen dieser in die Medien und in die Demokratie zu erhöhen. Daher beinhaltet der Kanal „viele Erklärvideos“ zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen sowie zu demokratischen Grundlagen wie der 5% Hürde. Außerdem interviewt Amelie Marie Weber regelmäßig bekannte politische Akteure.

Warum sie dafür die Plattform TikTok wählt, ist schnell erklärt: Es sei „die Plattform der Generation Z und wer diese Generation verstehen will, kommt an TikTok nicht vorbei“. Denn die ganz jungen Menschen seien „nicht mehr bei Instagram oder Facebook“. Mit Blick auf die Verbreitung von Fake News und der Zunahme von unseriösen Nachrichtenquellen sagt sie: „Journalismus muss dafür sorgen, dass es auch den Gegenpol gibt: Nämlich seriöse, verlässliche Informationen.“ Zudem beschreibt sie TikTok als „harte, aber gute Schule für die Grundwerkzeuge des Journalismus“, auch wenn dies manchmal „eine hohe Frustrationsgrenze“ verlange. Statt sich nur an reinen Zahlen zu messen, sei es aber ihr Anspruch „guten Journalismus auf einer Plattform zu machen, die eigentlich Comedy- und Tanzvideos bevorzugt“.

Solveig Gode, Wirtschaftsredakteurin & Podcast-Host bei Business Insider, hat sich für ein anderes Medium entschieden: Podcasts. Dort betreibt sie gemeinsam mit Business-Insider Chefredakteur Kayhan Özgenc den True-Crime-Podcast über Wirtschaftsverbrechen „Macht und Millionen“. Die beiden „erzählen in jeder Folge einen geschlossenen Fall“ und behandeln die größten Wirtschafts- und Finanzverbrechen der Welt. Eine Folge geht dabei „nicht länger als 60 Minuten“. Dass dieses Konzept Erfolg hat, zeigen beeindruckende Nutzungszahlen, zahlreiche Auszeichnungen von Apple, Spotify und Co. sowie der Fakt, dass aktuell bereits die fünfte Staffel produziert wird.

Mittlerweile ist das Format auch dem reinen Podcast-Dasein entwachsen. Mit der Präsenz auf einer eigenen Website, auf Instagram, einem Buch und seit neustem auch auf der Bühne verfolgt Business Insider einen umfassenden Multichannel-Ansatz, um „Journalismus eine Plattform zu geben“. Dennoch bleibt der Podcast das zentrale Verbreitungsmedium. „Die Hälfte der deutschen hört Podcast“, hält Solveig Gode fest und sagt: „je nahbarer man wird, desto enger wird die Verbindung mit der Community“. Neben dem Community-Management sei es wichtig, dass die Folgen „verständlich, weiterbildend und spannend“ seien. Dann könne sich auch der „Binge-Effekt“ einstellen, den man von Serienplattformen kennt. Nicht jeder Podcast sei direkt ein Erfolg, aber es lohne sich oft, einen „langen Atem“ zu beweisen.

Als Genussempfehlung präsentierte Florian Leiber einen Rotwein der Fattoria La Vialla in Arezzo in der Nähe von Florenz. Der Wein „Cortona Syrah Riserva DOC“ aus dem Jahr 2018 besticht mit einem komplexen, aber harmonischen Körper, einer schönen Säure und dem Geschmack nach Beerenfrüchten.

Die Aufzeichnung des 26. Tasting Talk finden Sie hier auf Abruf:

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