Blog-Eintrag -
Strategie und Innovation müssen Hand in Hand gehen
Die internationale Jury der Digital Communication Awards sucht jedes Jahr nach den besten und weitreichendsten digitalen Projekten. Die Awards werden von der Quadriga University of Applied Sciences ausgerichtet. In diesem Jahr ist Sylvia Eberl, Geschäftsführerin von Mynewsdesk Deutschland, Teil der 43-köpfigen Jury aus hochkarätigen Wissenschaftlern und Praktikern der Digital Communications. Sie alle bringen durch ihren Beitrag in der Branche ihre besondere Digitalkompetenz mit. Im Voraus beantwortet Sylvia einige Fragen zu exzellenter digitaler Kommunikation sowie den Awardkriterien und verrät exklusiv, wen sie am Galaabend gerne treffen würde.
Fragen an Sylvia Eberl, Jurorin des DCA 2017:
1) Als Geschäftsführerin eines SaaS-Unternehmens im digitalen PR-Geschäft hast du eine besondere Sensibilität für digitale Innovationen. Was macht eine solche für dich aus?
Meiner Meinung nach (und das ist auch der Ansatz, mit dem wir unsere Kunden beraten) müssen digitale Kampagnen heutzutage fünf Kriterien erfüllen. Allem voran gehen gesellschaftliche Relevanz der Kampagne oder des Projektes, eine klare und konsistente Vision der Idee und natürlich Authentizität des Unternehmens. Neben diesen drei Kriterien spielen aber auch technische Details eine Rolle: Kenne ich als Unternehmen meine Zielgruppe gut genug und weiß, wo und wie ich diese antreffe? Und, vor allem für den Bedeutungszuwachs der Kommunikation im Unternehmen entscheidend: Bringt meine digitale Kommunikation den erwarteten Erfolg und kann ich diesen in Reports entsprechend vor meinen Vorgesetzten in der C-Suite darlegen? Zusammengefasst vereinen digitale Innovationen meiner Meinung nach ein gewisses Maß an kreativer Tiefe und werden der Kommunikation als Managementfunktion gerecht.
2) Der DCA sucht nach den „best and brightest achievements in digital communications“. Welche Kriterien spielen für dich bei der Nominierung eine Rolle, damit dieser Anspruch erfüllt wird?
Es gibt kaum eine Branche, die in den letzten Jahren so gewachsen ist, wie die Digitale Kommunikation. Wachstum ist am Anfang meist, schnell und innovativ. Getreu dem Jurorenkatalog des DCA achten wir aber auch in besonderem Maße auf die Professionalisierung der Digitalen Kommunikation. Das ist in doppelter Hinsicht nicht nur für die Arbeit der Nominierten relevant, sondern auch für den Ruf unserer Branche: Kommunikation muss vor allem strategisch angelegt sein, um einen Einfluss auf und einen Nutzen für das Unternehmensziel zu haben. Darüber hinaus ist der kreative Nutzen, bzw. der Mehrwert für den Rezipienten entscheidend. Es gibt dabei vier Kategorien, die im übrigen auch transparent gemacht werden und deshalb auf der Website des DCA öffentlich zugänglich sind: Strategie, Innovation/Kreativität, Implementation und Effekte/Effektivität. Die Kategorien kann jeder PR-Schaffende aus seinem eigenen, täglichen PR-Workflow ableiten. Zunächst geht es um die Strategie. Der gewählte strategische Ansatz sollte sich in dem nominierten Projekt wiederfinden und die Tools sollten idealerweise für die Strategieumsetzung geeignet sein. Die zweite Kategorie ist der Innovations- und Kreativitätsgrad. Dabei spielt eine Rolle, wie kreativ die Idee in Konzept und Implementierung umgesetzt wurde. Wurden technische Neuheiten z.B. im Targeting oder Live Videos genutzt? Die dritte Kategorie bezieht sich auf die Implementierung. Hier bewertet die Jury die Professionalität der Handhabung des Projektes, also die Qualität der Interaktion mit den Ziel- und Dialoggruppen, aber auch die interne Implementierung und das Projektmanagement. Die vierte und letzte Kategorie bezieht sich dann auf die Ergebnisse und die Effizienz des Projektes. Hier bewerten wir die tatsächlichen Ergebnisse, beispielsweise im Verhältnis zu den Zielen und dem ROI.
3) Die Gesellschaftliche Relevanz einer Kampagne spielt bei Mynewsdesk eine Rolle, wie die „One Million Reach Challenge“ gezeigt hat. Warum ist es deiner Meinung nach von Bedeutung, relevante digitale Kampagnen in der heutigen Zeit auszuzeichnen?
Ja, das ist tatsächlich eine gute Frage. Die One Million Reach Challenge ist natürlich ein spezieller Fall. Die Herausforderung lautete, eine Kampagne zu kreieren, die nur durch Earned Media 100 Millionen Menschen erreichen kann. Als Gewinner ging das Start-up Hövding hervor, das Airbag-Fahrradhelme herstellt. Seine Vision: Radfahren sicher machen. Mit diesem gesellschaftlich äußerst relevanten Ziel, könnte man natürlich sagen, dass die Kampagne mehr oder weniger ein digitaler Selbstläufer wurde und nicht jedes Unternehmen einen solch gesellschaftlichen Zweck erfüllt. Bei Mynewsdesk denken wir aber, dass jedes Unternehmen eine Geschichte hat, die es sich lohnt, erzählt zu werden und gleichzeitig einen Beitrag zur Unternehmensstrategie leisten. Mit Auszeichnungen wie dem Digital Communication Award sichern wir die Qualität und die Relevanz dieser Stories, treiben das Um-die-Ecke-denken bei anderen Unternehmen an und kommen weg von rein kreativen Lösungsansätzen hin zu mehr strategischer Professionalisierung und einem kompletten PR-Workflow. Man könnte gewissermaßen sagen, dass die Verleihung von solchen Awards eine Art Kompass für den State of the Art der Zukunft darstellt.
4) Die Jury des DCA ist ein bunter Strauß starker Kompetenzen. Wo siehst du deine Stärken, die in die Juryentscheidungen einfließen, um die größten Innovationen zu küren?
Als Geschäftsführerin von Mynewsdesk arbeite ich mit hervorragenden Kommunikatoren zusammen und sehe jeden Tag eine breite Vielfalt, wie Unternehmen digitale Kommunikation umsetzen. Das ist einer der Gründe, weshalb wir bei Mynewsdesk einen eigenen Award, den Mynewsdesk Newsroom of the year etabliert haben, um besonders gute digitale PR auszuzeichnen. Ich denke, daraus kann ich wertvolle Erfahrungen schöpfen. Nicht zuletzt sehe ich aber auch auf eine gewisse Berufserfahrung zurück, in der ich schon viele digitale Innovationen habe kommen und gehen sehen. Ich freue mich deshalb besonders auf die Pitches, in denen die Teilnehmer die Quintessenz ihres Projektes in 8 Minuten zusammenfassen und sich natürlich auch selbst auf ihre (langfristige) Relevanz hinterfragen müssen. Das macht es unglaublich spannend.
5) Welche Kampagne hat zuletzt deine Aufmerksamkeit geweckt?
Das war die Kampagne von „Stop Darmkanker“ aus Belgien. Einer unserer Kunden, Carsten Buchert von der Felix Burda Stiftung, erzählte mir bei einem unserer Bootcamps in München davon. Hier ging es darum, das Thema Darmkrebs und Vorsorge viral zu verbreiten. Sie schickten Brad Pitt ein Testkit für okkultes Blut und informierten Medien und Meinungsmacher über diese Kampagne. Die vielen Tweets und entsprechende mediale Berichterstattung verhalf Ihnen letztlich zu einer enormen Reichweite.
6) Wen möchtest du am anschließenden Gala-Abend unbedingt kennenlernen?
Zunächst einmal freue ich mich ganz grundsätzlich auf den Galaabend: Am 29. September wird die digitale Creme de la Creme anwesend sein. Das meine ich ganz ernst. So viel digitale Kompetenz trifft sich selten an einem Ort. Neben den Gewinnern meine ich damit ganz bewusst auch alle Nominierten auf der Shortlist, denn wer es zu den Pitches schafft, hat schon eine großartige Leistung abgeliefert. An der Stelle vielen Dank an die Quadriga University of Applied Sciences, die dieses Branchentreffen ermöglicht. Wenn Ihr mich dann ganz speziell fragt: Jos von Haastrecht, er scheint einen hervorragenden Musikgeschmack zu haben und spielt wohl selbst in einer Band. Vielleicht hat er ja einen Geheimtipp für mich, in was ich unbedingt mal reinhören sollte.
Sylvia Eberl ist Geschäftsführerin von Mynewsdesk Deutschland, einem stark wachsenden SaaS-Unternehmen, dessen Lösung den kompletten digitalen PR-Workflow unterstützt. 5.000 Marken weltweit, wie Sony, VISA und Playmobil, aber auch viele kleine und mittelständische Unternehmen, nutzen mit einer Kundenzufriedenheit von 97% das PR-Workflow-Tool von Mynewsdesk.
