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Scandlines erhebt schwerwiegende Einwände im Planfeststellungsverfahren „Feste Fehmarnbeltquerung“

Pressemitteilung -

Scandlines erhebt schwerwiegende Einwände im Planfeststellungsverfahren „Feste Fehmarnbeltquerung“

  • Umfangreiche Analyse und Beschwerden gegen die vorliegende Planung eingereicht
  • Die Errichtung eines Absenktunnels unter dem Fehmarnbelt wird nachhaltigen negativen Einfluss auf Umweltschutzgebiete und die Region haben

Die Scandlines Deutschland GmbH hat sich zum Ablauf der Einwendungsfrist der massiven Kritik aus der Bevölkerung und der Naturschutzverbände angeschlossen. Die Reederei hat ihre Bedenken gegen die geplante Errichtung eines Absenktunnels unter dem Fehmarnbelt in einer mehrere Hundert Seiten langen Einwendung vorgebracht. Zu dem wichtigsten Bedenken gehören der massive Eingriff in die Nutzung des Hafens Puttgarden und den Fährbetrieb und eine sicherheitstechnisch inakzeptable Bauausführung ohne Rettungskonzept, die nicht den deutschen Sicherheitsstandard entspricht. Weiterhin sieht das Unternehmen schwere Eingriffe in anerkannte Schutzgebiete und die sensible Tier- und Pflanzenwelt des Fehmarnbelts, geschönte Verkehrsprognosen ohne nachgewiesenen Bedarf und in grober Unkenntnis des Marktes keine echte Alternativenprüfung sowie unrealistische Kostenansätze.

„Wir hoffen, dass die Planfeststellungsbehörde unsere Einwände unvoreingenommen prüfen und das Projekt stoppen wird. Der geplante Absenkungstunnel verspricht aus unserer Sicht keinen volkswirtschaftlichen Nutzen und wird nicht wirtschaftlich betrieben werden können – darüber hinaus richtet er aber erheblichen ökologischen, ökonomischen und sozialen Schaden für die Region an“, erklärt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer der Scandlines Deutschland GmbH. Scandlines ist von den Planungen unmittelbar betroffen, weil für die Anbindung des Tunnels im Eigentum von Scandlines stehende Grundstücke enteignet werden müssten. Zudem drohen nach den vorgelegten Plänen schon in der Bauphase erhebliche Verkehrsbehinderungen bei der An- und Abfahrt zum Fährhafen Puttgarden sowie auf See zwischen Puttgarden und Rødby. Auch die in den Planungen vorgesehene neue Fährhafenanbindung würde einen Fährverkehr völlig unmöglich machen. Nach Durchsicht der Planfeststellungsunterlagen des dänischen Vorhabenträgers Femern A/S kann von einer wettbewerbskonformen Situation nicht mehr die Rede sein.

„Die Interessen von Scandlines sind in den Planungen vollständig unberücksichtigt geblieben. So wurden bei der notwendigen Verkehrsprognose ohne Begründung unterstellt, dass der Fährbetrieb mit der Fertigstellung des Tunnels eingestellt wird. Dabei sind wir im Wettbewerb mit einem Mauttunnel mit unserem hocheffizienten Personen- und Güterverkehrsangebot gut gerüstet. Der Planungshorizont unserer umfangreichen Investitionen in umweltfreundliche Hybridfähren endet nicht mit einer etwaigen Tunneleröffnung. Deswegen fordern wir faire Wettbewerbsbedingungen“, so Tesch weiter.

Nicht nur Scandlines ist von den Planungen betroffen. Die vorgestellte Konzeption des Tunnels beinhaltet erhebliche Sicherheitsmängel, etwa im Brandfall und mit Blick auf Gefahrguttransporte. Auch die Gefahren für Umwelt und Natur sind immens, denn die Errichtung des von den Vorhabenträgern favorisierten Absenktunnels führt – unter anderem in einem besonders geschützten FFH-Gebiet – zu einer mehrjährigen Großbaustelle im Fehmarnbelt. Diese wird die Fährschifffahrt beeinträchtigen sowie Natur und Umwelt (Schweinswale, Zugvögel sowie sensible und seltene marine Lebensgemeinschaften) belasten.

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Scandlines wurde 1998 gegründet und ist eine der größten Reedereien in Europa. Auf drei Fährrouten mit hoher Frequenz und Kapazität zwischen Deutschland, Dänemark und Schweden bietet Scandlines effizienten und zuverlässigen Transport für Passagiere und Frachtkunden. Im Fokus stehen dabei guter Service und ein abwechslungsreiches An-Bord-Erlebnis auf den Fähren sowie umfassende Einkaufsmöglichkeiten in den BorderShops an Land.

2013 transportierte Scandlines 11 Millionen Passagiere, 2,5 Millionen Pkw sowie 0,7 Millionen Frachteinheiten auf den Routen Puttgarden–Rødby, Rostock–Gedser und Helsingør–Helsingborg.

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Anette Ustrup Svendsen

Anette Ustrup Svendsen

Pressekontakt Head of Corporate Communications +45 26 777 000 (keine SMS)

Über Scandlines

Scandlines ist eine moderne und innovative Fährreederei, die konsequent einer grünen Vision für die Zukunft folgt. Wir sind stolz auf unsere gute deutsch-dänische Zusammenarbeit, die, bezogen auf den maritimen Bereich, historisch bis in das Jahr 1872 zurückreicht.

Auf unseren zwei Fährrouten bieten wir eine hohe Frequenz und eine große Kapazität an. Sechs unserer sieben Fähren sind Hybridfähren und zwei davon sind darüber hinaus mit einem innovativen Rotorsegel ausgestattet. Das alles trägt dazu bei, unsere Fähren grüner zu machen.

Unser Kerngeschäft besteht aus den effizienten und zuverlässigen Transportdienstleistungen sowohl für Passagiere als auch für Frachtkunden. Im Mittelpunkt steht dabei immer, unseren Kunden ein einzigartiges Erlebnis zu bieten und all dieses ungeachtet davon, ob an Bord unserer Fähren oder in unseren BorderShops.

Mit 39.000 Abfahrten auf sieben Fährschiffen transportierte Scandlines 2022 nahezu 6,1 Millionen Passagiere, 1,6 Millionen Pkw und über 750.000 Frachteinheiten auf den Routen Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser.