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„Sprechen – Denken – Gendern: Stereotype und Sprachgebrauchsnormen“ mit Dr.in Sina Lautenschläger | 6. Vortrag in der ZEGD-Reihe „I <3 Science Experts“ in Kooperation mit der Ringvorlesung im Rahmen des Gender & Diversity Zertifikats

„Sprechen – Denken – Gendern: Stereotype und Sprachgebrauchsnormen“ mit Dr.in Sina Lautenschläger | 6. Vortrag in der ZEGD-Reihe „I <3 Science Experts“ in Kooperation mit der Ringvorlesung im Rahmen des Gender & Diversity Zertifikats

Termin 25. Mai 2022 16:00 – 17:30

Ort Online

Wer den Ausdruck geschlechtergerechter Sprachgebrauch liest oder hört, denkt in der Regel an die (Diskussion zur) Vermeidung des generischen Maskulinums zugunsten geschlechtergerechter Alternativen, die etwa durch Beidnennung (z.B. Lehrerinnen und Lehrer, Lehrer/innen, LehrerInnen), durch Neutralisation (z.B. Lehrende, Lehrkräfte, Lehrpersonal) oder durch den Geschlechtsbinarismus überwindende Ausdrücke (z.B. Lehrer*innen, Lehrer_innen, Lehrer:innen) realisiert werden können. Diese Diskussion, die in der Linguistik ebenso kontrovers und hitzig geführt wird wie in der Öffentlichkeit, stellt aber nur einen Teil der genderlinguistischen Forschung dar. Genderlinguistik, wie sie in diesem Vortrag vertreten wird, befasst sich nämlich auch mit den, über die Sprache vermittelten sozialen Normen, die durchaus mit (mehr oder weniger) verdeckten Formen sprachlicher Diskriminierung einhergehen können, um diese einer bewussten Reflexion zugänglich und dadurch vermeidbar zu machen. Diese gesellschaftlichen Normen kommen im Sprachgebrauch aber nicht nur durch bestimmte Muster wie X ist Y (z.B. Frauen sind liebevoll und warm, Männer sind karriereorientiert und durchsetzungsfähig) zum Ausdruck, sondern entfalten sich flächig und sind assoziativ – und genau diesen Assoziationsstereotypen, die in einer Sprachgemeinschaft konsensuell und mitunter still-schweigend geteilt werden, widmet sich der Vortrag.

Wir freuen uns, für dieses spannende Thema Dr.in Sina Lautenschläger dabei zu haben! Dr.in Sina Lautenschläger ist Linguistin und promovierte 2016 zu „Geschlechtsspezifischen Körper- und Rollenbildern. Eine korpuslinguistische Untersuchung“ (2018 bei De Gruyter erschienen) an der Universität Kassel, wo sie bis Januar 2021 als Lehrkraft für besondere Aufgaben beschäftigt war. Seit Februar 2021 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im von der Klaus Tschira Stiftung geförderten Projekt Zwischen Elfenbeinturm und rauer See – zum prekären Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik und seiner Mediatisierung am Beispiel der „Corona-Krise“, das von Kersten Sven Roth (OvGU Magdeburg) und Nina Janich (TU Darmstadt) geleitet wird. Lautenschläger beschäftigt sich in diesem Kontext mit Wissenschaftskommunikation in massenmedialer Vermittlung, lehrt und forscht darüber hinaus zu Themen wie Political Correctness, Genderlinguistik und Schweigen in Messenger-Kommunikation. Dr.in Sina Lautenschläger ist auf Einladung von Dr.in Anna Orlikowski und in Kooperation mit der Ringvorlesung im Rahmen des Gender & Diversity Zertifikats als Expertin in der Vortragsreihe dabei. Dr.in Anna Orlikowski arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Gender Studies im Bereich Sozialwissenschaften an der Universität Vechta.

Neben einer Einführung in die Erkenntnistheorie des Konstruktivismus, der davon ausgeht, dass die Sprache unser Denken und unsere Weltwahrnehmung in hohem Maße anleitet, werden unter linguistisch-sprachkritischer Perspektive Sprachgebrauchsnormen und geschlechtsspezifische Stereotype in der Theorie diskutiert, um sie anschließend an konkreten Beispielen aus der Alltagswelt aufzuzeigen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Vortrag und an der Diskussion teilzunehmen:

25. Mai 2022, 16:00-17:30 Uhr, digital via BigBlueButton

Bis zum 24.05.2022 sind Anmeldungen unter Angabe des Vor- und Nachnamens per E-Mail möglich: gender-zertifikat@uni-vechta.de. Die Zugangsdaten werden im Anschluss verschickt.

Wir freuen uns auf euch und Sie!

Das Team der ZEGD in Kooperation mit der Ringvorlesung im Rahmen des Gender & Diversity Zertifikats

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