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Gemeinsam neue Erkenntnisse für professionelle Soziale Arbeit schaffen | Tagung „Soziale Arbeit und Psychodrama. Herausforderung Komplexität – Tiefer verstehen und anschlussfähig handeln“

Pressemitteilung -

Gemeinsam neue Erkenntnisse für professionelle Soziale Arbeit schaffen | Tagung „Soziale Arbeit und Psychodrama. Herausforderung Komplexität – Tiefer verstehen und anschlussfähig handeln“

Professionelles Handeln in prekären Situationen; auf individuelle Bedürfnisse eingehen und damit einen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen; umsichtig vorgehen und dennoch klare Ziele erreichen – Herausforderungen, welchen Sozialarbeiter*innen oftmals gegenüberstehen. Das Psychodrama ist ein humanistisches Verfahren, welches hierbei unterstützen kann. „Soziale Arbeit und Psychodrama. Herausforderung Komplexität – Tiefer verstehen und anschlussfähig handeln“ hieß der Fachkongress an der Universität Vechta. Über 160 Teilnehmende, überwiegend Sozialarbeiter*innen, nicht zuletzt ehemalige Absolvent*innen und weitere Personen aus der Praxis sowie Studierende und Forschende haben sich dabei informiert, diskutiert und an praxisorientierten Workshops teilgenommen. Interaktion und szenische Darstellung standen dabei im Sinne des Psychodramas im Fokus.

Soziale Arbeit und auch das Psychodrama benötigen Raum für Erfahrungen, leitet Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov den ersten von zwei Veranstaltungstagen ein. Dass dieser nun mit der Tagung an der Universität Vechta geschaffen worden ist, sei sowohl den Kolleg*innen und Studierenden aus dem Fach als auch dem beteiligten Institut für Soziale Interaktion aus Hamburg zu verdanken. Das gemeinsame Erleben sei dabei auf der Tagung essentiell, führt Fachsprecherin Prof.in Dr.in Christine Meyer aus und freut sich über die Vielfältigkeit der Teilnehmenden. Diese habe vor allem Elisabeth Wulff zusammengeführt. Seit mehr als 20 Jahren sei die Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Vechta oder deren Vorgängerinstitutionen aktiv und habe als Tagungskoordinatorin somit viele Kolleg*innen für das Thema begeistern können. Dass es diesen direkten Austausch zwischen Forschenden und Praktiker*innen gebe, sei der beste Weg, um das doppelte Mandat von Sozialpädagog*innen – zwischen individueller Betreuung und gesellschaftlichen Auftrag – zu erfüllen, so Wulff.

Vizepräsident Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov bei der Begrüßung zusammen mit Elisabeth Wulff (l.) und Prof.in Dr.in Christine Meyer

Zugrunde liege ein professionelles Handeln im Sinne des Humanistischen Verfahrens, welches unter anderem Glück und Wohlergehen von Menschen und Gesellschaft als höchsten Wert ansieht, führt Prof.in Dr.in Yvette Völschow aus. Das Psychodrama könne als Methode bei der Umsetzung helfen, so die Professorin für Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität Vechta. Nach Jacob Levi Moreno ist es ein gruppendynamischer Prozess, der durch ein spontanes szenisches Darstellen das Verhalten und innere Erleben der beteiligten Menschen anschauen lässt. Der Mensch verfüge demnach meist nur über eine beschränkte Anzahl an Rollen, die er in seinem Leben spielen kann. Das, was Kinder im Spiel ganz selbstverständlich können, haben wir Erwachsenen vielfach verloren. Im Psychodrama lernen Menschen, Situationen spielerisch zu inszenieren und neue Verhaltensstrategien zu erarbeiten. Auch der Hauptvortrag von Dr. Christoph Hutter konnte unter dem Thema „Komplexität der Moderne und komplexe Anforderungen an die Soziale Arbeit“ mitreißen.

Was theoretisch bei der Tagung begann, konnten die Teilnehmenden sowohl in gut 20 Workshops, im Plenum als auch weiteren Veranstaltungen ausprobieren. Zu den Themen der Workshops gehörten unter anderem Kinder im Hilfekontext, suchtbelastete Familien, Traumatisierung, Arbeit mit geflüchteten Menschen, Rassismus, Gewalt, Kindeswohl und Familienrecht, Generationsunterschiede oder auch nonverbales Kommunizieren. Im Plenum eröffnete sich am Freitag der Raum für ein Soziodrama, eine Sonderform des Psychodramas: Hier kamen die Themen und Fragestellungen in den Fokus, welche die Teilnehmenden mit ihren komplexen Herausforderungen in der alltäglichen Sozialen Arbeit in Verbindung brachten und die mit Hilfe szenischer Inszenierung durch forschendes Handeln mögliche Handlungsoptionen hervorbringen sollten. Gewonnene Erkenntnisse wurden ausgetauscht und insbesondere sinnstiftende und solidarische Aspekte entwickelt und hervorgehoben.

Im abschließenden Vortrag verdeutlichte Dr. phil. habil. Ferdinand Buer den möglichen Wert des Psychodramas für das Gelingen Sozialer Arbeit. Grundlegend dafür, darüber waren sich Teilnehmende einig, seien gute, von der Politik zu schaffenden institutionellen Rahmenbedingungen.

Neben dem Soziodrama, einer Sonderform des Psychodramas, im Plenum, eröffneten sich in Workshops weitere Perspektiven. Hier testen Teilnehmende beispielsweise ein Verfahren aus der Designpädagogik an der Universität Vechta zur nonverbalen Kommunikation.

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