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Nachruf | Prof. Dr. rer. nat. Rainer Ehrnsberger gestorben

Pressemitteilung -

Nachruf | Prof. Dr. rer. nat. Rainer Ehrnsberger gestorben

Herr Prof. Dr. rer. nat. Rainer Ehrnsberger ist Ende vergangenen Jahres im Alter von 78 Jahren gestorben. Ab 1982 war er Professor für „Biologie und ihre Didaktik (Schwerpunkt Zoologie)“ an der Universität Osnabrück, Standort Vechta, mehrfach Dekan des dortigen Fachbereiches 13 (Naturwissenschaften/Mathematik) und später – bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2007 – an der Universität Vechta tätig.

Prof. Dr. rer. nat. Rainer Ehrnsberger wurde 1944 in Nortorf, Kreis Rendsburg, geboren. Sein Studium absolvierte er an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und schloss 1973 mit dem Diplom im Fach Biologie ab. Ebenso promovierte er an der Universität Kiel.

An der Hochschule Vechta wurde unter Beteiligung von Rainer Ehrnsberger neben dem Fachgebiet Biologie im Lehramt das Institut für Naturschutz und Umweltbildung (INU) eingerichtet. Mit großer Leidenschaft widmete er sich der Erforschung wirbelloser Tiere wie beispielsweise Milben und Insekten, hier speziell Käfer und Tagfalter aller Entwicklungsstadien – und stellte deren große Bedeutung für die Ökologie und Fruchtbarkeit der Böden heraus. Auch international fand seine Forschung Beachtung. So arbeitete Ehrnsberger innerhalb einer internationalen Kooperation zum Thema Vogelfedermilben und entdeckte im Verlauf der Arbeit mehr als 40 bis dahin unbekannte Arten der Spinnentiere.

Als (Museums-)Biologe stand Rainer Ehrnsberger in ständigem Kontakt mit entsprechenden Einrichtungen. Beispielsweise brachte die damalige Hochschule und jetzige Universität Vechta zusammen mit der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) ein jahrzehntelanges Forschungsprogramm mit mehreren polnischen Instituten unter Leitung der Zoologie in der Universität Poznan und Prof. Dr. Rainer Ehrnsberger im heutigen Gebiet des polnischen Nationalparks Wartha / Westpolen auf den Weg. Im Vordergrund der Untersuchungen standen Bestandserfassungen und Landschaftsaufnahmen, Konzepte zum Artenschutz auf breiter systematischer Basis und Aktivitäten zur Einrichtung einer Biologischen Station in Slonsk.

Prof. Dr. Ehrnsberger war damit nicht nur leidenschaftlicher Wissenschaftler und Biologe, sondern auch Naturschützer. Neben der Wissenschaft engagierte er sich mit viel Herzblut im Naturschutz, zunächst in seinem Heimatlandkreis Osnabrück, dann auch im Rahmen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Osnabrück. Aus wissenschaftlichen Kooperationen entstanden, leistete der überzeugte Europäer Ehrnsberger einen wesentlichen Beitrag zur Völkerverständigung und ihren Nachbarn. Bereits 1998 erhielt Rainer Ehrnsberger dafür die Verdienstmedaille der Woiwodschaft Lebus (Landsberg an der Warthe), als erster Nichtpole überhaupt. Zudem ist er Träger des Verdienstordens der Universität Poznan (Posen).

Prof. Ehrnsberger hat Zeit seines Lebens gezeigt, wie Menschen und Disziplinen durch Wissenschaft verbunden werden können. Er war ein Mensch, der in die Welt hinausging, sie entdeckte und dabei internationale Partnerschaften gründete. Für sein vielfältiges Wirken insbesondere sein beispielloses Eintreten für den Naturschutz wurde er durch Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Die Universität Vechta wird Prof. Ehrnsberger ein ehrendes Andenken bewahren. Ihre aufrichtige Anteilnahme gilt der Familie und Freunden.

Ein Nachruf mit Informationen des BSH

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