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Uni Vechta organisiert mit Projektpartnern SDGs Labs

Pressemitteilung -

Uni Vechta organisiert mit Projektpartnern SDGs Labs

Das Team des EU-Projektes „SDGs Labs – Making the SDGs our business” unter der Leitung von Prof. Dr. Marco Rieckmann (Universität Vechta) hat zwischen Ende Januar und Mitte Februar mehrere – für das Projekt namensgebende – SDGs Labs mit verschiedenen Akteuren aus dem Agrar- und Ernährungssektor im Oldenburger Münsterland durchgeführt. Ziel der Labs ist es, Methoden auszuprobieren, mit denen verschiedene Zielgruppen des Sektors die SDGs auf ihr eigenes Unternehmen bzw. ihre Organisation herunterbrechen können, um diese in konkrete und innovative Handlungsansätze zu überführen und somit das innovative Potenzial dieser Ziele zu erschließen.

In zwei verschiedenen Formaten (Innovation Labs und Co-Learning Labs) wurden Workshop-Reihen in den vier europäischen Projektregionen durchgeführt. Neben dem Oldenburger Münsterland kamen auch in Österreich (Wien), Italien (Südtirol) sowie Nord- und Süd-Portugal Teilnehmende aus Unternehmen und Genossenschaften des Agrar- und Ernährungssektors sowie Hochschulen und die lokale Politik zusammen, um Ansätze zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) im Agrar- und Ernährungssektor ihrer Regionen auszutauschen.

„Gemäß dem Slogan „Making the SDGs our business“ fordern wir Unternehmen und andere Akteur*innen des Sektors dazu auf, sich die SDGs auf die eigene Agenda zu setzen und Ansätze zu entwickeln, um zu diesen beizutragen sowie Potenziale für Innovationen durch sie zu entwickeln“, erklärt Marco Rieckmann das Ziel des Projektes. „Die Labs boten Gelegenheit sich im Austausch mit der Praxis der Frage zu nähern, welche Methoden und Ansätze geeignet sind, um dieses Ziel zu erreichen“, fügt Lukas Scherak (Universität Vechta) hinzu.

Im Fokus der Innovation Labs stand die Frage, wie Unternehmen die SDGs in ihren unternehmerischen Alltag umsetzen können und wie diese zu Innovationen beitragen können. Es wurde zusammen mit Auszubildenden und dualen Studierenden der PHW-Gruppe durchgeführt; das Unternehmen Wiesenhof ist seit Beginn Projektpartner.

Nach einem Einstieg in das Konzept Nachhaltigkeit und die SDGs als eine Antwort auf die globalen Herausforderungen, waren die Auszubildenden und dualen Studierenden aus verschiedenen Unternehmen und Abteilungen der PHW-Gruppe gefordert, sich neue Ansätze und Projektideen in ihrem Unternehmen zu überlegen, um zum Erreichen der SDGs beizutragen. Dies war durchaus herausfordernd, denn vielen der Teilnehmenden war zu Anfang noch nicht klar, wie sie dazu beitragen könnten. „Das Runterbrechen der SDGs auf das Unternehmen ist gar nicht so einfach“, merkt die Auszubildende Celina Gerkens an. Die Duale Studentin Anna Muhle stellt jedoch fest: „Ich war am Ende überrascht, dass wir von den allgemeinen SDGs dann zu so konkreten und ganz unterschiedlichen Themen gekommen sind. Schritt für Schritt an das Thema herangeführt zu werden so ein Projekt zu planen, war hilfreich.“ So zieht auch Celina Gerkens über die Teilnahme am Innovation Lab ein positives Fazit: „Das war eine tolle Erfahrung für uns Auszubildende und ist schon etwas Besonderes.“

Eine ganz andere Teilnehmenden-Gruppe kam in den Co-Learning Labs zusammen: verschiedene Akteur*innen aus Unternehmen, Politik und der Universität trafen sich mit dem mit dem Ziel, gemeinsam Ansätze zur Lösung von drängenden Herausforderungen entlang der SDGs zu identifizieren.

Nicole Bramlage, Leiterin der Wirtschaftsförderung des Landkreises Vechta stellte abschließend fest: „Es war interessant zu sehen, was die Unternehmen bewegt und was sie auf ihrer Agenda haben. Viele Firmen in unserer Region sind in Bezug auf Nachhaltigkeit schon fortgeschritten. Dialog und Kooperation werden sicher auch für zukünftige Entwicklungen wichtig bleiben.“ Sie bemerkte auch, wie wichtig es sei, auch in Zeiten von fehlenden Präsenztreffen, in der Branche im Austausch zu bleiben: „Aufgrund der Corona-Pandemie waren wir für eine Weile nicht an einem solchen Stakeholder-Dialog beteiligt und es war sehr interessant, heute die unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen.“

„Die SDGs sind meiner Meinung nach trotz Unterzielen immer noch sehr abstrakt. Um die Menschen vor Ort mitzunehmen ist es wichtig, sie zu ‚lokalisieren‘. Ich bin gespannt, wie wir das im zweiten Workshop auf die Unternehmen beziehen können“, meint Kirsten Michels, Referentin Kommunikation und Nachhaltigkeit, Allos Hofmanufaktur.

Nach allen Workshop, Austausch und Anregungen, sowie auch mit Blick auf die Erfahrungen in den anderen europäischen Projektregionen zieht das Projektteam insgesamt ein positives Fazit. „Die in den SDGs festgelegten Nachhaltigkeitsziele sind sehr weitreichend und beeinflussen einander wechselseitig. Bei der Anwendung auf ein konkretes Unternehmen oder eine Region werfen sie teils auch Anforderungen auf, die widersprüchlich erscheinen und nicht leicht in Einklang mit einander zu bringen sind“, erläutert Dr. Martin Brunsmeier (Universität Vechta). Daher sei nicht zu erwarten gewesen, dass durch diese Labs nun von heute auf morgen alle Ziele umfassend umgesetzt werden können, ergänzt seine Kollegin Larissa Jaeger. „Es konnte aber sicher ein Anfang gemacht werden und durch den Austausch weitere Anstöße gegeben werden“, so ihr abschließendes Fazit.

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