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“Der Medienwandel bietet eine Vielzahl spannender Möglichkeiten”
Print hält sich noch. Gerade in Deutschland. Die Zukunft ist aber nahezu digital. Dabei entstehen ganz neue Rollen und Beziehungen zwischen Marken und Multiplikatoren, sagt Sarah Kampf, PR-Managerin für Europa bei den britischen Outdoormarken Rab und Lowe Alpine. Auf Mynewsdesk möchte Sie in der Phase des Wandels nicht verzichten.
Frau Kampf, die Medienlandschaft ändert sich rasant. Was sind dabei Ihre größten Herausforderungen?
Wir beobachten zwei wesentliche Veränderungen: Die Art, wie Medien konsumiert werden, fächert sich zunehmend auf, wird schnellebiger – und das Management interner Stakeholder wird immer wichtiger. Die Vorstellung, die PR-Abteilung kommuniziere exklusiv nach außen, ist überholt. Kommunikation muss intern stärker koordiniert werden als je zuvor. Ziel ist es, gemeinsam daran zu arbeiten, einheitliche Botschaften zu transportieren. Die Digitalisierung ist ein enormer Treiber dieser Entwicklung.
Ist die Zukunft der Kommunikation ausschließlich digital?
Deutschland bildet noch die große Ausnahme, für viele Länder in Europa aber würde ich sagen: Print schwindet. Die Leser sind weitergezogen und befriedigen ihre Interessen online, bilden heute etwa Communitys in den sozialen Medien oder auf Youtube. Da sind wir auch entsprechend aktiv.
Ersetzt der Influencer die klassische Redaktion, auf den Ihre Kommunikation zielt?
Was ist ein Influencer? Ich tue mich schwer mit dem Begriff. Wir orientieren uns immer an der Qualität der Berichte, das ist mit Blick auf unser sehr technisches Produktangebot extrem wichtig: Wer versteht etwas von der Thematik, wer geht in die Tiefe, wer teilt unsere Leidenschaft für die Berge? Das sind im deutschsprachigen Raum immer noch die Fachredaktionen, zunehmend aber auch professionelle Journalisten, die ihre Inhalte selbst veröffentlichen – und schließlich auch thematisch Begeisterte, die ihre Sicht der Dinge mit einem hohen Maß an Praxiserfahrung bereichern und damit punkten. Hier entwickeln sich gerade neue Rollen und Beziehungen, die eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten – jenseits traditioneller Formen.
Wie hilft Ihnen Mynewsdesk, diese Gruppen zu erreichen?
Der große Charme von Mynewsdesk sind die Simplizität und der Fokus auf das Wesentliche. Für uns und die Empfänger unserer Mitteilungen. Es hilft den Journalisten, sehr einfach an Informationen von uns zu kommen. Ohne Ablenkung, ohne Umwege. Den Nutzen sollte man angesichts der Informationsschwemme, der Journalisten heutzutage ausgesetzt sind, nicht unterschätzen. Ich kann das Tool nur weiterempfehlen.
Kann Ihnen der Einsatz künstlicher Intelligenz ebenfalls helfen?
Die Welt der Kreativen ändert sich gerade im Wahnsinnstempo durch die KI. Dem kann sich niemand entziehen. Auch wir nicht. Insofern ist es gut, dass auch Mynewsdesk entsprechende Angebote entwickelt hat. Etwa zum Schreiben von Pressemitteilungen. Aber wir sehen auch die Grenzen: Wenn durch die KI am Ende alles gleich und uniform klingt, es keinen Charakter und keine Individualität mehr gibt, ist niemandem geholfen. Insofern: Es ist ein Werkzeug, Prozesse zu beschleunigen, aber nicht, die eigene Marke zu schärfen. Der Mensch bleibt weiterhin gefordert.
Wie evaluieren Sie, ob Sie erfolgreich kommunizieren?
Wir stellen sehr technische Produkte für den Einsatz in extremen Umgebungen her, weniger einen Modeartikel. Insofern ist für uns nicht primär die Quantität der Berichterstattung wichtig, sondern vor allem die fachliche Qualität und der Kontext. Entsprechend fokussieren wir uns auf Multiplikatoren, die das fachliche Verständnis für Funktionsbekleidung und Bergsport-Equipment mitbringen. Deren Aussagen zählen und sind ein wichtiger Maßstab, ob wir gut arbeiten.
Was ist Ihre Empfehlung, um in der digitalen Kommunikationswelt erfolgreich zu sein?
Spontan: die interne Vernetzung. In Unternehmen gibt es so viele unterschiedliche Kompetenzen – etwa Datenfreaks, Kreative, Texter und andere –, die alle zu einer wirkungsvollen Kommunikation nach draußen beitragen können. Dieses Potenzial sollte nicht verschenkt werden. Denn die Außenwirkung einer Marke beschränkt sich ja nicht auf Medienberichte. Gerade für uns als Outdoormarke wird die Wahrnehmung ja auch bei anderen Gelegenheiten geprägt, etwa bei Events. Der persönliche Austausch und das gemeinsame Erlebnis sind letztlich das, was eine Marke besonders macht.
Frau Kampf, vielen Dank für das Gespräch!