Pressemitteilung -
"Zuhören. Begleiten. Helfen" 100 Jahre Bayerische Krebsgesellschaft – Hilfe, die ankommt
München, 14. Mai 2025: Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. (BKG) feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Seit 1925 setzt sie sich für Menschen mit Krebs und deren Angehörige ein: mit professioneller psychosozialer Krebsberatung durch psychoonkologisch qualifizierte Sozialpädagogen und Psychologen, Förderung der Selbsthilfe, qualitätsgesicherter Information der Bevölkerung über Behandlungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien bei Krebs sowie Aufklärung über Prävention und Früherkennung. Anlässlich des Jubiläums geht die BKG auf eine bayernweite Roadshow durch 13 Städte, um ihre Angebote bekannter und sichtbarer zu machen und die Bevölkerung gezielt über Prävention und Früherkennung aufzuklären.
100 Jahre Engagement für Krebskranke
Gegründet 1925 in München als „Bayerischer Landesverband zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheiten“, entwickelte sich die BKG zu einem wichtigen Baustein in der onkologischen Versorgung im Freistaat. Seit der Eröffnung einer der ersten Psychosozialen Krebsberatungsstellen Deutschlands im Jahr 1970 in München wuchs das Angebot vor allem in Bayern kontinuierlich: Heute betreibt die BKG 13 Psychosoziale Krebsbratungsstellen und 27 Außensprechstunden – mit nahezu 20.000 Beratungen hilft sie über 6.000 Rat- und Hilfesuchende jährlich und unterstützt über 160 Krebsselbsthilfegruppen in Bayern.
„Die Fortschritte in der Diagnose und Behandlung von Krebs und die etablierte psychoonkologische Versorgung von Krebspatienten und Angehörigen haben entscheidend dazu beigetragen, dass Krebs heute in vielen Fällen eine behandelbare, chronische Erkrankung geworden ist“, sagt Prof. Dr. med. Volker Heinemann, Präsident der BKG. „Dennoch bringt jede Krebsdiagnose für die Betroffenen enorme körperliche und psychische Belastungen mit sich, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Und trotz aller Fortschritte sind längst nicht alle Krebserkrankungen heilbar. Deshalb brauchen die Menschen neben einer guten medizinischen Versorgung auch psychosoziale Unterstützung, wie sie die BKG anbietet.“
Krebs in Bayern – Dokumentation mit Perspektive
Das Bayerische Krebsregister dokumentierte im Jahr 2023 fast 76.000 Krebsneuerkrankungen im Freistaat – davon 41.226 bei Männern und 34.497 bei Frauen. Laut Experten wird die Zahl der Neuerkrankungen in den nächsten Jahren weiter leicht ansteigen – bedingt durch die demografische Entwicklung, eine höhere Lebenserwartung und verbesserte Diagnostik.
„Anhand der durch die Krebsregistrierung gewonnenen Daten kann die Wirksamkeit von Therapieverfahren beurteilt werden. Zusätzlich helfen die Daten bei der Forschung zu Ursachen der Krebserkrankungen sowie bei der Bewertung und Planung von Früherkennungsmaßnahmen“, betont Prof. Dr. Caroline Herr, Amtsleiterin Gesundheit, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Und sie ergänzt: „Der große Wert der Krebsregisterdaten entsteht dadurch, dass Daten sektorübergreifend und flächendeckend aus allen Einrichtungen, die an der Versorgung von Patientinnen und Patienten beteiligt sind, im Krebsregister gesammelt und zu aussagekräftigen Krankheitsverläufen zusammengestellt werden. Dies ermöglicht einen Beitrag zur Qualitätssicherung der onkologischen Versorgung“.
Psychosoziale Beratung – Halt in der Krise
Die Krebsdiagnose trifft Betroffene meist unvorbereitet – körperlich, psychisch und sozial. Hier setzt die psychosoziale Beratung der BKG an: Sie hilft bei Fragen, Ängsten und Belastungen rund um die Erkrankung und deren Auswirkungen im Alltag, z.B. beim Thema Fatigue, Existenzsicherung, Partnerschaft, Rückkehr in den Beruf oder Umgang mit Ängsten. „Männer und Frauen kommen mit ganz unterschiedlichen Fragen zu uns – aber fast alle brauchen zuerst einmal Orientierung“, sagt Markus Besseler, Geschäftsführer der BKG. „In der Beratung schaffen wir einen geschützten Raum, um Gedanken zu sortieren, Sorgen auszusprechen und wieder Zuversicht zu finden.“ Die Beratung ist niederschwellig, kostenfrei und erfolgt persönlich, telefonisch oder digital durch speziell geschulte psychoonkologische Fachkräfte.
„NachsorgePlus“ – für das Leben nach der Therapie
Rund 5 Millionen Menschen in Deutschland leben mit oder nach einer Krebserkrankung, viele davon als Langzeitüberlebende. Doch nach abgeschlossener Therapie bleiben Spätfolgen und Unsicherheiten häufig bestehen. „Viele Menschen, die Krebs überlebt haben, kämpfen nicht mehr gegen die Krankheit, sondern mit den Auswirkungen – und stehen damit oft allein da. Deshalb richten wir uns mit „NachsorgePlus“ gezielt an Überlebende (oder: „Menschen nach überstandener Krebserkrankung“) und bieten Unterstützung zu Themen wie anhaltender Beeinträchtigungen im Alltag, Rückfallangst oder gesundem Lebensstil nach Krebs“, sagt Dr. Anke Pregler, Projektleiterin des neuen BKG-Angebots „NachsorgePlus“.
Selbsthilfegruppen – Austausch auf Augenhöhe
Die BKG unterstützt über 160 Selbsthilfegruppen in Bayern. Diese bieten Betroffenen eine gute Möglichkeit, um sich mit anderen auszutauschen und gegenseitig zu stärken – gerade im ländlichen Raum oft die einzige Anlaufstelle. Bei den Treffen sprechen die Teilnehmer offen über ihre Gefühle wie Angst, Wut oder Verzweiflung, aber auch über Therapieoptionen, Nebenwirkungen oder die Herausforderungen bei der Rückkehr in den Beruf.
Die BKG hat in den letzten Jahren auch spezielle Angebote für jüngere Betroffenen – wie das Netzwerk JuKK – Jung. Krebs. Kontakt mit ins Leben gerufen. Viele junge Erwachsene stehen durch die Erkrankung plötzlich vor Herausforderungen, die nicht zu ihrer Lebensphase passen: Studienabbruch, Kinderwunsch, Partnerschaft, Berufseinstieg. Genau hier setzt das Netzwerk JuKK – Jung. Krebs. Kontaktan: Eine Initiative, die von jungen Betroffenen für junge Betroffene gemacht ist – mit Angeboten, die auf die speziellen Bedürfnisse dieser Altersgruppe zugeschnitten sind. In München, Augsburg, Ingolstadt und Regensburg bestehen bereits Gruppen, weitere Standorte sollen folgen.
Prävention – Gesundheit gestalten
Rund 40 Prozent aller Krebstodesfälle in Europa gelten als vermeidbar – durch eine gesündere Lebensweise, Impfungen und Vorsorge. Der Europäische Kodex gegen Krebs, entwickelt im Auftrag der EU-Kommission, bündelt zwölf alltagstaugliche Empfehlungen zu vermeidbaren Risikofaktoren – vom Rauchstopp über HPV-Impfung bis zur Teilnahme an Screening-Programmen zur Früherkennung. Die BKG setzt daher auf moderne Präventionsarbeit – etwa in Schulen, Kitas oder am Arbeitsplatz.
„Prävention ist für mich das eigentliche Zukunftsthema der Krebsbekämpfung“, betont Prof. Heinemann. „Jede vermiedene Erkrankung ist ein stiller Sieg – für den Menschen, für seine Familie, für unser Gesundheitssystem. Deshalb brauchen wir mehr denn je eine starke, früh ansetzende Aufklärung.“
Ein Beispiel ist das Projekt „CCC München macht Schule digital“, das Jugendliche für gesundheitsförderndes Verhalten sensibilisiert. Weitere Angebote wie das „SunPass“-Projekt in Kitas oder Aktionen im öffentlichen Raum sollen Prävention im Alltag verankern.
Jubiläums-Roadshow – Beratung zum Anfassen
Ab Mai ist die BKG in 13 bayerischen Städten unterwegs – mit einer Roadshow, die Information, Beratung und Begegnung direkt zu den Menschen bringt.
Angebote vor Ort:
• Gespräche mit psychoonkologisch qualifizierten Beratungsfachkräften
• Informationen zu Prävention und Krankheitsbewältigung
• Mitmachaktionen zu Hoffnung und Zusammenhalt
Alle Termine & Infos: https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de/100jahre/
Wir sagen Danke! Unterstützt wird die Roadshow von:
DRV Bund, ARGE, MAN Truck & Bus Deutschland, SWING Autovermietung München
Sie wollen mehr über die Bayerische Krebsgesellschaft erfahren:
Jubiläums-Pressekonferenz im Presseclub München am 13.05.2025 zum Anschauen
Gerne vermitteln wir Ihnen Interviewpartner und beantworten Ihre Fragen. Bitte nehmen Sie Kontakt auf.
Pressekontakt: Cornelia Gilbert M.A., Pressereferentin,
Bayerische Krebsgesellschaft e.V., Nymphenburger Straße 21a, 80335 München
Tel. 089 - 54 88 40 -45, Fax 089 - 54 88 40 -40, E-Mail: gilbert@bayerische-krebsgesellschaft.de
Internet: www.bayerische-krebsgesellscha...
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Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. hilft seit 1925 Menschen mit Krebs und deren Angehörigen bei der Bewältigung der Krankheit. In 13 Krebsberatungsstellen und 27 Außensprechstunden beraten qualifizierte Mitarbeiter Ratsuchende und begleiten sie in allen psychischen und sozialen Fragen – kompetent, vertraulich und kostenfrei. Vorträge und Kurse sowie medizinische Fragestunden ergänzen unser umfassendes Angebot. Unsere rund 160 ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen, die wir bei ihrer Arbeit professionell unterstützen, leisten in ganz Bayern unschätzbare Hilfestellung: von Betroffenen für Betroffene - direkt vor Ort. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Versorgungsforschung, der Fortbildung von onkologischen Fach- und Pflegekräften, der Krebsfrüherkennung und beraten politische Gremien. Die Bayerische Krebsgesellschaft finanziert ihre Arbeit durch öffentliche Gelder und Spenden.
100 Jahre Bayerische Krebsgesellschaft e.V. – Mut, Respekt und Miteinander
Seit 100 Jahren engagieren sich Ärzte und Krebsbetroffene in Bayern, um über Krebs aufzuklären. Was mit Information und Selbsthilfegruppen begann, ist heute eine wichtige Säule der onkologischen Versorgung: Psychoonkologen unterstützen in ambulanten Psychosozialen Krebsberatungsstellen Betroffene und Angehörige bei der Krankheitsbewältigung und helfen, neue Lebensperspektiven zu entwickeln. 2025 feiern wir dieses Jubiläum mit vielen regionalen Aktionen. Freuen Sie sich mit uns auf einspannendes Jubiläumsjahr 2025 mit zahlreichen regionalen Aktionen in den Krebsberatungsstellen!
Spendenkonto: SozialBank AG, BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE51370205000007801700