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Der "stille Killer" Bluthochdruck, die häufigste Volkskrankheit, ist Top-Thema der bundesweiten Herzwochen "Herz unter Druck" vom 1. bis 30. November. (Motiv: DHS)
Der "stille Killer" Bluthochdruck, die häufigste Volkskrankheit, ist Top-Thema der bundesweiten Herzwochen "Herz unter Druck" vom 1. bis 30. November. (Motiv: DHS)

Pressemitteilung -

Corona und Herz: Blutdruck senken und zweifach profitieren

Bluthochdruck steigert Risiko für Herzkrankheiten und schwere Covid-19-Verläufe – Herzstiftung gibt anlässlich der Herzwochen Tipps zur Vorsorge und rät zur Covid-19-Impfung

Bluthochdruck (Hypertonie) gilt als einer der größten Risikofaktoren für Schlaganfall, Nierenschwäche, Herzinfarkt und viele weitere Erkrankungen. Zudem kann Bluthochdruck – ähnlich wie andere chronische Erkrankungen, etwa Diabetes oder Herzschwäche, das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 erhöhen. Dies gilt besonders bei Personen ohne Covid-19-Schutzimpfung. Für Hypertoniker lohnt es sich daher doppelt, die eigenen Blutdruckwerte im Blick zu behalten und sie durch eine konsequente Therapie zu senken. Und dabei kann jeder mitwirken: „Mit einer gesunden Lebensführung und Gewichtsabnahme tragen insbesondere übergewichtige Hochdruckpatienten dazu bei, die Dosis der Blutdruckmedikamente so niedrig wie nötig zu halten“, betont Herzspezialist Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums München (DHM) anlässlich der bundesweiten Herzwochen. Diese widmen sich in diesem Jahr unter dem Motto „Herz unter Druck“ der häufigsten Volkskrankheit Bluthochdruck. Ausführliche Informationen zu Ursachen, Folgen und Prävention von Bluthochdruck finden Betroffene und Interessierte unter .www.herzstiftung.de/herzwochen2021

Die Deutsche Herzstiftung rät zudem Menschen, die zu einer Personengruppe gehören, für die eine Zulassung der Covid-19-Impfung vorliegt, und die noch nicht geimpft sind, sich jetzt impfen zu lassen. Dieser Appell richtet sich besonders an chronisch Kranke und Ältere mit einem höheren Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf wie Hypertoniker, aber auch an Gesunde ohne diagnostizierte Vorerkrankungen. „Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen zählen zum besonders gefährdeten Personenkreis mit einem höheren Risiko für schwere Covid-19-Krankheitsverläufe. Für sie ist die Covid-19-Impfung eine sehr wichtige Schutzmaßnahme“, hebt Prof. Schunkert hervor. „Allerdings sollten auch Gesunde nicht das Risiko unterschätzen, an Covid-19 schwer zu erkranken oder zu sterben.“ Infos zur Covid-19-Impfung bietet die Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/corona-impfung

Viele schwere Covid-19-Verläufe wären vermeidbar

Wie Bluthochdruck das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung erhöht, belegt eine Studie der Tufts University in den USA, in der mehr als 900.000 Klinikbehandlungen mit Covid-19 ausgewertet wurden: Sie zeigt, dass 64 Prozent der behandlungsbedürftigen Covid-19-Fälle in Zusammenhang mit Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz standen. Allein 26,2 Prozent der schweren Verläufe seien auf Bluthochdruck zurückzuführen, errechneten die Wissenschaftler (1). Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist auf Bluthochdruck als Risikofaktor für schwere Covid-19-Verläufe hin (2). „Durch konsequente Behandlung der Vorerkrankungen, beispielsweise eine Senkung des Blutdrucks bei Hypertoniepatienten, wären viele schwere Covid-19-Verläufe vermeidbar”, betont Schunkert. Gleichzeitig verringert sich für Patienten durch Senken des Blutdrucks auch das Risiko, einen Schlaganfall, Herzinfarkt, eine Herzschwäche oder eine Nierenschädigung zu erleiden. „Ebenso wichtig ist es, Übergewicht zu vermeiden. Das gelingt mit einem gesunden Lebensstil, vor allem mit regelmäßiger Ausdauerbewegung. Denn Übergewicht ist der wichtigste Risikofaktor für das Entstehen von Bluthochdruck“, betont der Hochdruckexperte am DHM.

Blutdruck senken durch Ausdauersport

Bei der Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck sind nicht allein Medikamente, sondern ist vor allem der Lebensstil von großer Bedeutung. „Manchmal ist es sogar möglich, durch eine gesunde Lebensweise komplett auf die Einnahme von Blutdrucksenkern zu verzichten”, berichtet Schunkert. Als einer der wichtigsten Lebensstilfaktoren zur Senkung des Blutdrucks gilt regelmäßiger Ausdauersport, zum Beispiel Radfahren, Walken oder Joggen: Wer fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv ist, kann seine Werte um fünf bis zehn mmHg systolisch senken. Auch andere Formen der Bewegung sind wirksam – Hauptsache, man wird regelmäßig aktiv. Neben der direkten Wirkung auf den Blutdruck hat das Training weitere positive Effekte: Das Immunsystem wird gestärkt und die Wahrscheinlichkeit sinkt, Übergewicht und damit einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten zu entwickeln. Zur Senkung des Blutdrucks empfiehlt die Deutsche Herzstiftung folgende Veränderungen des Lebensstils:

  • Fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten bewegen
  • Normalgewicht halten bzw. Übergewicht abbauen
  • Salzkonsum reduzieren
  • Alkoholgenuss deutlich begrenzen: 10 bis maximal 20 Gramm pro Tag (entspricht 0,1 bis maximal 0,2 Liter Wein oder 0,2 bis maximal 0,4 Liter Bier)
  • Stress verringern und ausreichend schlafen
  • Aufs Rauchen verzichten

Informationen zur Prävention, Ursachen und Folgen von Bluthochdruck finden Betroffene unter folgenden Links: www.herzstiftung.de/bluthochdruck und www.herzstiftung.de/herzwochen2021


Quellen

Stephanie L Harrison S L et al., Cardiovascular risk factors, cardiovascular disease, and COVID-19: an umbrella review of systematic reviews, European Heart Journal - Quality of Care and Clinical Outcomes, Volume 7, Issue 4, October 2021, Pages 330–339, https://doi.org/10.1093/ehjqcco/qcab029

(1) Journal of the American Heart Association Vol. 10, No. 5: Meghan O’Hearn, Junxiu Liu, Frederick Cudhea, Renata Micha, and Dariush Mozaffarian: Coronavirus Disease 2019 Hospitalizations Attributable to Cardiometabolic Conditions in the United States: A Comparative Risk Assessment Analysis https://www.ahajournals.org/doi/full/10.1161/JAHA.120.019259

(2) World Health Organisation (WHO), Hypertension and COVID-19. Scientific Briefs, 17th June 2021, WHO reference number: WHO/2019-nCoV/Sci_Brief/Hypertension/2021.1 . Abgerufen am 25.10.2021 unter https://www.who.int/publications/i/item/WHO-2019-nCoV-Sci_Brief-Hypertension-2021.1

Die Herzwochen unter dem Motto „Herz unter Druck“ richten sich an alle, denn jeder kann – bereits im Kindesalter – von Bluthochdruck und den daraus schwerwiegenden Folgen betroffen sein. An der Aufklärungskampagne beteiligen sich Kliniken, niedergelassene Kardiologen, Krankenkassen und Betriebe. Infos zu Aufklärungsaktionen und Ratgeber-Angeboten (Text, Video, Audio) sind unter www.herzstiftung.de/herzwochen2021 abrufbar oder per Tel. 069 955128-333 zu erfragen

Herzwochen-Broschüre zu Bluthochdruck – die stille Gefahr

Zu den vielfältigen Herzwochen-Aktionen zählt die Broschüre „Bluthochdruck: Herz und Gefäße schützen“, in der renommierte Bluthochdruckexperten laienverständlich über Ursachen, Diagnose und Therapie des Bluthochdrucks informieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Prävention. Die 130 Seiten umfassende Broschüre kann bei der Herzstiftung kostenfrei angefordert werden unter www.herzstiftung.de/bestellung oder per Mail unter bestellung@herzstiftung.de oder Tel. 069 955128-400. 


Herzstiftungs-Podcast „imPULS – Wissen für Ihre Gesundheit“ mit einer Podcast-Serie zum Herzwochen-Thema Bluthochdruck – Hören Sie rein unter www.herzstiftung.de/podcasts

Herzwochen-Pressemappe/Bildmaterial: www.herzstiftung.de/herzwochen2021-pressemappe

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Die Deutsche Herzstiftung e. V. wurde 1979 gegründet und ist heute die größte gemeinnützige und unabhängige Anlaufstelle für Patienten und Interessierte im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu den Hauptaufgaben der Herzstiftung gehört es, Patienten in unabhängiger Weise über Herz-Kreislauf-Erkrankungen, deren Vorbeugung sowie über aktuelle Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufzuklären. Bekannt ist die Herzstiftung außerdem durch ihre bundesweiten Aufklärungskampagnen und als wichtige Förderinstitution in der Herz-Kreislauf-Forschung. Die hohe Qualität ihrer Informationsangebote beruht nicht zuletzt auf der Expertise der rund 500  Herzspezialisten im Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung. Vorstandsvorsitzender ist der Kardiologe Prof. Dr. Dietrich Andresen (Berlin), Schirmherrin ist Barbara Genscher

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