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Hybridheizungen: EWI-Studie zeigt Potenzial für Wärmewende
Eine aktuelle Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) zeigt: Gas-Hybridheizung können insbesondere in Quartieren mit vielen unsanierten Gebäuden eine wirtschaftlich sinnvolle und praxistaugliche Alternative zur reinen Wärmepumpe sein. Zwar verursachen sie etwas höhere Treibhausgasemissionen, ihre flexible Betriebsweise – insbesondere in Lastspitzenphasen – entlastet jedoch das Stromnetz und kann so Netzausbaukosten verringern. Damit können Hybridheizungen nicht nur als Brückentechnologie dienen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der 65-Prozent-Erneuerbaren-Vorgabe leisten.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass neu eingebaute Heizungen künftig mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. Diese Vorgabe gilt bereits seit 2024 für Neubauten in Neubaugebieten. In Bestandsgebäuden greift die Regelung, wenn eine kommunale Wärmeplanung vorliegt – in Großstädten soll dies ab Mitte 2026 der Fall sein, in kleineren Kommunen spätestens ab Mitte 2028. Um die 65-Prozent-Vorgabe zu erreichen, stehen unterschiedliche technologische Lösungen zur Verfügung. Neben rein elektrischen Wärmepumpen zählen auch Hybridheizungen dazu. Sie kombinieren eine Wärmepumpe mit einer Gasbrennwertheizung und ermöglichen so einen flexiblen Betrieb.
Die aktuelle Förderpolitik setzt fast ausschließlich auf rein elektrische Wärmepumpen – eine technologieoffene Förderung, die auch Hybridheizungen berücksichtigt, könnte die Wärmewende beschleunigen und sozialverträglicher gestalten, insbesondere dort, wo der Stromnetzausbau an Grenzen stößt.
Die Studie des EWI vergleicht systematisch die langfristigen Heizkosten und Treibhausgasemissionen verschiedener Heiztechnologien und untersucht, wie sich künftige Strom- und Gasnetzentgelte auf deren Wirtschaftlichkeit auswirken. Betrachtet wurden vier typische Gebäudekonfigurationen: Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser, jeweils im unsanierten und sanierten Zustand. Die Untersuchung wurde im Rahmen der Förderinitiative Wärmewende des EWI durchgeführt.