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Mehr Biomethan ins Netz: Bayern gibt Startschuss für Einspeiseinitiative
Unter dem Motto „Grüne Gase ins Netz“ hat sich in Bayern unter der Leitung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das Bündnis „Einspeiseinitiative Biogas Bayern“ zusammengeschlossen. Ziel der beteiligten Partner ist die Förderung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Energieversorgung, bei der alle verfügbaren Technologien sinnvoll genutzt werden.
Das Papier „Einspeiseinitiative Biogas Bayern“ wurde Ende Juni im bayerischen Wirtschaftsministerium unterzeichnet. Die vier Unterzeichner - neben dem Fach-verband Biogas e.V. die Schwaben Netz GmbH, Energienetze Bayern und der Verband der Bayerischen Energie und Wasserwirtschaft e.V. (VBEW) - bekennen sich darin zu ihrer Verantwortung in der Energiewende und zur Förderung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Energieversorgung. Über 8 Maßnahmen soll die Biomethannutzung im Freistaat angereizt werden. Großes Potenzial sehen die Partner dabei in der Clusterung benachbarter Biogasanlagen, um die Kosten für die einzelne Anlage zu reduzieren, die Einspeisemenge zu erhöhen und den Anschluss ans Gasnetz zu beschleunigen.
Außerdem müsse dringend eine Nachfolgeregelung für die Gasnetzzugangsverordnung geschaffen werden. Innerhalb von 18 Monaten sollte ein Gasnetzanschluss realisiert werden - dafür müssten bürokratische Hürden abgebaut und die Zusammenarbeit mit den Landes- und Bundesbehörden verbessert werden. Ein weiterer Hebel liegt für die Unterzeichner in einer transparenteren Kommunikation innerhalb aller Stakeholder. Darüber hinaus soll die Forschung und Entwicklung gefördert und neue innovative Lösungen genutzt werden.
Auch neue Partnerschaften und Netzwerke mit relevanten Akteuren aus der Energiewirtschaft, der Landwirtschaft, Kommunen und Forschung sollen geknüpft werden. Dabei müsse der Fokus weiterhin auf einer wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Biogaserzeugung liegen. Last but not least müsse ein verlässlicher wirtschaftlicher und regulatorischer Rahmen geschaffen werden, um den Akteuren Planungssicherheit zu geben.
„Insbesondere die fehlende Nachfolgeregelung bei der Gasnetz-Zugangsverordnung nimmt jede Investitionssicherheit“, sagt Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer im Fachverband Biogas. Hier müsse der Bund zeitnah handeln und bis zur Verabschiedung der neuen Regelung die bestehenden Vorgaben beibehalten. Nur so könnten Einspeisewillige handeln. „Mit der heutigen Initiative geben wir ein starkes Zeichen Richtung Berlin.“
„Bayern hat den Aufbau einer nachhaltigen Biogas- und Biomethanerzeugung schon immer unterstützt, zuletzt mit dem Positionspapier ‚Biogasproduktion in Bayern sichern‘, das wir gemeinsam mit dem Ministerium im August letzten Jahres unterzeichnet haben“, betont Rauh. Nun sei es wichtig, den bestehenden Anlagen eine Perspektive aufzuzeigen - ein zentraler Baustein ist dabei die Einspeisung von Biomethan ins Gasnetz. Bayern hat aktuell einen Stromverbrauch von rund 80 Terawattstunden (TWh), 70 davon produziert der Freistaat selbst, mehr als die Hälfte stammt aus Erneuerbaren Energien, 13% aus Biomasseanlagen. Insgesamt stehen in Bayern 2.800 Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von 1,5 Gigawatt (GW), davon 27 Biomethan-Einspeiseanlagen.