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Bild: Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie

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Projekt der 'Forschungsfabrik Wasserstoff MV' am Standort Greifswald eröffnet

Mit einem Festakt und dem Besuch von Staatssekretär Jochen Schulte in Vertretung für Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank wurde Ende Juni die neue PtX-Plasma-Entwicklungsumgebung am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) in Greifswald eröffnet. Die Einrichtung ist Teil der landesweiten Forschungsfabrik Wasserstoff MV und markiert einen wichtigen Meilenstein für die Weiterentwicklung und den Aufbau innovativer Technologien für die Energiewende im Nordosten.

Kernstück des neuen Forschungsstandorts am INP ist die Entwicklung und Erprobung der sogenannten Plasmalyse, ein Verfahren zur Wasserstofferzeugung aus Methan. Im Unterschied zur klassischen Elektrolysebenötigt die Plasmalyse nur rund 20 Prozent der elektrischen Energie und produziert zusätzlich festen Kohlenstoff als verwertbares Nebenprodukt. Damit verbindet sie Ressourceneffizienz mit Klimaschutz und eröffnet neue Wertschöpfungsmöglichkeiten für verschiedene Branchen – von der Biogas- und Chemieindustrie über maritime Anwendungen bis hin zu Batterie- und Verbundwerkstoffen.

Die Forschungsfabrik Wasserstoff MV ist ein Gemeinschaftsprojekt des INP in Greifswald, des Fraunhofer-Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) und des Leibniz-Instituts für Katalyse (LIKAT), beide in Rostock. Ziel des Verbunds ist es, praxistaugliche Technologien für die grüne Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln – anwendungsnah, dezentral und sektorenübergreifend.

Die Plasmalyse eignet sich insbesondere für Anwendungen, bei denen Wasserstoff direkt vor Ort genutzt werden soll. Das sind beispielsweise Biogasanlagen, die grünes Methan in emissionsfreien Wasserstoff und festen Kohlenstoff umwandeln, wodurch CO2 langfristig aus der Atmosphäre entfernt werden kann. Auch LNG-Terminals und Hafenstandorte, an denen fossiles Flüssigerdgas (LNG) klimafreundlicher genutzt werden oder dezentrale Energiesysteme in Gewerbeparkt oder ländlichen Regionen, wo die kompakte Containerbauweise eine flexible und netzunabhängige Nutzung möglichsind sowie maritime Anwendungsbereiche, bei denen die Plasmalyse direkt an Bord zur emissionsarmen Energieversorgung beitragen kann, bieten sich an.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt den Aufbau der Forschungsfabrik in Greifswald mit mehr als vier Millionen Euro. Die Förderung ist Teil eines strategischen Investitionsprogramms, finanziert von der Europäischen Union, mit dem das Wirtschaftsministerium den Wandel zu einer nachhaltigen Industrie im Land gezielt begleiten möchte.

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