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Bild: Zukunft Gas/Jonas Friedrich

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Shell und Rolande treiben die Dekarbonisierung des Straßentransports weiter voran

Der Straßengüterverkehr verursacht ca. 24 Prozent der gesamten Emissionen des Verkehrssektors. Dabei haben Lastkraftwagen, Sattelzugmaschinen und landwirtschaftliche Zugmaschinen lediglich einen Anteil von neun Prozent am gesamten Straßenfahrzeugbestand. Diese Relation verdeutlicht, dass der Schwerlastverkehr großes Potenzial besitzt, CO2-Emissionen effizient zu senken. Voraussetzung dafür ist eine gut ausgebaute LNG bzw. Bio-LNG Infrastruktur. Die Unternehmen Shell und Rolande machen machen dahingehend deutliche Fortschritte.

Shell, eines der weltweit größten Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen, hat seit Jahresbeginn vier neue Shell LNG-Tankstellen an wichtigen deutschen Fernverkehrsrouten in Betrieb genommen. Damit können LNG-Lkw in Deutschland nunmehr an zwölf Shell Stationen die CO2-ärmere Alternative zu traditionellem Diesel tanken. Bis Jahresende soll sich die Anzahl sogar noch mehr als verdoppeln.

Die jüngsten Shell LNG-Stationen befinden sich in Uffenheim (A7), Herzsprung (A24), Sittensen (A1), und Ramstein (A6/A62). „Unser Bauprogramm bis Ende 2021 sieht vor, dass wir mehr als 25 LNG-Tankstellen in ganz Deutschland in Betrieb haben. Damit stellen wir unsere Passion für die Reduzierung der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr und als Partner des Sektors in der Energiewende unter Beweis“, sagt Jan Toschka, Chef des Shell Tankstellengeschäfts in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Zudem wurden die Antragsunterlagen für den Bau der Gasverflüssigungsanlage zur Herstellung CO2-neutralen LNGs in Köln eingereicht. Die 100.000-Tonnen-Anlage soll ab 2023 CO2-neutrales LNG liefern, das mithilfe von Bio-Methan hergestellt wird. Dafür hatte Shell bereits Ende 2020 einen Vertrag mit einem namhaften Anlagenbauer unterzeichnet.

Shells Ziel ist, mit dem Aufbau einer vollständigen Lieferkette und Infrastruktur von Bio-LNG dazu beizutragen, innerhalb weniger Jahre im deutschen Schwerlastverkehr jährlich bis zu 1 Million Tonnen CO2 einzusparen. „Dies ist ein wichtiger Teil unsrer Transformation als Energieunternehmen auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen und einer unserer Beiträge zur Energiewende in Deutschland. Wir sind fest überzeugt, dass es uns gemeinsam mit Kunden und Gesellschaft gelingen kann, Treibhausgas-Emissionen nachhaltig und wirtschaftlich zu reduzieren“, sagt Jan Toschka.

Rolande, der niederländische Marktführer für den Aufbau von Infrastrukturen für LKW-Flüssigerdgas und Bio-LNG, plant auf dem Energiecampus Leeuwarden ebenfalls eine Anlage, die fossilfreien Kraftstoff für den schweren Straßentransport aus biobasierten Rohstoffen herstellen wird. Bis Ende 2022 soll das in den Niederlande produzierte BIO-LNG geliefert werden.

„Wir sind stolz darauf, dass wir als Marktführer für LNG unsere Vorreiterrolle im fossilfreien Straßentransport als Mitinitiator des Bio-LNG Energy Campus Leeuwarden weiter ausbauen können”, erklärt Jolon van der Schuit, CEO von Rolande. „Damit folgen wir unsere Mission weiter, den Straßenverkehr umweltfreundlicher zu machen, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit zu vernachlässigen.”

Die Anlage wird jährlich etwa 9,2 Kilotonnen Bio-LNG produzieren. „Damit werden unsere Kunden bis zu 38 Millionen Kilometer, also von der Erde bis zur Venus, nachhaltig und leise fahren können. Lastwagen, die mit Bio-LNG fahren, sind nicht nur deutlich leiser als beispielsweise Diesel-Lkw. Sie stoßen auch weniger Stickstoff und Feinstaub aus”, sagt van der Schuit. „Unsere Kunden und deren Auftraggeber fordern Kraftstoffe, mit denen sie ihre CO2-Ziele erreichen können. Mit Bio-LNG können sie einen großen Schritt in diese Richtung machen. Darüber hinaus kann Bio-LNG sofort genutzt werden. Mit einem LNG-Lkw kann man sofort auf Bio-LNG umsteigen, ohne dass Änderungen am Lkw erforderlich sind. Die LNG-Lkw fahren schon auf unseren Straßen und die Tankstellen-Infrastruktur ist auch ausgebaut. Somit ist ein nachhaltigerer Transport in Reichweite.”

Neben der Produktion von Bio-LNG unterstützt Rolande weiterhin den Umstieg der Spediteure auf diese nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Alternative, indem es weiterhin in (Bio-)LNG-Tankstellen investiert. Zehn neue Standorte in den Niederlanden und Deutschland werden voraussichtlich 2021 eröffnet.

LNG und Bio-LNG mit vielen Vorteilen

LNG (Liquefied Natural Gas) ist verflüssigtes tiefkaltes Erdgas, dessen Einsatz im Schwerlastfernverkehr bis zu 22 Prozent weniger CO2-Emissionen gegenüber Diesel ermöglicht, wenn es aus fossilem Erdgas besteht. Wird Bio-Methan eingesetzt, sind sogar noch deutlich bessere CO2-Werte erreichbar. Fahrzeuge, die mit LNG betrieben werden, emittieren nicht nur deutlich weniger Lärm, Feinstaub- und Stickoxide, auch die Lärmbelastung durch Lkw wird um die Hälfte gesenkt.

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