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Uniper und thyssenkrupp Uhde mit weiterem Schulterschluss bei Ammoniakspaltung
Der Energieversorger Uniper und der Anlagenentwickler thyssenkrupp Uhde haben ein Rahmenabkommen über den Einsatz großtechnischer Ammoniak-Cracking-Anlagen geschlossen. Damit sollen künftig bis zu sechs kommerzielle Anlagen mit einer täglichen Gesamtkapazität von 7.200 Tonnen Ammoniak errichtet und betrieben werden.
Ammoniak gilt als Transport- und Speichermedium für Wasserstoff. Während der Rückverwandlung („Cracking“) werden Wasserstoff und Stickstoff katalytisch getrennt. So kann importiertes Ammoniak an Land gebracht und dort in Wasserstoff überführt werden. Cracking soll ein zentraler Baustein in einer nachhaltigen, europaweiten Wasserstoffinfrastruktur werden.
Das Rahmenabkommen umfasst Lizenzpakete für Technik, Engineering, Ausrüstung und Katalysatoren und sieht die Errichtung der großen Anlagen unter anderem beim geplanten Wasserstoffimportterminal in Wilhelmshaven vor. Aktuell befindet sich das Projekt in der Pre-FEED-Phase (Front-End Engineering and Design). Diese dient der Konkretisierung der Anlagenkonzepte sowie der Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit. Die FEED-Phase soll Ende kommenden Jahres beginnen.
Diese Vereinbarung folgt einer bereits 2025 gestarteten Kooperation, in deren Rahmen beide Unternehmen eine Demonstrationsanlage für die Ammoniakspaltung am Uniper-Kraftwerksstandort in Gelsenkirchen-Scholven errichten möchten. Dort sollen täglich rund 28 Tonnen Ammoniak umgewandelt werden.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, importierten, auf Basis erneuerbarer Energien erzeugten Wasserstoff mithilfe bestehender Ammoniak-Handels- und Logistikstrukturen großtechnisch verfügbar zu machen. Damit soll Wasserstoff auch für energieintensive Branchen — etwa Stahl- und Chemieindustrie — in großen Mengen anlanden, was einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten könnte.