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Foto: Claudius Pflug
Foto: Claudius Pflug

Pressemitteilung -

Innovationspreis Neue Gase: Wasserstoff-Innovationen ausgezeichnet

  • Verliehen wurden fünf Preise: Vier Projekte wurden von der Jury ausgewählt und eins vom Publikum.
  • Neben den Gewinnern in den drei Kategorien Erzeugung, Transport und Infrastruktur sowie Anwendungstechnologien hat die Jury einen Sonderpreis vergeben.
  • Juryvorsitzender Prof. Dr. Behrendt: „Die ausgezeichneten Projekte machen Innovationen im Bereich der Neuen Gase für die breite Öffentlichkeit greifbar und senden positive Signale an den Wasserstoffmarkt.“

Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, vertreten durch Till Mansmann, den Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ im BMBF, wurde gestern der Innovationspreis Neue Gase in Berlin verliehen. Getragen wird der Preis von den drei Branchenverbänden BDEW, DVGW und Zukunft Gas, sowie dem Kompetenzpartner ASUE. Die VNG unterstützt den Preis als Partner.

Eine neuartige Beschichtung der Schaeffler AG, ein Wasserstoffspeicher der RWE Gas Storage West GmbH und ein neues Glasproduktionsverfahren der Schott AG wurden in diesem Jahr mit dem Innovationspreis Neue Gase ausgezeichnet. Mit einem Sonderpreis würdigte die Jury außerdem ein regionales Bündnis aus dem Rhein-Main-Raum für ein visionäres Planungskonzept. Erstmalig wurde zudem ein Publikumspreis verliehen, für den im Oktober online abgestimmt werden konnte.

Über 100 Projekte haben sich dieses Jahr in den Kategorien Erzeugung, Transport und Infrastruktur sowie Anwendungstechnologien um den Preis beworben. Unter den vielzähligen Einreichungen entschied sich die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Behrendt, Dekan der Fakultät Prozesswissenschaften an der TU Berlin, für insgesamt vier Projekte.

„Die Vielzahl an Bewerbungen in diesem Jahr hat gezeigt, was für eine Dynamik aktuell im Markt steckt. Innovative Ideen sind dringend gefragt, um die Herausforderungen zu bewältigen, die mit dem Erreichen der Klimaziele einhergehen“, erläutert Prof. Dr. Frank Behrendt, Vorsitzender der Jury. „Die Unternehmen stecken viel Kreativität und Arbeit in die Weiterentwicklung von Gasanwendungen, um sie fit für die Zukunft zu machen. Die ausgezeichneten Projekte zeigen dies und tragen zudem maßgeblich zum Hochlauf des Wasserstoffmarktes bei.“

Die Preisträger nach Kategorien:

Erzeugung

Innovative Beschichtungen für H2-Anwendungen
Schaeffler Technologies AG & Co. KG

Die edelmetallfreien Enertect-Beschichtungen ermöglichen eine wirtschaftlichere Produktion von Bipolarplatten mit bis zu 75 Prozent geringerem CO2-Fußabdruck und verbessern die Effizienz von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren. Die neuartigen Beschichtungen lassen einen massiven Kostenrückgang bei der Wasserstofferzeugung erwarten, der gleichermaßen dazu beitragen wird, die Energiewende und den Wasserstoffhochlauf voranzutreiben.

Transport und Infrastruktur

H2-Speicher Epe
RWE Gas Storage West GmbH

Der H2-Speicher Epe von RWE Gas Storage West ermöglicht die effiziente Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen, um eine konstante Versorgung auch in ertragsarmen Zeiten sicherzustellen. Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass der Maßstab den Anforderungen des Energiemarktes gerecht wird und ein hohes Ambitionsniveau vorliegt – auch was die Integration in das Gesamtsystem angeht.

Anwendungstechnologien

100 % Wasserstoff in der Glasproduktion
SCHOTT AG

SCHOTT hat als erstes Unternehmen optisches Spezialglas mit 100 Prozent Wasserstoff im industriellen Maßstab erfolgreich hergestellt. Das Projekt ist ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der deutschen Industrie zur Defossilisierung ihrer Produktionsprozesse. Es zeigt zudem, dass Wasserstoff in der Industrie dringend benötigt wird und gibt somit von Seiten der Anwender ein positives Signal an den entstehenden Wasserstoffmarkt.

Mit dem Sonderpreis der Jury wurde das Projekt Rh2ein-Main Connect ausgezeichnet, da es als visionäres Projekt der Regionalplanung heraussticht. Das Gemeinschaftsprojekt der ENTEGA AG, Mainova AG, ESWE Versorgungs AG, Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, e-netz Südhessen AG, NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Open Grid Europe GmbH und GASCADE Gastransport GmbH zeigt, wie wichtig die regionalen Akteure für den Wasserstoffmarkthochlauf sind. Der starke Verbund aus regionalen Unternehmen verknüpft die Industrie- und Gewerbeversorgung mit der Stadtteilversorgung und nimmt sich dabei der wichtigen Aufgabe an, das Gasverteilnetz zu transformieren und an das Wasserstoffkernnetz anzuschließen.

Während des gesamten Oktobers konnte zudem für alle neun nominierten Projekte für den Publikumspreis abgestimmt werden. Insgesamt wurden 4.181 Stimmen abgegeben. Gewonnen hat dabei das Projekt H2-Speicher Epe von der RWE Gas Storage West GmbH, das auch in der Kategorie Transport und Infrastruktur von der Jury als Preisträger ausgewählt wurde. Dass auch die Wahl des Publikumspreises auf dieses Projekt fällt, zeigt wie relevant der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur inklusive der Speicher ist.

Die ausgezeichneten Projekte geben allesamt positive Signale an den Wasserstoffmarkt und unterstreichen die Rolle der neuen Gase. Denn nur mit grünen Elektronen und grünen Molekülen wird der Aufbau eines klimaneutralen und versorgungssicheren Energiesystems möglich.

Kategorien


Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, und seine Landesorganisationen vertreten über 2.000 Unternehmen. Das Spektrum der Mitglieder reicht von lokalen und kommunalen über regionale bis hin zu überregionalen Unternehmen. Sie repräsentieren rund 90 Prozent des Strom­ und gut 60 Prozent des Nah­ und Fernwärmeabsatzes, 90 Prozent des Erdgasabsatzes, über 90 Prozent der Energienetze sowie 80 Prozent der Trinkwasser­-Förderung und rund ein Drittel der Abwasser­-Entsorgung in Deutschland. www.bdew.de

Kontakt: Julia Löffelholz, Tel: +49 30 300199­1168, E-Mail: presse@bdew.de

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas­ und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen rund 14.000 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der DVGW ist die im Energiewirtschaftsgesetz benannte Institution für Wasserstoffinfrastrukturen. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas­ und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas­ und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas­ und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral. www.dvgw.de

Kontakt: Lars Wagner, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: +49 30 7947­3664, E-Mail: presse@dvgw.de

Zukunft Gas ist die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Der Branchenver­ band bündelt die Interessen der Mitglieder und tritt gegenüber Öffentlichkeit, Politik sowie

Verbraucherinnen und Verbrauchern auf. Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen setzt sich der Verband dafür ein, dass die Potenziale von Wasserstoff, Biogas und Erdgas sowie der bestehenden Gasinfrastruktur genutzt werden, informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die gasförmige Energieträger für unsere Gesellschaft bieten, und treibt die Transformation der Gasbranche hin zu neuen Gasen voran. Getragen wird der Verband von führenden Unternehmen der Gas­ und Wasserstoffwirtschaft. Weitere Branchenverbände und die Heizgeräteindustrie unterstützen Zukunft Gas als Partner. www.gas.info

Kontakt: Charlie Grüneberg, Leiter Kommunikation, Tel.: +49 171 2402630, E-Mail: presse@gas.info

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