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Erstes Medikament zur Behandlung der Fettleber - Magen-Darm-Ärzte rechnen Ende des Jahres mit der Verfügbarkeit
Die medikamentöse Therapie gehört wegen der wichtigen Auswahl geeigneter Patienten in die Hand des fachärztlichen Spezialisten.

Pressemitteilung -

Erstes Medikament zur Behandlung der Fettleber - Magen-Darm-Ärzte rechnen Ende des Jahres mit der Verfügbarkeit

„Die Behandlung der Fettleber wird eine große Herausforderung für die ambulante Versorgung“, konstatiert Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Die medikamentöse Therapie gehört wegen der wichtigen Auswahl geeigneter Patienten, nämlich denen, die eine Fettleber mit fortgeschrittener Vernarbung der Leber haben, in die Hand des fachärztlichen Spezialisten. Die zunehmende Anzahl der Betroffenen und deren damit einhergehende erhöhte Sterblichkeit zeigen mehr als deutlich, wie dringend die etablierten fachärztlichen Strukturen auch künftig benötigt werden.“

Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung ist in Deutschland etwa ein Viertel der Bevölkerung von der stoffwechselbedingten Fettlebererkrankung betroffen. Die Fetteinlagerung in der Leber schädigt das Organ und führt häufig zu Vernarbungen und Funktionseinschränkungen, die langfristig in einer Leberzirrhose und Leberkrebs münden können.

„Die Erkrankung tritt mit rasant ansteigender Tendenz im Zusammenhang mit weit verbreiteten Störungen des Stoffwechsels sowie insbesondere im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes auf“, warnt der bng-Leber-Experte Prof. Wolf Peter Hofmann. EU-weit ist jetzt erstmals ein bereits seit mehr als einem Jahr in den USA verfügbares Arzneimittel zur Behandlung zugelassen worden. „Damit haben wir endlich eine erste medikamentöse Möglichkeit, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen“, erklärt Prof. Hofmann.

Der neue Wirkstoff kann bei vielen Erkrankten begleitend zu Veränderungen des Lebensstil dazu beitragen, die Lebergesundheit zu verbessern. Der Berufsverband wird rechtzeitig bis zur Verfügbarkeit des Medikaments Ende des Jahres Therapieempfehlungen für seine Mitglieder bereitstellen. „Es handelt sich aber nicht um ein Wundermittel“, dämpft der niedergelassene Leberspezialist überzogene Erwartungen. „Entscheidend bleibt weiterhin die Umstellung der Lebensgewohnheiten, d.h. in erster Linie ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung. Darüber hinaus ist die Therapie derzeit reserviert für Patienten mit Fettleber und fortgeschrittener Vernarbung der Leber.“

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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

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