Direkt zum Inhalt springen

News -

Greenpeace-Stellungnahme zur Wahl der neuen ISA-Generalsekretärin

Kingston, Jamaika, 2. August 2024 – Die Ozeanographin Leticia Carvalho wird Michael Lodge als Generalsekretärin der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) ablösen und ab 2025 die Leitung übernehmen. Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann sieht in der Wahl die Chance für eine Neuausrichtung:

“Mit Leticia Carvalho hat eine Diplomatin mit Erfahrung im internationalen Meeresschutz das Ruder übernommen. Die ISA hat sich durch ihre vorige Leitung zu lange von der Industrie treiben lassen, die auf einen schnellen Beginn des Tiefseebergbaus drängt. Es ist jetzt an Carvalho zu beweisen, dass sie die Verpflichtung der ISA versteht, den einzigen noch unberührten Lebensraum der Erde zu erhalten.

Während die Treiber des Tiefseebergbaus trotz aller Warnungen die Zerstörung der Tiefsee in Kauf nehmen, erkennen immer mehr Staaten, wie wichtig der Schutz des größten Lebensraums der Erde ist. Im Laufe der ISA-Verhandlungen haben sich fünf weitere Staaten für einen Stopp beim Tiefseebergbau ausgesprochen. Damit vertreten nun 32 Nationen diese Position. Es ist entscheidend, dass weitere Länder ihrem Beispiel folgen und den Widerstand gegen den drohenden Start des Tiefseebergbaus stärken. Ein wichtiges Instrument dafür ist der unter anderem von Deutschland eingebrachte Vorschlag für eine allgemeine Grundsatzregelung. Diese Regelung muss strenge Maßnahmen zur Bewahrung der Meeresumwelt beinhalten und könnte den Weg zu einem Moratorium ebnen.”

Hintergrund: Im Gegensatz zum Mining Code stellt die “General Policy for the protection and preservation of the marine environment” eine allgemeine Grundsatzregelung zum Schutz der Meeresumwelt dar. Dieser Vorschlag, der von Deutschland, Brasilien, Chile, Costa Rica, Frankreich, Irland, Palau, der Schweiz und Vanuatu eingereicht wurde, zielt darauf ab, Maßnahmen und Regelungen zu etablieren, um die Tiefsee vor Zerstörung zu bewahren. Eine solche Regelung könnte zukünftig unter anderem auch ein Moratorium für den Tiefseebergbau umfassen.

Für Rückfragen erreichen Sie Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann, Tel. +49 151 56636850 oder daniela.herrmann@greenpeace.org, und Pressesprecherin Andi Nolte unter Tel. +49 175-2083755 oder andrea.nolte@greenpeace.org.

Kategorien

Kontakt