Pressemitteilung -
Greenpeace-Umfrage: Mehrheit der Jugendlichen sieht Grundrechte durch Wehrpflicht bedroht
Junge Menschen fordern Mitsprache und würden Kriegsdienst mehrheitlich verweigern
Hamburg, 15. 10. 2025 – Eine Mehrheit junger Erwachsener (57 Prozent) lehnt die Rückkehr zur Wehrpflicht ab, 61 Prozent sehen darin einen erheblichen Eingriff in die persönlichen Grundrechte junger Menschen. Das zeigt eine von Greenpeace beauftragte Umfrage unter 16- bis 25-Jährigen. Sie ist bevölkerungsrepräsentativ für diese Zielgruppe und wird vor der morgigen ersten Bundestagsdebatte zum geplanten Wehrdienstgesetz veröffentlicht. Besonders deutlich: 74 Prozent der Befragten wünschen sich, in die politische Diskussion um die Wehrpflicht aktiv einbezogen zu werden. Sollte die erste Lesung im Bundestag wie geplant am Donnerstag stattfinden, wird die Greenpeace Jugend zu diesem Anlass auf die Stimmen junger Menschen aufmerksam machen. Unter dem Motto „Wir wollen nicht in unsere Zukunft marschieren“ fordern sie, in der Debatte mit ihrer Perspektive gehört zu werden.
„Die Ergebnisse zeigen: Junge Menschen wollen mitreden, wenn es um ihre Zukunft und ihre Freiheitsrechte geht. Die Bundesregierung muss bei ihrer Diskussion über die Wehrpflicht die Rechte und Bedürfnisse junger Menschen ernst nehmen und einbeziehen“, sagt Oliver Salge, Greenpeace-Experte für Frieden und Abrüstung.
Über die Hälfte der Befragten würde den Dienst an der Waffe verweigern
Kritisch sehen die Befragten die geplante einseitige Verpflichtung junger Männer zwischen 18 und 25 Jahren. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der befragten jungen Männer und Frauen empfindet sie als ungerecht. Die Hälfte der Befragten fühlt sich durch die aktuelle Debatte persönlich bedroht. Nur 40 Prozent wären bereit, einen Wehrdienst zu leisten. Eine Mehrheit von 54 Prozent würde den Dienst an der Waffe verweigern.
Ein kürzlich von Greenpeace in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten zeigt zudem: Zentrale Elemente des Gesetzentwurfs zur Änderung des Wehrdienstes (WDModG) verstoßen gegen die Verfassung. Besonders problematisch ist die geplante Möglichkeit, die Wehrpflicht per einfacher Rechtsverordnung einzuführen, sowie die vorgesehene Auswahlwehrpflicht, nach der künftig per Los darüber entschieden werden soll, wer zur Bundeswehr gehen muss. „Statt Sicherheit bringt die Wehrpflicht Ungerechtigkeit und Zwang. Junge Menschen brauchen Perspektiven, keinen Pflichtdienst“, sagt Salge.
Die Umfrageergebnisse finden Sie hier.
Die gesamten Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Greenpeace Datenportal.
Das Rechtsgutachten von September 2025 finden Sie hier.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 0171-6035531 und osalge@greenpeace.org oder Pressesprecherin Luisa Lamm, Tel. 0175-4193280. Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040-30618-340, presse@greenpeace.de, presseportal.greenpeace.de, www.greenpeace.de
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