Pressemitteilung -
Per Auto auf Spurensuche: SH Netz startet mobile Kontrolle der Gasleitungen im Kreis Steinburg
Pilotprojekt in vier Kommunen soll neue Erkenntnisse liefern. Innovative fahrzeuggestützte Technik erleichtert Netzüberwachung.
Unterwegs mit moderner Messtechnik von Schütz GmbH Messtechnik Lahr auf den Straßen Steinburgs: Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) setzt erstmals die fahrzeuggestützte Gasleitungsüberprüfung ein. In einem Pilotprojekt im Kreis Steinburg sollen zunächst rund 120 Kilometer Gasleitungen in den Gemeinden Hohenlockstedt, Münsterdorf, Oldendorf und Brokdorf per Auto überprüft werden.
Dabei handelt es sich um kein gewöhnliches Auto: Das Fahrzeug ist ausgestattet mit dem fahrzeuggestützten System zur Überprüfung der Erdgasleitungen mittels Konzentrations- und Windmessung der Atmosphäre der Firma Schütz GmbH Messtechnik Lahr. Das Unternehmen ist für SH Netz im Einsatz. Über einen Ansaugstutzen im Bereich der Stoßstange des Fahrzeugs wird die Umgebungsluft aufgenommen und zur Analyseeinheit im Kofferraum des Autos geleitet. Dort überprüft ein Lasersensor die Umgebungsluft auf Methan und Ethan. Der Sensor erkennt bereits Methan- und Ethan-Moleküle bis zu einem Milliardstel. Die verbaute Software setzt die erfassten Werte in Relation zur Windrichtung, die mit einer weiteren Sonde auf dem Fahrzeugdach gemessen wird. Die Ergebnisse werden kartographiert und dokumentiert. So können weiträumig etwaige Austrittsstellen geortet werden.
„Das System weist eine sehr gute Abdeckung auf – wir können damit einen Umkreis von bis zu 15 Metern untersuchen“, sagt Florian Schäfe, Projektleiter in der Netzüberwachung bei SH Netz. Dadurch können sowohl Versorgungsleitungen – die meist unterhalb von Straßen oder Geh- und Radwegen liegen – als auch Hausanschlussleitungen überprüft werden. „Um möglichst genaue Messergebnisse zu bekommen, werden die überprüften Abschnitte vier Mal zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Witterungsbedingungen abgefahren“, erklärt Florian Schäfe. Mehrfache Kontrollen schließen fehlerhafte Ergebnisse aus. Das Fahrzeug kann bei der Kontrolle maximal 50 Stundenkilometer schnell fahren. Sollte einmal eine Leckage festgestellt werden, wird die Schadstelle zu Fuß genau lokalisiert. SH Netz setzt die betroffene Leitung anschließend schnellstmöglich instand.
„Die neue fahrzeuggestützte Leitungsüberprüfung erleichtert uns die Netzüberwachung“, sagt Hauke May, zuständig für die Überwachung des Gasnetzes am Standort Dägeling von SH Netz. „So können wir mit geringem Aufwand große Leitungsstrecken in kurzer Zeit kontrollieren.“ Das System erleichtert SH Netz die Überprüfung der Gasleitungen nach der zukünftigen Verordnung G465-4-IV des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches). Die fahrzeuggestützte Kontrolle ergänzt die regelmäßig stattfindenden Überprüfungen durch Gasspürer zu Fuß sowie durch spezielle Drohnen aus der Luft. Läuft das Pilotprojekt erfolgreich, so wird SH Netz die neue Technik flächendeckend zur Überwachung ihres Leitungsnetzes einsetzen.
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Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die HanseWerk-Gruppe ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, den Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung in mehreren Stufen entsprechend um.
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Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt SH Netz ihre sämtlichen Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen entsprechend um. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.