Pressemitteilung -
Projekt von Hephata-Schule und Schule im Ostergrund: Jugendliche veröffentlichen Kurzgeschichten
Wer kennt das nicht? Man liest ein Buch – und im Kopf entstehen lebendige Bilder: von Charakteren, Situationen, ganzen Szenen. Beim hessenweiten Schreibprojekt „Lautschriften – Vom Film zum Buch“ läuft es genau andersherum: Ein kurzer Stummfilm regt die Fantasie an und wird zum Ausgangspunkt für literarische Texte. Erstmalig haben in diesem Jahr auch Schüler*innen der Hephata Herrmann-Schuchard-Schule (HSS) und der Haupt- und Realschule im Ostergrund gemeinsam daran teilgenommen. Ihre Texte werden nun in einem Buch im Fischer Sauerländer Verlag veröffentlicht.
Im Zentrum des Projekts steht ein kurzer Stummfilm, der die Schüler*innen dazu inspirieren soll, eigene Texte zu verfassen – egal ob Gedicht, Prosa, Fantasy- oder Horrorgeschichte. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Unterstützung erhalten sie dabei von erfahrenen Autor*innen. In diesem Fall war es Stefan Petermann, Autor und Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Thüringen, der das Projekt bereits seit vier Jahren begleitet. Für ihn war es ebenfalls eine Premiere, dass Schülerinnen mit und ohne Behinderung gemeinsam schreiben, lesen und gestalten. „Ich empfinde es als Luxus, die Geschichten der Schülerinnen zu hören“, sagt er.
Insgesamt nahmen acht Schüler*innen im Alter zwischen 17 und 18 Jahren an dem Projekt teil, das im Februar dieses Jahres begann. In fünf Sitzungen arbeiteten sie gemeinsam mit dem Autor an ihren Texten. „Für unsere Schülerinnen, die eine Schule mit Förderschwerpunkt besuchen, stand vor allem die Inklusion im Mittelpunkt“, erklärt Tina Pistor, Lehrerin an der HSS. Die Jugendlichen hätten sich immer sehr auf den Besuch in der Schule im Ostergrund gefreut. „Es hat ihnen ein gutes Gefühl gegeben, gemeinsam mit Schülerinnen einer Regelschule an etwas zu arbeiten“, so Pistor.
Auch die Schülerinnen der Schule im Ostergrund waren begeistert, berichtet Lehrerin Stephanie Strasser: „Wir haben das Projekt jenen Schülerinnen vorgeschlagen, die bereits im Wahlpflichtkurs ‚Debattieren‘ sind. Sie sind gut im Sprechen, und wir hatten den Eindruck, dass einige wirklich Lust auf das Schreiben hatten.“ Darunter etwa Chantal Voyna, die gerne Hip-Hop-Texte schreibt. „Sie konnte sich einiges handwerklich abschauen und denkt darüber nach, noch weitere Geschichten zu schreiben“, sagt Strasser.
„Es ist immer wieder beeindruckend, wie fantasievoll die Jugendlichen sind“, betont Petermann. „Aus einer einzigen Szene entstanden drei völlig unterschiedliche Kurzgeschichten.“ Eine weitere Besonderheit des Projekts: die Veröffentlichung der Texte in Buchform. Nach den fünf Doppelsitzungen verfassten alle Schüler*innen ihre Geschichten, trugen sie in der Gruppe vor und diskutierten sie gemeinsam. Nach einem kleinen Lektorat gehen die Geschichten in den Druck. „Mir ist wichtig, dass die Schüler*innen selbst entscheiden, ob die Korrekturen in Ordnung sind oder nicht“, betont Petermann.
Sobald das Buch erschienen ist, soll es eine feierliche Abschlussveranstaltung geben, bei der das Werk und die Geschichten vorgestellt werden. Tamara Lohse vom Hephata-Projekt Dezentralisierung/Sozialraumteam, die das Projekt ins Leben gerufen und die Koordination zwischen den beiden Schulen übernommen hat, kündigt an: „Das wird noch einmal ein ganz besonderes Ereignis für die Jugendlichen.“
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