Pressemitteilung -
Traumasensible Pflege im Fokus: Fortbildungsreihe in der Hephata-Klinik
Wie gestaltet man die Arbeit in der Pflege traumasensibel? Welche Methoden gibt es, um Patientinnen und Patienten noch besser zu unterstützen? Damit und mit vielen weiteren Aspekten beschäftigten sich rund 20 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen der Hephata-Klinik in der viertägigen Fortbildungsreihe „Traumasensible Pflege“.
„Traumasensible Gestaltung der Pflege und Begleitung hilft den Patientinnen und Patienten und den Mitarbeitenden gleichermaßen“, erklärt Pfarrer Thorsten Garbitz, Traumapädagoge und Dozent der Hephata Akademie. In der Pflege traumasensibel zu arbeiten, bedeute vor allem, dass „die Traumata der Patientinnen und Patienten so wenig wie möglich reaktiviert werden, und dass sie auch im Klinikalltag so viel Stabilisierung wie möglich erhalten können“. Häufig hätten Patientinnen und Patienten traumatische Erfahrungen gemacht, die ihr aktuelles Erleben und Verhalten in erheblichem Maße bestimmen und zu unerwarteten Reaktionen führen können.
Um diesem Anspruch nachzukommen, konzipierten Pfarrer Thorsten Garbitz und Christiane Grattenthaler, leitende Oberärztin in der Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, gemeinsam die Fortbildungsreihe. „Es gibt einen konkreten Bedarf, da wir viele Patientinnen und Patienten mit Traumaerfahrungen betreuen. Mit der Fortbildungsreihe möchten wir den Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Arbeitsbereichen mehr Handwerkzeug für ihre Arbeit geben“, sagt Christiane Grattenthaler.
Das ist mit den insgesamt vier Workshops, die im Herbst 2024 gestartet sind, gelungen. Inhaltlich wurde den Teilnehmenden vieles näher gebracht: von Grundlagen der traumasensiblen Pflege und Beziehungsgestaltung über Übungen zu stabilisierenden Interventionen und traumasensibler Gesprächsführung bis hin zu Selbstfürsorge.
„Wenn der Patient beispielsweise immer gleich reagiert, ist das irgendwann frustrierend. Aber wenn man weiß, was der Grund für das Verhalten des Patienten ist, hat man mehr Geduld“, sagt Helena Jaramanas. Sie ist Pflegefachkraft in der Psychiatrischen Institutsambulanz. „So kann man sich besser auf die Situation vorbereiten.“ Als Methode, die während der Fortbildungsreihe thematisiert wurde, nennt sie beispielsweise eine Reorientierungsübung. Damit kann man Patientinnen und Patienten gedanklich wieder in die Gegenwart bringen und Angstzustände unterbrechen. „Dann ist der Patient wieder im Hier und Jetzt“, sagt Jaramanas. Ihre Kollegin Julia Zander, Pflegefachkraft in der Hephata-Klinik, ergänzt: „Durch die Übungen in der Fortbildung haben wir mehr Hintergrundwissen.“
Auch Nadjeshda Erhardt, Psychologin in der psychiatrischen Tagesklinik Hephatas, konnte Einiges aus der Fortbildung mitnehmen. „Es ist immer wieder gut, das eigene Wissen aufzufrischen und auch den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu stärken“, sagt sie.
Für die Zukunft seien weitere Fortbildungstermine geplant, erzählt Christiane Grattenthaler. „Es ist wichtig, das Wissen zu reaktivieren, zu teilen und abzurufen. Auch der Austausch zwischen den Berufsgruppen, das interdisziplinäre Arbeiten also, ist wichtig. Es bereichert die Arbeit und alle Berufsgruppen, aber insbesondere die uns anvertrauten Patienten und Patientinnen profitieren.“
Bildunterschrift:
Nahmen an der Fortbildungsreihe teil (von links): Birgit Knobloch, Jana Schildwächter, Alexandra Mayer, Steffi Gimpel, Thorsten Garbitz, Julia Zander, Ulrike Selentschik, Helena Jaramanas, Carina Lies, Rosemarie Kohl, Nadejshda Erhardt, Christiane Grattenthaler und Lorena Milz-Biesenroth.
An der Fortbildungsreihe nahmen außerdem teil: Tanja Hesse, Tina Schorbach, Julia Fenner, Vladislav Konstantinov, Leyla Köseoglu, Karim Abourafia, Jessica Stöcker, Astrid Höhl, Anita Zimmermann und Anne Becker.
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