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Pressemitteilung -

LEW Verteilnetz modernisiert 110-kV-Leitung zwischen Schwabbruck und Schongau: Mehr Kapazität für erneuerbare Energien in der Region

  • Erneuerung der 6,9 Kilometer langen Leitung mit Kombination aus Freileitung und Erdkabel
  • Höhere Übertragungskapazität für mehr Einspeisung aus erneuerbaren Energien
  • Abschluss der Arbeiten bis voraussichtlich Anfang 2027


Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat Ende Oktober mit der Erneuerung der 110-kV-Leitung zwischen Schwabbruck und dem Umspannwerk in Schongau begonnen. Die 1956 errichtete, rund sieben Kilometer lange Hochspannungsleitung ist für die Stromversorgung der Region von zentraler Bedeutung. Die LVN ersetzt die Leitung größtenteils in der bestehenden Trasse und kombiniert dabei Freileitung und Erdkabel: Den ersten Abschnitt von Schwabbruck bis südwestlich von Altenstadt erneuert die LVN als 4,7 Kilometer lange Freileitung mit 17 neuen Masten. Den anschließenden 2,2 Kilometer langen Abschnitt von Altenstadt bis zum Umspannwerk Schongau verlegt die LVN auf Wunsch der Gemeinde als Erdkabel. Im Rahmen der Arbeiten baut die LVN zudem 24 alte Freileitungsmasten ab. Durch die Modernisierung steigert die LVN die Übertragungskapazität der Leitung und schafft damit die Voraussetzung, mehr Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einzuspeisen und die Versorgungssicherheit in der Region zu stärken. Die LVN investiert insgesamt 8,2 Millionen Euro.


Planung in enger Abstimmung mit Gemeinden


Die 110-kV-Freileitung beginnt nordöstlich des Mooshofs, verläuft zwischen Schwabsoien und Schwabbruck und endet etwas südwestlich von Altenstadt. Ab Altenstadt führt die Leitung etwa 2,2 Kilometer als Erdkabel südlich der Gemeinde bis zum Umspannwerk Schongau. Die LVN hat die Planung der Leitungserneuerung in enger Abstimmung mit den drei betroffenen Gemeinden entwickelt. In Schwabsoien und Schwabbruck hat die LVN einzelne Maststandorte optimiert, um die Leitung weiter von Wohnbebauung wegzuführen und das lokale Bergpanorama zu bewahren. Die Gemeinde Altenstadt hat die Fortführung der Leitung als Erdkabel gewünscht und trägt anteilig die dafür anfallenden Mehrkosten.


Baubeginn mit Erdverkabelung


Ab Ende Oktober beginnt die LVN zunächst mit der Erdverkabelung zwischen Altenstadt und dem Umspannwerk Schongau. Im ersten Schritt trägt das ausführende Bauunternehmen den Oberboden entlang der Erdkabeltrasse ab. Das dient dem Bodenschutz, indem es verhindert, dass sich die Bodenschichten vermischen. Mithilfe des sogenannten Pflugverfahrens verlegt das ausführende Bauunternehmen anschließend zunächst Kabelschutzrohre. Eine Zugmaschine, beispielsweise ein LKW, fährt die Trasse entlang und zieht dabei den Verlegepflug. Das Pflugschwert des Verlegefahrzeugs verdrängt das Erdreich und schafft dabei Platz für die Kabelschutzrohre, welche durch das Pflugschwert laufen und so direkt verlegt werden können. Sind die Arbeiten abgeschlossen, wird die abgetragene Erde wieder aufgeschüttet. Da der Abschnitt zu lang ist, um ein durchgehendes Kabel zu verlegen, öffnet das ausführende Bauunternehmen zum Kabeleinzug entlang der Trasse mehrere Gruben, durch die einzelne Kabelabschnitte eingezogen werden. Anschließend werden diese miteinander verbunden und getestet.


Anfang 2026 beginnt die LVN mit dem Bau der 17 neuen Stahlgittermasten zwischen Schwabsoien und Altenstadt. Im ersten Schritt werden Zufahrten zu den Maststandorten für Fahrzeuge und Baumaschinen geschaffen. Anschließend können die Betonfundamente für die neuen Masten gegossen werden. Nach einer Aushärtungszeit von etwa vier Wochen beginnt die Montage der Stahlgittermasten. Die Monteure bauen die Stahlteile dafür am Boden zusammen und heben sie mit einem Autokran auf die Fundamente. Sobald ein neuer Mast steht, können die alten Leiterseile auf die neuen Masten umgelegt werden. Anschließend baut die LVN die alten Masten zurück.


Ökologische Aufwertung der Seelache


Die LVN hat die Planung der Erneuerung eng mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt und gemeinsam Maßnahmen zur Kompensation beanspruchter Flächen erarbeitet – sowohl direkt vor Ort als auch über LVNeigene Ökokonten. Bei Ökokonten handelt es sich um Flächen, die die LVN renaturiert und für Ausgleichsmaßnahmen „auf Vorrat“ vorhält. Nordwestlich von Schwabbruck überspannt die geplante Leitung die Seelache, ein lokales Feucht- und Moorgebiet. Die LVN hat die Flächen in der Seelache erworben und wertet sie in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde ökologisch auf.


Die LVN führt die Erneuerung während des laufenden Betriebs durch und rechnet mit einem Abschluss der Arbeiten Anfang 2027. Stromkundinnen und -kunden merken von den Arbeiten nichts.


Transformation des Energiesystems braucht Netzausbau


Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt schnell und stark an. Die Lechwerke, zu denen die LVN gehört, setzen deshalb ein umfangreiches Investitionsprogramm um: Innerhalb von fünf Jahren planen die Lechwerke Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon fließt in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes.


Bestandteil dieses Programms ist die Beteiligung an einer groß angelegten Beschaffungsinitiative des E.ON-Konzerns: Für rund 300 Millionen Euro sichert sich die LVN wichtige Netzkomponenten wie Transformatoren, Schaltanlagen, Ortsnetzstationen sowie Mittel- und Niederspannungskabel. Diese langfristigen Beschaffungsverträge mit europäischen Herstellern schaffen Planungssicherheit, sichern Lieferketten und ermöglichen eine beschleunigte Umsetzung der Investitionsvorhaben in der Region.


Ein weiterer Teil fließt in Innovationsprojekte zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromverteilnetzes: Mit dem Pilotprojekt „Einspeisesteckdose“ zeigt die LVN außerdem, wie sich der Anschluss der erneuerbaren Energien ans Stromnetz effizienter und kostengünstiger gestalten lässt.


Weitere Informationen zu LVN und den Projekten finden Sie unter www.lew-verteilnetz.de.

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Über die LEW Verteilnetz GmbH

Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG.

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