Pressemitteilung -
Pilotprojekt reduziert CO2-Emissionen bei Bau und Betrieb: Die LEW Verteilnetz errichtet bei Holzheim Umspannwerk mit klimaschonenden Technologien
- Holzbauteile, PV-Anlage zum Eigenstromverbrauch und SF6-freie, luftisolierte Schaltanlage ermöglichen fast 5.000 Tonnen CO₂-Einsparung
- Wertinger Unternehmen liefert Fertigbauteile aus Holz
- Umspannwerk leistet wichtigen Beitrag zur Energiewende und Versorgungssicherheit in der Region
Die LEW Verteilnetz (LVN), Betreiberin des regionalen Stromverteilnetzes, plant bei Holzheim (Landkreis Dillingen an der Donau) ein zukunftsweisendes Umspannwerk. Das Besondere: Durch eine luftisolierte 20-kV-Schaltanlage und eine erstmals bei LVN eingesetzte Holzbauweise kann die LVN die CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen um bis zu 5.000 Tonnen senken – das entspricht dem durchschnittlichen Jahresausstoß von etwa 250 Haushalten. So entsteht ein Umspannwerk, das nicht nur die Energieversorgung der Region sichert, sondern auch zeigt, wie sich Versorgungssicherheit und Klimaschutz erfolgreich verbinden lassen. Es ist eines der ersten Umspannwerksprojekte dieser Art in Deutschland. Das Umspannwerk schafft ab Ende 2026 dringend benötigte Kapazitäten für die Einspeisung von regional erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien ins regionale Stromverteilnetz.
Klimafreundliche Bauweise und Technik
„Bei den Schalt- und Technikgebäuden des Umspannwerks Holzheim setzen wir erstmals auf eine innovative Holzbauweise. Die oberirdischen Gebäudeteile sind komplett aus Brettsperrholz gefertigt. Die Fertigbauteile stammen von einem Holzbauunternehmen aus dem nahegelegenen Wertingen. Dadurch reduzieren wir den CO₂-Ausstoß beim Bau und schaffen eine langlebige, wirtschaftliche Lösung mit Komponenten aus der Region“, erklärt Philipp Gierl, Bauprojektleiter bei der LVN.
Auch im laufenden Betrieb punktet das Umspannwerk durch Nachhaltigkeit: Auf den Gebäudedächern werden Solaranlagen installiert. Sie decken den Eigenstrombedarf der Anlage mit grünem Strom. Die eingesetzte 20-kV-Schaltanlage kommt ohne das klimaschädliche Isoliergas SF6 aus und nutzt stattdessen Luft als Isoliermedium.
Darüber hinaus ergreift die LVN am Standort Holzheim umfangreiche Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz: Auf dem rund 6.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen drei Mikrohabitate, darunter Totholzbereiche, Sandhaufen und eine Wassermulde. Zudem werden heimische Sträucher und Bäume wie Feldahorn, Ulme und Buche gepflanzt, um die Biodiversität weiter zu fördern.
Bauphasen im Überblick
Das Umspannwerk entsteht am nördlichen Rand der Gemeinde Holzheim. Die Bauarbeiten gliedern sich in mehrere Phasen. Zunächst wird auf der Baufläche der Oberboden abgetragen. Im Rahmen der Tiefbauarbeiten lässt die LVN anschließend die Keller der beiden Gebäude ausheben, damit anschließend das Technikgebäude und das Gebäude für die 20-kV-Schaltanlage errichtet werden können. Die Installation der technischen Anlagen, darunter die 20-kV-Schaltanlage, ist für Anfang 2026 geplant. Danach sollen die beiden Hochspannungs-Transformatoren mit einer Leistung von 80 bzw. 40 Megavoltampere (MVA) angeliefert werden – sie sind die Herzstücke des Umspannwerks und wandeln den Strom zwischen den verschiedenen Spannungsebenen um.
Die LVN plant, die Bauarbeiten bis Ende 2026 abzuschließen. Zwei 110-kV-Erdkabel verbinden das Umspannwerk künftig mit dem Hochspannungsnetz. Anschließend wird es getestet und soll bis Ende 2026 in Betrieb gehen.
Transformation des Energiesystems braucht Netzausbau
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt schnell und stark an. Die Lechwerke, zu denen die LVN gehört, setzen deshalb ein umfangreiches Investitionsprogramm um: Innerhalb von fünf Jahren planen die Lechwerke Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon fließt in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes.
Bestandteil dieses Programms ist die Beteiligung an einer groß angelegten Beschaffungsinitiative des E.ON-Konzerns: Für rund 300 Millionen Euro sichert sich die LVN wichtige Netzkomponenten wie Transformatoren, Schaltanlagen, Ortsnetzstationen sowie Mittel- und Niederspannungskabel. Diese langfristigen Beschaffungsverträge mit europäischen Herstellern schaffen Planungssicherheit, sichern Lieferketten und ermöglichen eine beschleunigte Umsetzung der Investitionsvorhaben in der Region.
Ein weiterer Teil fließt in Innovationsprojekte zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromverteilnetzes: Mit dem Pilotprojekt „Einspeisesteckdose“ zeigt die LVN außerdem, wie sich der Anschluss der erneuerbaren Energien ans Stromnetz effizienter und kostengünstiger gestalten lässt.
Weitere Informationen zu LVN und den Projekten finden Sie unter www.lew-verteilnetz.de.
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Über die LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG.