Pressemitteilung -
Regionale Versorgungssicherheit stärken: Die LEW Verteilnetz hat Umspannwerk in Senden erneuert
- Installation moderner, digitaler Steuerungstechnik
- Investition von rund zwei Millionen Euro
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat im August die Erneuerung des Umspannwerks in Senden abgeschlossen. Ein großer Teil der Anlagentechnik stammte noch aus den 1980er Jahren und musste altersbedingt erneuert und auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Das gemeinsam mit den Ulmer Stadtwerken betriebene Umspannwerk spielt eine wichtige Rolle für die Versorgung der Stadt Senden und der zahlreichen Industriebetriebe in der Region. Mit der Modernisierung stellt die LVN die lokale Netzinfrastruktur zukunftssicher auf.
Erneuerung der Hochspannungsgeräte im laufenden Betrieb
Im Rahmen der Bauarbeiten hat die LVN die Hochspannungsgeräte des Umspannwerks modernisiert. Dazu zählen Komponenten wie Leistungsschalter oder Kombiwandler. Sie verbinden die im Umspannwerk ankommenden Freileitungen mit der restlichen Technik des Umspannwerks – zum Beispiel den Transformatoren.
„Bei der Erneuerung der Hochspannungsgeräte haben wir sogenannte Baueinsatzkabel verwendet“, erläutert Thomas Lindenmayr, Projektleiter bei der LVN. „Die Baueinsatzkabel funktionieren wie temporäre Stromleitungen. Sie verbinden die Freileitung direkt mit den Transformatoren, auch ohne die Hochspannungsgeräte. Der Strom konnte so wie gewohnt weiterfließen – Stromkundinnen und -kunden haben von der Erneuerung also nichts gemerkt.“
Verbesserte Steuerung mit moderner Anlagentechnik
Auch die Leit- und Sekundärtechnik hat die LVN erneuert. Sie dient der Steuerung und Messung interner Vorgänge im Umspannwerk – zum Beispiel dem Stromfluss. Mit neuer digitaler Technik kann die LVN diese Daten direkt aus der zentralen Netzleitstelle in Augsburg einsehen und das Umspannwerk effizienter steuern. Auch Störungen oder Fehler kann die LVN so schneller orten und beheben. Das stärkt die regionale Versorgungssicherheit weiter.
Bereits Ende letzten Jahres hat die LVN ein neues Technikgebäude auf dem Umspannwerksgelände errichtet, in dem der Großteil der internen Leit- und Sekundärtechnik untergebracht ist.
Aktuell finden auf dem Umspannwerksgelände noch Rest- und Aufräumarbeiten statt. Die LVN hat rund zwei Millionen Euro in die Modernisierung investiert.
Transformation des Energiesystems braucht Netzausbau
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt schnell und stark an. Die Lechwerke, zu denen die LVN gehört, setzen deshalb ein umfangreiches Investitionsprogramm um: Innerhalb von fünf Jahren planen die Lechwerke Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon fließt in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes.
Bestandteil dieses Programms ist die Beteiligung an einer groß angelegten Beschaffungsinitiative des E.ON-Konzerns: Für rund 300 Millionen Euro sichert sich die LVN wichtige Netzkomponenten wie Transformatoren, Schaltanlagen, Ortsnetzstationen sowie Mittel- und Niederspannungskabel. Diese langfristigen Beschaffungsverträge mit europäischen Herstellern schaffen Planungssicherheit, sichern Lieferketten und ermöglichen eine beschleunigte Umsetzung der Investitionsvorhaben in der Region.
Ein weiterer Teil fließt in Innovationsprojekte zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromverteilnetzes: Mit dem Pilotprojekt „Einspeisesteckdose“ zeigt die LVN außerdem, wie sich der Anschluss der erneuerbaren Energien ans Stromnetz effizienter und kostengünstiger gestalten lässt.
Weitere Informationen zum Verteilnetzbetreiber LVN finden Sie unter
So funktioniert das Stromnetz in Deutschland:
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung).
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze nehmen den in den Großkraftwerken produzierten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) über lange Entfernungen zu den Verbrauchsschwerpunkten.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch auf der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz zurückgespeist.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerke beziehungsweise die Ortsnetzstationen und Trafohäuschen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
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Über die LEW Verteilnetz GmbH
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG.