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Global Gender Gap Report 2023: Frauen in Führungspositionen – Wirtschaftskrise dreht die Uhr zurück

Pressemitteilung -

Global Gender Gap Report 2023: Frauen in Führungspositionen – Wirtschaftskrise dreht die Uhr zurück

  • Neue LinkedIn Daten für den WEF Global Gender Gap Report 2023 zeigen: Neueinstellung von Frauen in Führungspositionen ist weltweit auf das Niveau von 2021 gefallen
  • Keine Lehren aus der Corona-Krise: Frauen erneut stärker von der wirtschaftlichen Unsicherheit betroffen als Männer
  • Weltweit ist nur eine von vier Positionen (25 Prozent) auf C-Level ist mit einer Frau besetzt, im MINT-Bereich sogar nur eine von acht (12 Prozent). In Deutschland ist auf C-Level nicht einmal eine von fünf Positionen (18 Prozent) mit einer Frau besetzt, im MINT-Bereich weniger als jede zehnte Stelle (9 Prozent).

München, 21. Juni 2023 Gesundheitskrise, Energiekrise, Wirtschaftskrise: Die Welt befindet sich in der Dauerkrise, deren Auswirkungen die berufliche Weiterentwicklung von Frauen stärker beeinflussen als die von Männern – das zeigen neue LinkedIn Daten*, die im Rahmen des jährlichen Global Gender Gap Reports des Weltwirtschaftsforums veröffentlicht wurden.

So ist die Einstellungsrate von Frauen in Führungspositionen in den letzten acht Jahren weltweit langsam um etwa ein Prozent jährlich gestiegen. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie verlangsamte sich dieser Fortschritt, Frauen waren vom Einbruch des Arbeitsmarkts stärker betroffen als Männer. In Folge des Ukraine-Konflikts ist der weltweite Arbeitsmarkt erneut geschwächt – LinkedIn Daten zeigen, dass diese Krise die Fortschritte der letzten zwei Jahre rückgängig zu machen droht und es erneut Frauen sind, die die negativen Folgen deutlich zu spüren bekommen. Denn: Im ersten Quartal dieses Jahres sank der Frauenanteil in Führungspositionen weltweit auf 32 Prozent – ein Rückfall auf den Stand während der Pandemie im Jahr 2020. Auch ist der Anteil von Frauen, die neu in Führungspositionen eingestellt wurden, im April 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,5 Prozent zurückgegangen. Mit einem Rückgang von etwa 2 Prozent seit dem Vorjahreszeitraum zeigt sich in Deutschland ein ähnlicher Trend. Aufgrund des ohnehin niedrigen Anteils von Frauen in Führungspositionen in Deutschland (23 Prozent) ist dieser Trend besorgniserregend – in einer LinkedIn Analysen von Januar 2023 schneiden nur die Vereinigten Arabischen Emirate (20 Prozent) und Indien (19 Prozent) schlechter ab als Deutschland. Dieser rückläufige Trend ist in vielen Ländern erkennbar, so auch in den Vereinigten Staaten von Amerika (-2,9 Prozent) und in Großbritannien (-3,1 Prozent).

„In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit treffen die negativen Auswirkungen Frauen stärker als Männer – das haben wir bereits während der Pandemie beobachtet, in deren Verlauf Frauen weltweit beruflich zurückgefallen sind. Als Folge der anhaltenden Krise werden Frauen nun erneut in den Hintergrund gedrängt und die Fortschritte, die wir in den letzten Jahren erzielen konnten, wurden rückgängig gemacht”, sagt Barbara Wittmann, Country Managerin LinkedIn DACH. „Um diese Kluft zu schließen, benötigen wir eine systemische Lösung und eine Kombination aus Maßnahmen und Instrumenten. Besonders wichtig ist eine inklusive Einstellungspraxis, eine stärkere Sichtbarkeit von Frauen in Spitzenpositionen sowie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten für Frauen, insbesondere in wachstums- und einkommensstarken Branchen, um diesen besorgniserregenden Trend zu korrigieren.”

Unabhängig von der jeweiligen Branche lässt sich beobachten, dass der Frauenanteil innerhalb der unterschiedlichen Karrierestufen nach oben kontinuierlich abnimmt. Im weltweiten Durchschnitt sinkt ihr Anteil auf Führungsebene auf 25 Prozent, während fast die Hälfte der Einstiegspositionen von Frauen besetzt ist. Dabei schneiden einige Branchen besser ab als andere, so sind z.B. in der Konsumgüterindustrie über die Hälfte der Einstiegspositionen (57 Prozent) mit Frauen besetzt, in Führungspositionen sind es nur noch 38 Prozent. Im Bildungswesen besetzen Frauen 60 Prozent der Einstiegspositionen, der Frauenanteil in Führungspositionen liegt hingegen nur noch bei 39 Prozent.

MINT-Berufe: Frauen deutlich unterrepräsentiert

Im MINT-Bereich sind Frauen weltweit nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Frauen machen weniger als ein Drittel (29 Prozent) der Beschäftigten im MINT-Bereich aus, ganze vier von fünf Führungspositionen werden von Männern besetzt. In Deutschland sind sogar nur ein Fünftel (20 Prozent) aller Positionen im MINT-Bereich von Frauen besetzt. Dabei gehören Jobs im MINT-Bereich zu den am schnellsten wachsenden und am stärksten nachgefragten Berufen und erweisen sich damit als Krisenresistenter als andere Berufsfelder. Auch wenn weltweit immer mehr Frauen einen MINT-Abschluss erlangen, fällt auf, dass weniger Frauen auch eine berufliche Laufbahn in diesem Bereich einschlagen als Männer und ihr Anteil mit steigender Seniorität abnimmt: Die aktuellen Daten von LinkedIn zeigen, dass der stärkste Rückgang des Frauenanteils bereits zwischen Studienabschluss und Eintritt in die MINT-Berufswelt stattfindet – in Deutschland nimmt er um 21 Prozent ab, weltweit um 17 Prozent. Mit steigenden Karrierestufen nimmt der Anteil von Frauen weiter ab: In Deutschland liegt der Frauenanteil in Einstiegspositionen im MINT-Bereich bei 26,8 Prozent, während auf C-Level nur noch 8,8 Prozent der Positionen von Frauen besetzt werden.

„Diese Zahlen von LinkedIn zu Frauen in Führungspositionen zeigen eine Entwicklung, die mich mit Sorge erfüllt. Es gilt, die Fortschritte der letzten Jahre nicht zu verlieren. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, die sichtbar sind und anderen Frauen Vorbild sein können – das ist vor allem in männlich dominierten Berufen von großer Bedeutung. Gerade im MINT-Bereich sehen wir einen niedrigen Frauenanteil, besonders in den Chefetagen. Dabei ist das der Bereich, in dem wesentliche Beiträge für wirtschaftliches Wachstum geleistet und Innovationen betrieben werden. Gerade da ist es wichtig, dass sich gesellschaftliche Vielfalt und die Talente aller abbilden", kommentiert Bundesfamilienministerin Lisa Paus den Bericht.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir in Pressemitteilungen auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen, einzig in Zitaten nutzen wir beide Formen.

*Methodik

Wir verstehen, dass einige LinkedIn Mitglieder sich jenseits der traditionellen Geschlechterkonstruktionen „Männer“ und „Frauen“ identifizieren. Wenn sie sich nicht ausdrücklich selbst identifiziert haben, haben wir das Geschlecht der Mitglieder, die in diese Analyse einbezogen wurden, entweder anhand der in ihren Profilen verwendeten Pronomen oder anhand des Vornamens abgeleitet. Mitglieder, deren Geschlecht nicht als Mann oder Frau bestimmt werden konnte, wurden von dieser Analyse ausgeschlossen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen entspricht der Gesamtzahl der Frauen, die eine Position als Direktorin, Vizepräsidentin, C-Suite oder Partnerin innehaben, geteilt durch die Gesamtzahl der Männer und Frauen, die diese Positionen in MINT- oder Nicht-MINT-Bereichen innehaben. MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) definiert eine Sammlung von Fähigkeiten und Berufen in diesen miteinander verbundenen Bereichen. Wir definieren MINT-Fähigkeiten als solche, bei denen Absolventen eines MINT-Abschlusses mindestens fünfmal so häufig wie Nicht-MINT-Absolventen diese Fähigkeit angeben. Wir definieren MINT-Berufe als Berufe, bei denen mindestens eine der zehn wichtigsten Fähigkeiten eine MINT-Fähigkeit ist. Weitere Einzelheiten zur Methodik finden Sie hier.

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Julia Christoph

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