Pressemitteilung -
SPRIND beauftragt SolyPlus GmbH mit der Validierung seiner bahnbrechenden Technologie zur Überführung von wichtigen Biopolymeren in „Smart Materials“
Haselund, den 30. Juli 2022
SPRIND beauftragt SolyPlus GmbH mit der Validierung seiner bahnbrechenden Technologie zur Überführung von wichtigen Biopolymeren in „Smart Materials“
Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND hat die SolyPlus GmbH, eine Biotechnologie-Firma aus Haselund, Nordfriesland bei Husum, beauftragt, sein Technologieprojekt „Smart Materials aus Biopolymeren“ mit einem Volumen von knapp € 200.000 zu validieren. Smart Materials oder intelligente Werkstoffe sind steuerbare Materialien mit außergewöhnlichen mechanischen, chemischen oder pharmakologischen Eigenschaften. Diese Werkstoffe spielen eine immer größere Rolle bei der Entwicklung von neuen, vielfältig einsetzbaren, effizienten Produkten.
SolyPlus‘ Technologie erlaubt es, wichtige Biopolymere wie Hyaluronsäure oder Chitosan in Smart Materials zu überführen, die als Ausgangsmaterialien für neue, innovative Produkte dienen und deren industrielle Produktion damit möglich wird. Entsprechende Produkte bestehen beispielsweise aus reiner Hyaluronsäure. Denkbar sind Mikro-Partikel und Wundauflagen (die nicht wieder entfernt werden müssen), Mikronadeln (z.B. zur schmerzfreien und schnellen Impfung oder intradermalen Behandlung) oder orthopädische Implantate (die sich kontrolliert im Körper auflösen und somit keine zweite Operation zur Entfernung erfordern).
Zum Potenzial der neuen Technologie erklärt Dr. Joachim Bender, CEO der SolyPlus GmbH :
„Ein Patient kämpfte seit mehr als 18 Monaten trotz ärztlicher Behandlung ohne Erfolg mit einer offenen Wunde am diabetischen Fuß. Daraufhin rieten wir ihm, mit einer Art "Salzstreuer" zwei bis dreimal täglich sterile Hyaluronsäure-Mikropartikel in die Wunde zu streuen. Nach 8 Tagen hatte sich die Wunde geschlossen, so dass der Patient wieder mit ganz normalen Schuhen laufen konnte! Wenn sich diese Beobachtung reproduzieren lässt, wäre es ein echter medizinischer Durchbruch, zumal es sich auch andeutet, wie derartige Wunden zusätzlich zur Oberfläche auch in ihrem Volumen behandelt werden sollten.“
Hyaluronsäure (HA) wie auch Chitosan sind natürlich vorkommende Makromoleküle mit interessanten Anwendungsmöglichkeiten in der Kosmetik, Medizintechnik und Pharmazie. HA ist nicht-toxisch, nicht-immunogen, nicht-allergen und vollständig abbaubar im Humangewebe, so dass HA völlig ungefährlich ist und keine unerwünschten Nebeneffekte erwarten lässt.
Versucht man allerdings z.B. käufliches HA-Pulver in Wasser zu lösen, so entsteht in Abhängigkeit von der verwendeten Molekülgrößen-Mischung schon ab 1 bis 2% eine hochviskose Masse, die sich industriell nicht weiterverarbeiten lässt. Das ist auch der Grund, warum die HA-Gehalte in gängigen Hautpflege-Kosmetikprodukten 1,5% kaum überschreiten. Damit bleiben die Anwendungsmöglichkeiten weit hinter dem substanzbezogenen Potential zurück.
Hier liefert SolyPlus eine bahnbrechende Lösung, um diese Einschränkungen zu überwinden und Makromoleküle in einen neuen „Aggregatzustand“ („smart materials“) zu überführen. Diese Smart Materials können – wie Holz oder Plastik - allen gängigen industriell verfügbaren Produktionsverfahren unterzogen werden.
Die Technologie ist denkbar einfach: Man nimmt das käufliche Biopolymer-Pulver, feuchtet es an und behandelt es mechanisch. Der entstandene „Teig“ lässt sich dann trocknen und mahlen ( Hyaluronsäure-Mikropartikel), oder man walzt ihn zu Filmen oder Folien (Hyaluronsäure-Wundauflagen), oder presst ihn in Formen zu Hyaluron-Mikronadeln oder implantierbaren orthopädischen Nägeln, Schrauben oder Platten, die sich durch Kontakt mit der Körperflüssigkeit von allein gezielt auflösen. Entsprechende Prototypen wurden von SolyPlus hergestellt und patentiert.
Jetzt wurde SolyPlus von SPRIND beauftragt, diese Technologie bis Ende 2022 inklusive der genannten Prototypen physikochemisch bzgl. ihrer rheologischen Eigenschaften, ihrer Stabilität und Sterilisierbarkeit zu charakterisieren und für weitere präklinische und klinische Entwicklungen vorzubereiten.
Falls diese Charakterisierung die positiven Ergebnisse liefert, wird anschließend geprüft, wie und mit welchen Mitteln diese Produkte als Medizinprodukte bis zur Marktreife weiter entwickelt werden können.
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Wir bringen natürlich vorkommende Biopolymere in eine neue Form („Smart Materials“), damit ihr gesamtes Potenzial für hochinnovative medizintechnische und kosmetische Anwendungen genutzt werden kann. Unsere Produkte sind nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich, sondern helfen auch dabei, medizinische Engpässe zu überwinden. Inzwischen haben wir bereits fünf Produkte im Kosmetik- und Nahrungsmittelbereich auf den Markt gebracht.