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Die Teilnehmenden der Dänemark-Exkursion bei Ihrem ENORM-Besuch in Flemming, Dänemark.
Die Teilnehmenden der Dänemark-Exkursion bei Ihrem ENORM-Besuch in Flemming, Dänemark.

Pressemitteilung -

AgriFood-Innovationen hautnah: Wirtschaft und Wissenschaft erkunden nachhaltige Best-practices in Dänemark

Auf einer Exkursion zu verschiedenen Stationen mit innovativen Projekten in Dänemark informierte sich eine Delegation von Unternehmen, Forschenden, dem Niedersächsischen Landwirtschaftministerium und Wirtschaftseinrichtungen drei Tage lang über alternative Proteinquellen und Innovationen für den AgriFood-Sektor“. Im Mittelpunkt der Delegationsreise stand der gegenseitige Austausch zu Themen der alternativen Proteingewinnung. Kreislaufwirtschaft im Aquakultursektor und innovativen Stallklima- und Datenmanagement-Lösungen. Organisiert wurde die Fahrt vom Verbund Transformationsforschung:agrar Niedersachsen (Trafo:agrar) sowie dem Agrar- und Ernährungsforum Nord-West e.V. (AEF), beide mit Sitz im niedersächsischen Vechta.

Bereits bei der ersten Station, der AgroFoodParkin dänischen Aarhus, konnte die Delegation erste wichtige Kontakte zu Start-ups und Forschungseinrichtungen aufbauen.

Der AgriFoodPark ist ein führendes Innovationszentrum für die Agrar- und Lebensmittelindustrie, das Unternehmen, Start-ups, Forschungsinstitutionen und Fachkräfte zusammenzubringt. Die beiden Professoren, Lars Esbjerg und Klaus Grunert von der Aarhus Business School gaben aus wissenschaftlicher Sicht einen Einblick in aktuelle Markt- und Konsumentwicklungen und Einflussfaktoren für eine nachhaltige Entwicklung von Wertschöpfungssystemen.

Im Anschluss besichtigte die Delegation das Unternehmen DANFOREL, das sich auf die ganzheitliche Verarbeitung von Räucherforellen spezialisiert hat. Besonders hervorgehoben wurde der geringe ökologische Fußabdruck des Unternehmens, das als Modell für kreislaufbasierte Fischproduktion und -verarbeitung dient.

Nächste Station war das Tochterunternehmen der deutschen Big Dutchman AG,

SKOV A/S in Roslev. SKOV, ein Weltführer im Bereich innovative Lüftungs- und Klimasteuerungssysteme, stellte u.a. seine europaweit einzigartige Forschungs- und Entwicklungsabteilung vor. Hier werden innovative Produkte und Services zur nachhaltigen Optimierung landwirtschaftlicher Betriebe, insbesondere im Hinblick auf schnittstellenübergreifendes Datenmanagement und adaptive Klimasteuerung erarbeitet.

Ein Highlight der Exkursion war der Besuch von Europas größter Insektenzuchtanlage, ENORMmit Sitz in Flemming, einem Unternehmen, das sich auf die Produktion von Insektenprotein als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen, z.B. Soja, spezialisiert hat. Durch die Anlage führte die Landwirtin Jane Sam Lind, die mit ihrem Vater und zahlreichen Unternehmen, auch aus der Region Vechta, dieses Großprojekt umgesetzt hat. In vollständiger Auslastung soll die Anlage 100 t Insektenprotein in der Woche produzieren. Aktuell werden vornehmlich Reststoffe, z.B. aus der Milch-verarbeitung, der Gemüseproduktion und Bierverarbeitung eingesetzt. Ein Durchbruch könnte erzielt werden, so Jane Lind, sobald auch Bioabfälle aus Haushalten und Catering, Reststoffe mit veranschaulichte in ihrer Präsentation, wie organische Abfälle effektiv in wertvolle Ressourcen umgewandelt wurden und wie die schwarze Soldatenfliegenlarve in der zukünftigen Futtermittelproduktion eingesetzt werden kann. Bei ENORM dabei waren auch Studierende der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik aus Vechta, die im Dualen Studiengang „BWL“ das Modul „Agrifood“ bei Dr. Stefanie Retz, stellvertretende Leitung von Trafo:agrar belegt haben.

Abschließend bot das Unternehmen BIOREFINE aus Janderup einen Einblick in die biotechnologische Veredelung von Gras zu Protein. BIOREFINE testet derzeit verschiedene Verfahren und Ansätze, um Gras als Proteinquelle sowie als zahlreiche zentriert sich dabei auf die Umwandlung von Abfallprodukten aus der Landwirtschaft in hochwertige, nutzbare Bioprodukte wie Düngemittel, Bioenergie oder Futterzusätze.

Der Fachbeiratsvorsitzende von Trafo: agrar, Hans Joachim Harms, betonte, dass die Exkursion deutlich gemacht habe, wie wichtig unternehmerische Initiative unter entsprechenden Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen und nachhaltigen Innovationsprozess in der Agrar- und Ernährungswirtschaft ist.

Die Leiterin des Verbundes trafo:agrar, Dr. Barbara Grabkowsky, zeigte sich zum Abschluss der Exkursion beeindruckt von den dänischen Nachbarn: „Wir haben eine offene und pragmatische Innovationskultur erlebt, die hier smart gelebt wird. Dazu gehört auch ein sehr wertschätzender Umgang mit Mitarbeitenden und der Bereit-stellung vieler Angebote und attraktiver Arbeitsplätze. Von all diesen Best-practices kann die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche sehr viel lernen, um die notwendige Transformation der Branche möglichst nachhaltig zu bewerkstelligen. Gleichzeitig konnten wir viele potenzielle Projektpartner kennenlernen und unseren dänischen Gastgebern im Gegenzug auch unser wissenschaftliches Kooperationsnetzwerk als künftigen Gesprächspartner und Info-Hub für neue Entwicklungen anbieten.“

Auch der Vorsitzende des AEF, Sven Guericke, fasste nach dem Besuch zusammen:

„Die dänischen Unternehmen zeigen ein enorm hohes Innovationspotenzial im AgriFood-Sektor. Die Exkursion hat uns gezeigt, wie ein gegenseitiger Austausch auf Augenhöhe die Branche nach vorne bringen und im Zuge dessen mehr Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft geschaffen kann.“ Für eine gelingende Transformation, so Guericke, gelte das Gebot: „Transformation durch Innovation.“.

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