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Stephan Ruppaner, der Schulleiter der Alemannenschule in Wutöschingen, erklärt das Schulkonzept
Stephan Ruppaner, der Schulleiter der Alemannenschule in Wutöschingen, erklärt das Schulkonzept

Pressemitteilung -

Alemannenschule Wutöschingen zu Gast bei Premiere von „think tank future of schooling“ des Medienkompetenzzentrums Vechta | Schulen diskutieren innovative Schul- und Unterrichtskonzepte

„Unterricht? Den haben wir abgeschafft!“, „Vertretungslehrplan? Den brauchen wir nicht!“, „Klassenräume? Die Wände haben wir rausgerissen!“. Wenn Stephan Ruppaner, der Schulleiter der Alemannenschule in Wutöschingen, über sein offenes Schulkonzept spricht, dann irritiert er für gewöhnlich grundlegende Verständnisse von Schule. Auch bei seinem Impulsvortrag im Medienkompetenzzentrum Vechta im November konnte er die anwesenden rund 80 Gäste mit spannenden Einblicken in seine ungewöhnliche Schulkultur und die best-practice-Beispiele seiner Schule inspirieren. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „think tank future of schooling“, bei welchem mögliche Zukünfte von Schule diskutiert werden.

Stefan Ruppaner und seine Kollegin Isabell Budde stellten das Schulkonzept der Alemannenschule Wutöschingen, ihr Materialnetzwerk und das Lernmanagementsystem DiLer vor. Digitale Lernplattformen – auf Schulbücher wird weitgehend verzichtet und stattdessen auf Tablets und Online-Lernstoff gesetzt –, selbstorganisiertes Lernen und keine Hausaufgaben. Auch Frontalunterricht gibt es nicht; stattessen lernen unterschiedliche Jahrgangsstufen unter anderem gemeinsam im Lernatelier und Lehrkräfte stehen dort als Lernbegleiter*innen bereit. Statt Klassenarbeiten gibt es Gelingensnachweise, bei welchen die Lernenden ihre Fähigkeiten der Lehrkraft direkt präsentieren. Mehr als 800 Kinder und Jugendliche – von der ersten bis zur 13. Klasse – besuchen die Gemeinschaftsschule. An der Alemannenschule ist jeder Abschluss möglich. Als Konzept hat Schulleiter Ruppaner gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen die sogenannte Schmetterlingspädagogik entwickelt: Eine Flügelseite steht für das selbstorganisierte Lernen und die andere für das „Lernen durch Erleben“. So besuchen die Schüler*innen beispielsweise nachmittags praktische Workshops rund ums Imkern oder Filmedrehen. Im vergangenen Jahr gab es erstmals einen Abiturjahrgang. Der Notendurchschnitt lag bei 1,7.

Stephan Ruppaner und GSO-Schulleiterin Anke Magerfleisch.

Im Anschluss an den Impulsvortrag war Gelegenheit für Nachfragen in kleinen Austauschrunden mit den anwesenden Schulleitungen, Lehrenden, Pädagog*innen unterschiedlicher Bildungseinrichtungen und Wissenschaftler*innen der Universität Vechta. Veranstaltet wurde der Austausch gemeinsam mit der Geschwister-Scholl-Oberschule, die sich seit geraumer Zeit selbst auf den Weg macht und ihr Schulkonzept verändern möchte. Sie würde Schule gern neu denken und gestalten, so Anke Magerfleisch, Schulleiterin der GSO. Die Alemanneschule sei für sie ein wichtiges Beispiel dafür, wie Schule eben auch anderes und dennoch erfolgreich sein könne.

Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „think tank future of schooling“ im MKV unter der wissenschaftlichen Leitung von Annekatrin Bock, Professorin für Medienforschung, Schwerpunkt Digitalisierung der Bildung, an der Universität Vechta. „Im think tank trifft Forschung auf Bildungspraxis. Wir begrüßen Gäste, welche die ,Schule von morgen‘ aktuell bereits mitgestalten, als Impulsgeber*innen, um gemeinsam mit Studierenden, Lehrkräften und Wissenschaftler*innen mögliche Zukünfte unterschiedlicher Schulkulturen zu diskutieren", sagte Annekatrin Bock. „Dabei möchte der think tank Antworten finden auf gesellschaftlich relevante Fragen.“ Wie verändern alternative Lernformate unser gesellschaftliches Miteinander? Was braucht es heute, um zukünftig Schule anders denken und leben zu können? Was kann Schule der Gegenwart gut hinter sich lassen? Die Impulsgebenden teilen Ihre Erfahrungen und reflektieren gemeinsam mit den Gästen im MKV die Praxisimpulse. Die Veranstaltung mit der Alemannenschule und der GSO war der Auftakt in einer Reihe von unterschiedlichen think tank Formaten, die perspektivisch den Bildungspraktiker*innen und Bildungswissenschaftler*innen in Vechta Gelegenheiten verschaffen soll, sich über mögliche Zukünfte von Schule auszutauschen und letztendlich diese auch aktiv mitzugestalten. Das Medienkompetenzzentrum Vechta, als Kooperationsprojekt zwischen dem Landkreis Vechta und der Universität Vechta, setzt hierfür Impulse und bietet den Austausch- und Begegnungsort. „Sie haben eine spannende Geschichte über Ihre Schule zu berichten? Ein Praxisbeispiel oder eine next practice, die Sie gern teilen möchten? Sie wollen Schule der Zukunft weiterdenken? Kommen Sie gern auf uns zu!“, lädt Annekatrin Bock Interessierte zu weiteren Zusammenarbeiten ein.

https://www.mkv-vechta.de/

Prof.in Dr.in Annekatrin Bock, Anke Magerfleisch, Stephan Ruppaner und seine Kollegin Isabell Budde .

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