Pressemitteilung -
Althistorisches Colloquium Chaucense
Turnusgemäß fand das althistorische Colloquium Chaucense am 13.6. in Vechta statt. Die beiden Vorträge zeigten, wie nah uns die Antike, das „nächste Fremde“ immer noch ist.
Lucia Schwerdt von der Universität des Saarlandes arbeitete aus einem Brief Marcus Ciceros an seinen Bruder Quintus heraus, wie politische Stabilität in Zeiten der Krise gewährleistet werden kann. Dabei wurde vor allem deutlich, dass ruhige Überlegung (moderatio) angesichts grassierender Kurzatmigkeit und reflexhafter Übertreibungen (iracundia) geboten ist. Nur so wird der Staat – und die Gesellschaft – vor denjenigen geschützt, die ihr persönliches Spiel mit den niederen Instinkten treiben.
Ingvar Lindvist (Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg) beschäftigte sich mit einer Führungsfigur der Spätantike, die auf ‚ungeradem‘ Weg an die Macht gekommen war. Er konnte zeigen, dass der Usurpator Magnentius seine Herrschaft vor allem mit der Botschaft der Freiheit zu legitimieren versuchte.
Beide Vorträge bestachen durch quellennahe, glasklare Argumentation. Die Zuhörenden waren aus Osnabrück, Oldenburg, Bremen und Bielefeld angereist.